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1893 Schandau, Mittwoch, den t. November 87. Sächsische Mseilung AmtMM kür das MnalW AnilsgeriG iiad den Sladirath !» Zchaada», sowie für de» ZlMWMcrch l» Hoyaßcin. — Siebenunddreißigster Jahrgang. DK «äcks. Elbzeitung" erscheint Mittwoch und Sonnabend und «st durch die Expedition diese» Blatte» Corpus,cik öder deren Raum 10 Pf-, Inserate unter fünf Zeilen w d?n bi^ früh 0 Uhr, filr das Sommbendsi.iaU spätesten« bis Freitag früh » Uhr erbeten. - Preis »,,d Leipzig die Annoncen- w d n mit ^ P b°?echn , stabellarische oder con.plicirte nach U-b-r-inkunst.) - Inserate fiir di- Eibzeitung neh.nen an m Höhnst-«» Dürgern str H-N-, werden mit M Ps. °-reqne-, z Haase.sstein L Vogler, Invalidendank und Rud. Mosse, In Frankfurt a. M. G. L. Daub- L Co. Hassack. Bekan««tmach ll n g Montaa, den 6. November dss. Js. Vormittags 11 Uhr sollen in dem als VerstrigkrnngSort b-slimmtc» Dcslillalcnr SchtteiVer'schcn Gaslhansc in Schandau Actuar Fischer. (37 090 a). 1 t 3 1 1 l 1 Landauer, Rcnuschlilteu, Stück Kutschgeschirre, Paar Laslgeschirre, Kleiderschrauk, Regulator, Sopha, Mittwoch, den 8. November d. I. Vormittags 1v Uhr solle» im hiesigen AnctionSlokal — AmtSgcrichtSgebündc pari. ca. 6000 Stück Cigarren, abgegeben worden. Ans Antrag der Erben der Fran verw. Hesse ,st zur Erlangung ciueS höheren Gebotes Berstclgcrmtgstcrmitt auf Mittwoch, den 8. November 18SZ, Bormittags 11 Uhr au hiesiger AwtSgcrichtSstelle auberanuil worden. Erslchnngslustigc werden hierdurch aufgefordert, am gedachten Tage znr bcsliinniten Stunde im hiesigen AnilSgcrichlögebäudc sich cinjnfindcn, über ihre Zahlungsfähigkeit sich aus,»weisen und sodan» der Bcrstcigeriing milcr de» in der HanSflnr dcö hiesige» Gerichis- gebändcS angeschlagene» »nd im Termi»e bckamit zu gebenden Bedingungen bez. deö so fortigen KanfSabschlnsscö gewärtig zu sei». Auch vorher werden Gebote an Gerichtsstelle entgegengenommen. Königstein, den 18. Oktober 1893. Königliches Amtsgericht. Brunst. Ans Fol. 125 des HaudelSregisterS für den Bezirk des Königlichen AmlsgenchlS Schandau ist heule die Firma „Arthur Köbcrltug" «» Schöna und als deren In haber der Kaufmann Arthnr Woldemar Köberling in Leipzig eingetragen worden. Schandau, am 26. Oktober 1893. Königliches Amtsgericht Ihle. 1 Tisch, 1 Kleiderständer BEjchOmg --ch»«-« Mr<«. gegen Baarzahlnug öffentlich versteigert werde». Schandau, am 28. Oktober 1893. Schellist, ÄciichlSvollziehcr ZsreiwiMge HrunMcks-WerMgerung öez. Wehrkietlmgstermin. Ans da« zum Nachlasse der verstorbenen Frau Christiane Caroline verw. Hesse geb. Kamig zu Königstein gehörige WohnhanS, Nr. IOOL des BraMatasterS für König- slciii lam Pfaffcnbergc) und Fol. 331 de« Grnndlmchs für dielen Ort, — 5 (ZNnthen Fläche, mit 28 Steuer-Einheiten und 2200 ./el Brandkasse — ist ein Gebot von 3000 Der Stand der Handwerkcrfrage. Das löbliche Streben der Negierungen und Parlamente DentschlandS, mitten in den zersetzenden socialen und wirlh- schafllichcn Kämpfen der Gegemvait dem zahlreichen und