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Schon bau, Sonmibeud, denn UpM Amtlicher Theil. Schellin, GcrichtSvoltziehcr. rkun wieder klittgk weit durch die Laude Der ewig-hehre Msterruf — Lr szivc«gt die starreu Lisesbaude, Die Wi«ters Macht vor Moudeu schuf, U«d weckt dafür ciu frohes Lebe« Ringsum iir Wald und Hai« und Flur, Das schier wie zauberisches Webe« Erfüllt die hoffende Ratnr! Die neue Einheitszeit in Deutschland. Ans dcr zum 1. April ds. Js. bevorstehenden Ein führung der mittelem opäischcu Zeil als gesetzlicher Zeil in Denlschlaud erwächst den Eisenbahnen die Aufgabe, dem richtigen Gauge der SlationSuhrcn eine erhöhte Fürsorge umsomehr znzuweuden, als zahlreiche Ortschaften gewohnt nnd darauf angewiesen sind, ihre öffentlichen Uhren nach den Eisenbahn-SlalionSuhrcu zn stellen. Bisher ist es vielfach üblich gewesen, daß mir die ans dcr Bahuscitc angebrachten Stationsnhrcu die richtige Zeit angcbcn, dagegen die Uhren ans dcr ZngaugSseite dcr Stationen im vermeintlichen In teresse des Publikums einige Minnlcn Vorgehen zn lassen. Die OrlSbehördcn haben wiederum nicht selten nnö über- triebcueuer Vorsicht ihre Uhren noch einige Minuten vor- gcstell«, so daß Unterschiede von zehn nnd mehr Minuten zwischen dcr richtig gehenden inneren Bahunhr und den Uhren in den Ortschaften bestanden haben. Nach Inkraft treten des iienen Gesetzes, welches Ucberciuslimmuug in den Angaben dcr öffentlichen Uhren im ganzen Reiche verlangt, sind derartige Abweichungen von dcr gesetzlichen Zeit nicht zulässig. Im westlichen Reichsgebiet muß künftig ein Nor- gehen dcr öffcullichcn Uhren anch deshalb sorgfältig ver- miclhcn werden, weil die miltclcnropäischc Zeit schon ohne dies je weiter nach Westen, desto mehr gegen die sogenannte mittlere Sonncnzeit voraus ist, und dieser Unterschieb durch ein Vorgehen der Uhren noch vergrößert werden würde. Daö Reichs - Eiscnbahuamt hat deshalb die Eiscubahnver- waltnug darauf hiugcwicscn, daß fortan ein Unterschied in den Zeitangaben dcr Uhrcn auf dcr Zngangöseitc dcr Sta- tionen nnd dcr Uhren ans dcr Bahuscitc nicht mehr bc- stehen darf, daß vielmehr alte SlationSuhrcn übereinstim mend nnd gcuan nach dcr gesetzlichen Zeit gerichtet werden müssen. Es sind nicht theoretische Erwägnngcn, die zn dieser Acnderung führen, sondern Gründe rein practischer Nalnr. Der Streit der Meinungen bezüglich dcr Einführung einer Einheitszeit in Denlschlaud hat lange hin und her gewogt; sowohl die Ortszeit als auch die Einheitszeit fand ihre ent schiedenen Vertheidigcr, bis endlich der Streit dnrch Ncichö- tagSbcschluß zn Gunsten der Einheitszeit entschieden wurde. Die Urthcilc über die Brauchbarkeit dieser Zeitrechnung sind im Allgemeinen günstig. Ob cs aber jemals gelingen wird, dieses System dcr Zeitrechnung auf dcr ganzen Erde ciuzu- führcu, erscheint zur Zeit noch sehr fraglich; ihm slchcu namentlich die Etfcrsüchtclcicn zwischen den einzelnen Nationen hindernd entgegen. In Frankreich rechnet mau nach Pariser, iu Euglaud unch Greenwicher, in der Schweiz nach Berner Zeit. Die passendste Einheitszeit für Deutschland, die sich zwischen dem 6. und 23. Grad