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und Baumbänder werden erneuert und schiesstehendc Bäume gerade ge richtet. Abgängiae Bäume werden entfernt, der Boden zwei Meter breit und einen Meter tief ausgeworfen und durch frische- bessere Erde ersetzt. Das Lagerobst schütze nor Frost, schaue es fleißig durch und beseitige sofort alle angesteckten Früchte. Dchuh der Obstbäuttlr gegen Frost. Dem Wechsel zwischen der strengen Kälte bei Nacht und dct Wärme, welche an Hellen Muttertagen oie Sonnenstrahlen verbreiten, ist der Frostschaden an den Obsttäumen -nzuschreiben.^ Es kann deshalb nicht eindringlich genug empfahlen werden, frisch gesetzte und Überhaupt jüngere Obstbäuttie, welche« noch glatte Rinde Haven, vor und im Winter am ganzen Stamm vom Boden bi? zur Krone mit Tannenreis cinzubinden. Man schaue die Spalierbäume durch, ob solche der Reparatur bedürfen, und führe dieselbe aus, ehe die Bäume in Trieb kommen. Für die Reife des Obstes ist eS von Vorteil, wenn Spalierlatten und Wand schwarz sind, weil schwarz die Sonnenstrahlen mehr anzieht. Auch überzeuge man sich, ob die Mäuse den Spalieren nicht Schaden thun. Tritt große Kälte ein, so bedecke man die Baumscheibe der frisch ge setzten und der Formbäume mit iraend welchem Schutzmittel. Sammelt die Obstkerne! Eine geringe Mühe ist es, von allem Obst die Kerne zu sammeln, cs können so große Mengen zusammen kommen, welche man selbst anbaut oder an Händler verkauft oder gegen andere Samen vertauscht. Hm Gemüsegarten werden jetzt bei offenem, nicht zu nassem Büdeti die Ländereien vollends gedüngt, soweit es nötig ist, und tief Und rauh umgegraben. Schläge öder Beete, auf denen die Pflanzungen nicht mehr gut gedeihen oder auf denen die Kohlkcankheit herrschte, toerden aüf ungefähr 60 Centimeter Tiefe rigolt, damit den künftigen Kulturen wieder frische auSgeruhte Erde zur Verfügung steht. Bei schneefreier Kälte schützt man die Wintersalatbeete mittels Tannenreis. Die im Keller und in Groben aufbewahrten Gemüse werden bei trockener, gelinder Witterung gut gelüftet und wenn notig begossen; bei strengerer Kälte aber gegen dieselbe verwahrt. Unterlasse nicht die sorgfältige Reinigung von allen angefaulten Teilen. Bei nicht gefrorenem Boden bringe die vorhandene Jauche auf diejenigen Gemüseländereien, welche nicht mit Mist öder Kompost gedüngt wurden; auch unterlasse die Düng ung der Beerensträucher nicht. Zwiebeln und Knoblauch werden ge reinigt und srostfrei aufbewahrt. Mit dem Anbau tion Kresse und Lattich in Kistchen, die man einen Meter lang, 25 Centimeter breit und fünf bis acht Centimeter hoch macht, kann begonnen werden; Heller Standort und 12—15 Grad Wärme sind zum Gedeihen nötig. , Arbeiten im Blumengarten im Dezember. Wo die Rosen, immergrüne Ziersträucher und Stauden noch nicht genügend geschützt sind/ sollte dies bald möglichst geschehen. Noch nicht umaegrabene Beete werden gedüngt und umgegraben. Die in Beete eingelegten Blumen- > zwiebeln schützt man mit Laub oder Tannenreis. Die in Töpfe einge- ' pflanzten Blumenzwiebeln bringt man nach und nach in wärmere Zimmer ! zum Antreiben. Wo es noch nicht geschehen, wird das KieS der Garten- s weae auf Furchen oder Haufen zusammengezogen, damit es weniger ein- < getreten wird. Die Topf- und Kübelpflanzen werden fleißig