wichtigen Staude der Handwerker und kleinen Gewerbe- treibenden einen gewissen Schutz und eine Förderung ihrer Interessen zu gewähren, ist trotz der letzten Bemühungen des preußischen HandclSministerS, die Neformpläne in eine feste Bahn zn lenke» n»d da»» weile,c Schrille z» Ihn», noch von keinem positiven E>folge geklönt worden, beim der denlschc Gewerbctag ist bekanntlich anscinaudergegangcn, ohne seine Ansicht über die vorgcschlagenc Reform durch Beschlüsse ausgesprochen zu haben. Eö ist offenbar im Jutcr- esse der guten Sache sehr zn bedauern, daß der Gewerbctag mit diesem Resultate, welches weder eine Bejahung, noch eine Ablehnung der Berlcpsch'sche» Anträge ansspricht, ge endigt hat, denn dadnrch wird das Urthcil über die Wünsche, welche in den Handwerkcrkrcisc» vorherrschend sind, erschwert und der Reform kein Dienst erwiesen. Faßt man aber die Anschauungen nnd Gutachten znsammen, welche in den ver schiedenen Handwcrkerkreiscn über die Anträge des preußischen HandelSministers von Berlepsch laut geworden sind, so ge langt man zn dem Ergebnisse, daß in einem Hanptpnnklc die Mehrheit der deutschen Handwerker doch mit den preu ßischen Vorschlägen einverstanden sind, nämlich mit der Ver pflichtung für jeden Gewerbetreibenden ans Grnnd gesetzlicher Vorschrift einer Fachgcnosscnschafl, die sich mit der Förderung der sittlichen und materiellen Wohlfahrt der Fachgcuossen beschäftigt, angehörcn zn müssen; aber verworfen wurde mit großer Mehrheit die Form, die Organisation und auch der Inhalt der vorgeschiageuen Fach- genosscnschaftcu. Nnn liegt aber wohl in einer der wichtigsten Frage, in der von den meisten Handwerkern verlangten Befähigungsnachweise, die Sache wohl so, daß die Regier, nng für den obligatorischen Befähigungsnachweis nicht ihre Zustimmung erlhcileu will, denn man befürchtet dadnrch dem gewerblichen Leben nnd auch der allgemeinen Wohlfahrt mehr Nachtheil als Vorthcil zu bereiten nnd cs wird anch mit Recht dabei die Frage aufgeworfen, wie es denn bei dem Befähigungsnachweise mit den Tausenden von Gewerbe treibenden und Geschäftsinhabern werden solle, welche in dieser Branche weder Lehrling, noch Gehilfe, sondern gleich Unternehmer geworden sind. Soll man ihnen noch den Befähigungsnachweis abvcrlangen oder soll man, falls sic den Rachweiö nicht führen wollen oder könne», ihre Geschäfte schließe» oder ihnen nur beschränkte Rechte in Bczng ans das Halten von Arbeitern ertheilen? Wir sind der Mei nung, daß es sehr weise sein würde, wenn mau mit der Reform für dcu Handwerkerstand nicht gleich die schwierigsten Fragen verknüpfte, sondern die Eulschcidnng über dieselben einstweilen vertagte, bis das denlschc Handwerk als solches erst wieder kräftige VertretungSkörper für seine eigene Sache hat nnd durch seine obligatorischen Genossenschaften, die ihm eben noch fehlen, seine Interessen einheitlich und klar, ge tUkinsam und erfolgreich erstreben lernt. Nichtamtlicher Theil. Locales mid Sächsisches. Schandau. Am nächsten Donnerstag findet der erste Vortrag im Gcwerbcvcrein im „Hotel znm Lindcnhof" statt. Herr Pastor Blanckmcister wird den Vortrag, den cr mit großem Beifall in einem Dresdner Bczirksvcrcin gehalten hat, über „Lnther-Gölhe-Bismarck" wiederholen. Die Vor« tragsabendc des GcwerbevereinS sind seit 1878 stets im Hegcnbarth'schcu Saale abgchaltcn worden nnd so soll cS anch sür die Folge der Regel nach bleibe», für de» nächste» Vortrag aber mnß der Zeit wegen die Ansnahme statt- finden, denn die Verbindang zn dem letzten »ach Dresden gehende» Zuge ist schlecht, ma» maß scho» 8 Uhr 45 Miu. mit dem Dnmpfbool fahren, nm mit dem Znge 9 Uhr 23 Blin, wegzukommcii, es kamt die Dampfbootsverwalt- ung dies aber nicht anders ciurichlcn, den» der Dresdner Zug, der gewöhnlich viel Fahrgäste mitbrittgt, kommt erst 9 Uhr 6 Mi», a» und ans diese» muß das Dampfbool warte». ---- — Sc. Majestät der König erläßt folgende» Dank: „Die Feier Meines 50jährigen Mililärdiciist.InbilünniS hat sich durch die Knndgebnngcn der Treue und Anhäng lichkeit, welche Mir auch aus nichtmilitärischen Kreisen in großer Zahl nnd in den mannigfaltigsten Formen ans allen Theilen Meines Landes, von Gemeinden, Vereinen nnd Einzelnen in Wort und Schrift, in sinnig nnd künstlerisch anSgcstatlclen Darbictnngen zngcgnngcn sind, nicht minder durch die reiche Ausschmückung der Gebäude, Straßen und ösfcnttichcu Plätze und durch die glänzende Huldigung der Bürgerschaft, der Krieger- nnd Gesangvereine, zn einem besonders frohen Feste gestaltet. Mit freudiger Bewegung bezeuge Ich daher Allen, welche Meiner an diesem wichtigen Abschnitte Meines Lebens liebevoll gedacht habe», daß der Zweck ihrer Alifmcrksamkcite», Mci«c Festesfreude zu er höhen, in vollkommener Weise erreicht worden ist. Es ist Mir ein Bedürfniß dcö Herzens, hierfür Meinen wärmste» Dank auSz»sprclhe». Albert." — Unter manche» literarische» und künstlerischen An- "gnngen, welche daö KömgSjnbilämn soeben gebracht hat, sind einige von dancrndem Wcrlhc. Dazu zählen vor Allem drei ganz wunderbare KönigSporträlS in Lebensgröße, die der beiühmteste Porträtmaler der Jetztzeit gemalt hat: — Lenbach! die Bilder haben eine kleine Geschichte. Schandan soll 1894 abermals eine sächsische Ausstellung erleben, zu der interessanter Weise rückkehrcnde Gegenstände von Chi cago zählen werden. Um für dieses Untcrnchmcii, das des Schatzes der Regierung sicher ist, ciiic weitreichende Anzieh ung zu schaffen, wünschte Herr Sendig als Vorstand der Ausstellung deö Königs Bild von einer Meisterhand gemalt und in vielen kunstvolle!! Exemplaren vervielfältigt. Würde Lenbach diesen Auftrag übernehmen? I)r. P. Lindau ist mit Herrn Sendig wie mit dem berühmten Künstler befreundet, und übernahm die vermittelnde Vorfrage. Der große Maler empfing dann in München Herrn Sendig, und als was eö sich handele, sagte er mit einer kanm glaublichen Uneigennützigkeit nndGroßherzigkeilzu, ein Bild dcö Königs bestimmt zn malen. Aber da Lenbach als Künstler seine Slndicn hierzu begann — der König halte 2 Jahre zuvor für das Leipziger Bild iu München eine Sitzung bewilligt — inleres- sirlc ihn der Vorwnrs steigend so sehr, daß er, Lenbach drei Bilder des Königs in verschiedenen Auffassungen gemalt hat! Diese wnndervollc echt künstlerische Hingabe steht fast einzig da. Mit den Bildern als solchen haben wir cö heute »och nicht zn lhnn. Hoffentlich werden sie znsammcn in Dresden oder Schandan anSgestellt. DaS von Herrn Sendig gewählte ist bereits in einem remrm- mirtcn Kunst-Atelier, um vervielfältigt zu werden. Das zweite ist bei E. Arnold in Dresden (am konigl. Schlosse) ausgestellt. Gerade alle drei Auffassungen eines so eminenten Künstlers vereint zn sehen nnd vergleichen zn können, sollte für irgend einen edlen Zweck crmöglicht werden. Welches man vorzieht, ist gleich: der künstlerische Erfolg durch Herrn Sendig's Anregung ist ein hochbedculender und zeigt einen großen Künstler mit prächtigen menschlichen Eigenschaften bewundernswürdig anSgcstatlel! — Znr Geschäftslage ans der Elbe schreibt das „Schiff": Der Wasserslaud war in der vergangenen Berichtswoche wenigstens ein etwas befriedigender. Da das Angebot in Getreide in Hambnrg etwas abgeuomme» hat und in anderen Gütcrarle», außer Petroleum, anch mir ein schwacher Ver kehr zu verzeichnen ist, sind die Flnßfrachten ab Hambnrg zn Berg weiter zurückgegangcu nnd betragen laut letzten Be richten nach Magdeburg für Getreide, Dünge- und Futter mittel 50Pfg„ für Stückgüter 80 bis 100 Pf.; nach Riesa. Dresden für Getreide, Dünge- nnd FnUermittcl 90 Pf., Petroleum 95 Pf., Stückgüter 110 bis 130 Pf. für 100 Icg. — In Magdeburg war sowohl iu Zucker als auch iu Salz das Verfrachtuugögcschäft eiu befriedigendes; cs wurden zu letzt gezahlt für Zucker Magdeburg-Hamburg 40 Pf., für Salz Schöncbcck-Hambnrg 32 Pf. für 100 Icg. — An den österreichischen Umschlagsplätzen war das Angebot von leerem Schiffsraum, wie iu der letzten Zeil immer, ein sehr knappes; namentlich für Verladung von Kohlen war die Nachfrage nach leeren Schiffen eine sehr rege. Die Eingänge in Zucker und Getreide zur Ausfuhr sind nicht bedeutend gewesen. Ab Aussig wurden zuletzt für Kohlen nach Magdeburg 70 bis 56 Pf. «staffelfracht für das Doppelhcklolitcr gezahlt. — Daö Ministerium dcö Ittnern erläßt nachstehende Vcrordnnng, die in Umlauf befindlichen Reichögoldmllnzeu, Eiuthalcrslücke, Reichs-Silber-, Nickel- und Knpfermünzen, sowie Rcichokassenscheinc, Rcichöbankuotcn nnd Noten der Prwa,Notenbanken betreffend. Um ein Urthcil über den Geldumlauf zn gewinnen, ergeht hierdnrch auf Antrag des Ncichgschatzamtes an: 1) alle dem Ministerium des Innern unlerstchcuden königlichen Behörden nnd Vcrwaltnngsstcllc», welche Kassen haben, 2) alle Stadlrälhc und die Polizei- ämtcr z» Leipzig und Chemnitz, sowie 3) alle Sparkassen- Verwaltungen die Anweisung, am 30. laufenden Monats bc dem Kasscuschlnssc festznstellcn, welche Bctiäge nach Markwährnng I. an ReichSgoldmüuzcu, 11. an Eiulhaler- stückcn, nnd zwar: 1) dentschen Gepräges, 2) österreichischen GcprägeS, 111. an NeichSsilberunittzm, und zwar im einzel nen: 1) an Füusuiarkstückcu, 2) an Zweimarkstücken, 3) an