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fessor Zöllner in Deutschland. Alle von diesen Genannten ausgeführten Untersuchungen und Veröffentlichungen atmen modernsten wissenschaftlichen Geist. Auch die Aksakow’schen Publikationen beruhen, wie sich nicht leugnen lässt, auf zu verlässigen Beobachtungen und gesunder Kritik. Aus den genannten Veröffentlichungen, wie aus zahlreichen anderen im gleichen Sinne geschriebenen, geht nun zur Evidenz hervor, dass der lebende Mensch in gewissen Fällen und unter ge wissen Umständen über Kräfte verfügt, die vollständig aus der gewöhnlichen sinnlichen Sphäre herausfallen, mithin übersinnlicher Natur sind. Die Entwicklung derselben hat für gewöhnlich die Aufhebung des tagwachen Bewusstseins zur Voraussetzung, und spielen sie sich, die Schwelle desselben überschreitend, vermittelst der sogenannten Conscience subli- minale ab. Diese zur Zeit noch okkulten, d. h. noch nicht genau erforschten Kräfte, unter dem Sammelnamen force psychique“ einstweilig zusammengefassi, widersprechen zum Teil vollständig den bekannten Naturgesetzen unserer Sinnen welt, und verraten dennoch, soweit bisher exakt beobachtet, eine in sich so fest gefugte Gesetzmässigkeit, dass sie, wie sehr sie auch an die früher sogenannten „Wunder“ erinnern, sich für den Forscher deutlich als natürliche Vorgänge, jedoch als Vorgänge mit Gesetzen anderer Art, kennzeichnen als diejenigen sind, welche dem Bereich unserer fünf Sinne direkt unterworfen sind. Da diese psychischen Kräfte jedoch bisweilen auf die uns sinnlich wahrnehmbare Umgebung ein zuwirken imstande sind — unter Bedingungen, die noch zu erforschen sind, deren Gesetzmässigkeit aber für jeden hier mit sich befassenden Experimentator prinzipell bereits äusser Frage steht, — so gestattet die wahrgenommene Wirkung der naturwissenschaftlichen Forschung einen Einblick in das Wesen dieser übersinnlichen Vorgänge. Hier stehen wir an der Pforte des Beiches, in welchem die Wissenschaft die Seele zu suchen hat, beim lebenden Menschen die Seele, welche sich unter der körperlichen Hülle verbirgt und neben dem tagwachen Bewusstsein, dem cerebralen Selbstbewusst sein, ein eigenes, für gewöhnlich verborgenes, subliminales, transzendentales Bewusstsein selbstständig behauptet.*) Als solche Erscheinungen sind die vollkommen be glaubigten telepathischen Vorgänge, die Phänomene der vor geschrittenen Hypnose, des Somnambulismus, der Exteriori- sation der motorischen Kraft und der Sensibilität und des *) Beim verstorbenen Menschen die Seele, welche, frei von der Schranke der leiblichen Existenz, unter ihren eigenartigen übersinnlichen Bedingungen ihr transzendentales Leben weiterlebt.