gereinigt, s nach Bedürfnis begossen und bei milder Witterung gelüftet. I Die Topsrose, welche den Sommer über geblüht hat, gehört im i Winter ganz anders behandelt. Sie gehört nicht in ein geheiztes < Zimmer, sondern in irgend einen srostfreien Naum und wenn derselbe r auch nur wenig Licht haben sollte. Mit dem Begießen muß man aber sehr vorsichtig sein und darf solches überhaupt erst dann vorgenommen werden, wenn die Erde ganz trocken erscheint, doch darf dieselbe auch ( nicht „staubtrocken" sein, weil so sehr ausgetrockncter Boden das Wasser ü nur schwer annimmt und daher ein nachheriges richtiges Gießen beinahe f zur Unmöglichkeit wird. Das Gießwasser muß etwas erwärmt und vor mittags gegeben werden. Im Zimmer setzt sich in der Regel Staub an die Zweige an und darf dieser aber nicht durch Bespritzen der Pflanze 5 abgewaschen werden, weil Hieber der Topfballen zu naß werden könnte. ls Will man den Staub entfernen, so lege man den Topf auf eine Seite r um und bespritze nachher, damit das Wasser nicht in den Topf hinein z kommt. l praktischer Ratgeber. Eine haltbare Adresse machen, wenn man Hasen mit der Post 5 versendet! Ein Hauptcrsordcrnis ist die Haltbarkeit der Aufschriften. 1 Man nimmt ein Stück Leinen, Baumwolle oder Schirting in doppelter s Lage, in der Größe einer Postpacketalresse, in neuem Stoff, weil es u sich darauf besser schreiben läßt, umsäume die Seiten, fertige darauf die ( Adresse mit Tinte oder Timenstist, im Notfall thut's ein zugeipitztes d Hölzchen, ein Streichholz, und nähe an die vier Ecken des Stoffes « Bänder, in solcher Länge, daß sie ron beiden Seilen den Hasen voll- tz ständig umfassen können. Legt man die auf diese Weise hergestcllte Auf- r schuft auf den Hasenrücken kurz hinter dem Nacken und verbindet beider seits die straff angezogenen Vandcnden durch doppelte Verknotung, so wird die Aufschrift halten. Damit sie sich nicht verschieben kann, ist eü ratsam, die vorderen Bänder in größerer Länge anzunahen und, nachdem unterhalb die Verknotung stattgefunden hat, die Bandenden um einen Dprderlanf kreuzweise zu legen und auch hier wieder eine Verknotuüg vorzunebmen. . ,, Die Sägtspöne iönnön als wertvolles Ersatzmittel des Strohes angesehen werden zur Einstreu. Die Eigenschaften, die wir an ein gutes Streumaterial stellen müssen, wie AbsorpliouSfähigkeij, für Flüssig keiten, trockenes Lager, Vermehrung de« Gehalts an Düngstoffen im, Stalldünger, leichte Vertcilbarkeit des letztem auf dem Felde rc., kommen detkl Sägmehl teilweise in hohem Grade zu. Man hat dem Sügmehl- düngcr schon vorgeworfen, er erzeuge gerne Ameisen, und zwar nicht ohne Grund. Denn dersAbe erzeugt viel Humus, und wo er häufig als Kopfdünger verwendet wird oher wo er mit der Jauche auf die Matte kommt, so bildet sich oberflächlich in dör Rasendecke eine lockere Humusschicht, die den Ameisen gut zusagt, weil sie ihre Haufen leicht zusammentragen können. Das Uebel ist aber durchaus nicht so grüß, daß man von der Anwendung des Sägmehls Umgang nehmen müßte. Wer sich nur zeitweise der Sägespäne als Einstreumaterial bedient, wenn die Strohvorräte beginnen knapp zu werden, wird überhaupt die erwähnte Erscheinung gar nicht beachten. Zum Aufkleben von Celluloid auf Holz, Blech, Leder rc. eignet sich am besten folgende Mischung: 1 T. Schellack, 1 T. Kampfer spiritus, 3—4 T. Alkohol von 90°. Der Kampferspiritus besteht aus 1 T. Kampfer, 7 T. Weingeist von spezifischem Gewicht 0,832 und 2 T. Wasser. Man löst den Kampfer ohne Erwärmen in vem Weingeist auf und fügt dann das Wasser hinzu. Wit brwahrt man Eicheln auf? Gut getrocknete und am besten im Backofen geröstete Eicheln lassen sich in Speichern rc. wohl ausbe wahren, wenn sie etwa in mit Stroh ausgeschlagene Kisten, Fässer rc. gefüllt werden, und die Kisten rc. bei stärkerem Frost mit schlechten Wärmeleitern zugedcckt werden. Sollten Eicheln unter Frost gelitten haben und süß geworden sein, so sind sie deshalb nicht in ihrem Nährwert ge mindert, sondern nur leichter vergänglich, also nicht mehr so lange, als ungefrorene, aufzubewahren. Uermlschleo. Wie viel Grad Kälte kann die Kartoffel ertragen? Um das erste Eis in der Kartoffel zu bilden, ist ein Herabgehen bis auf — zwei Grad notwendig, welche Temperatur die Wissenschaft den Ueberkältungs- punkt der Kartoffel nennt; diese können wochenlang in einer Temperatur von — zwei Grad liegen, ohr e zu erfrieren, weil die notwendige Ueber- kältung nicht stattfindet. Hartes und weiches Wasser. Harles Wasser ist vom gesundheit lichen Standpunkte aus besser als weiches, wegen seines Kalkgehaltes. Der Thee wird bei Verwendung von hartem Wasser besser und weniger dunkel, denn das weiche Wasser wirkt lösend auf die bitteren Extraktiv stoffe und zerstört das Aroma. Hartes Wasser stillt den Durst besser als weiches! Es wirkt nicht, wie dieses, lösend auf Blei und organische Materien. Es ist durchgängig Heller von Farbe als weiches; letzteres besitzt häufig soaar eine unappetitliche Farbe. Zum Putzen und Waschen ist dagegen weiches Wasser vorzuziehen; es erfordert nämlich weniger Seife, da die Kalksalze des harten Wassers einen Teil der Seifenstoffe unwirksam machen. Magekasten. (In unserem Fragekasten finden Fragen an« dem Leserkreise d. Bl. unentgekt- ilicht Beantwortung. Jeder Anfrage muß aber eine 10 Pfg.-Markc zur Be förderung des Brieses bcigelegt werden. Anfragen ohne Unterschrift können nicht beantwortet werden.) Frage: Wenn man Blumenzwiebeln, z. B. Krokus, Tulipa, Tazette rc., vom Gärtner kauft, so sind dieselben groß und kräftig. Ja Prwathand aber werden sie von Jahr zu Jahr schwächer, kleiner und unscheinbarer, zuletzt blühen sie gar nicht mehr. Wie müssen Blumen zwiebeln behandelt werden, damit dieselben groß, kräftig, blumen- und blütenfähig bleiben? . N. N. Antwort: Die Krokuszwiebeln müssen nach drei Jahren aus der Erde genommen und an andere Stelle gepflanzt werden. — Bei Tulpen bricht man gleich nach der Blütezeit die Stengel ab, damit sich die Zwiebel besser ausbildefi, hebt sie nach 14 Tagen aus der Erde, läßt sie abwelken, befreit sie vorsichtig von Blättern und von der alten Schale und bewahrt sie trocken bis zum Herbst auf. Dann wieder pflanzen (10 Centimeter tief; Schutzdecken den Winter über; keinen frischen, son dern nur verrotteten Dünger!). — Aehnlich auch bei andern Zwiebeln. Immerhin empfieht es sich, von Zeit zu Zeit neue Zwiebeln aus guten Gärtnereien zu beziehen. Man braucht ja auch bei Kartoffeln z. B. von Zeit zu Zeit neuen Samen bezw. neue Sorten. Druck von W. Kohlhammer, Redaktion: vr. E. Görlach i» Stuttgart. Verlag von Th. Legler L H. Zeuner in Schandau.