östlicher Länge von Green- wich erstreckt, ist jedenfalls die Zeit des 15. Meridians von Greenwich. Dieser Meridian, dcr Dcntschland bezüglich seiner Ausdehnung in geographischer Länge iu zwei nahe gleiche Thcilc thcill, ist anch für die am 1. April zur Ein- führnug gelangende Einheitszeit gewählt worden. Dcr Name mitteleuropäische Zeit für diese Einhciiszcit rührt daher, daß die Orte, für welche die neue Einheitszeit auch die Ortszeit ist, auf einem Meridian liegen, welcher die mitllercr Länder Europas dnrchschneidct. Bei unserer bisherigen Rechnung nach Ortszeit fiel dcr bürgerliche oder mittlere Mittag nicht genau mit dem höchsten Stand dcr Souuc znsammcn nnd konnte jc nach dcr Jahrcözcit bis etwas übcr 14 Minuten nach dcr einen oder anderen Seile von ihm nblicgcn. Eö rührt dies bekanntlich daher, daß die wahre, nach dem wirk lichen Stande der Sonne bestimmte Zeit keine völlig gleich mäßige ist, weil die Sonne sich nicht im Acgnalor, sondern in dcr Ekliptik und anch da nicht mit völlig glcichblcibcudcr Geschwindigkeit bewegt, daß wir nuscrcn Uhren aber einen möglichst gleichmäßigen Gang geben nnd daher mit unserer mittleren bald etwas hinter dcr wahren Sonncnzeit Zurück bleiben, bald ihr vorcilcu müssen. Während diese Verschieb ung dcr Tageszeiten gegen die Angabe unserer Uhrcu bisher im Maximum 14 Minuten nicht viel überstieg, nnd daher für gewöhnlich lhatsächlich nicht zn bemerken war, wird nun. mehr für unsere westlichen deutschen Orte die Verschiebung der Tageszeiten gegen die Uhrzcit, nach dcr wir rechnen, bis zn 50 Minuten anstcigcn können nnd daher in vielen Fällen zeitweilig sehr störend bemerkt werden. Für Sachsen speciell kann von Nachthcilcn kann, die Rede sein, welche die uenc Zeitrechnung mit sich bringt. Unsere östliche Grenze erstreckt sich bis zum Görlitzcr Meridian, an unserer Ostgrcuze ist die Ortszeit an sich schon die mitteleuropäische; unsere west- Hot gegen die östliche einen Zeitunterschied von 1-- Minuten. Während man in Ziltan fast genau nach dcr Du Gsterha«ch, mit deinem Walte« — Wie dringst dn anch in's Herz hinein, Wie weiszt in ihn« du zn entfalten Der Hoffnung steten Rosenschein — Anf's Reue hilfst dn offenbaren, Ivas keines Rlensehcn Geist ermisst, Anf's Neue soll die Welt erfahren, Das; endlos Gottes Liebe ist! alten Zeitrechnung wcilcrrcchuct, wird mau iu Plauen am 1. April die Uhr um 12 Minuten vorstcllcu müssen. Für Leipzig beträgt dcr Unicrschicd zwischen Ortszeit nnd mittel, europäischer Zeit 10 Min. 26Scc.; nm diesen Betrag sind die Leipziger Uhrcn mit dem Beginn des 1. April vorzustellcn. Jedenfalls wird man vom 1. April an den Vorlheil haben, sofort genau zu wissen, was überall in Denlschlaud die Glocke geschlagen hat, wenn man seine Uhr an ein cm Orte richtig gestellt Hal, offenbar cin sehr bemcrkenöwcrther Gewinn ans Nelsen. Sollten sich aber ans der nenen Ein richtung Unannchmlichkcitcu und Schwierigkeiten von größerer Art, als sie zu erwarten standen, ergeben, so ist für diesen Fall schon jetzt amtlichcrscitS Abhilfe dnrch entsprechende Maßnahmen in Aussicht gestellt. Im Allgemeinen jedoch kann die Erwartung anSgcsprochcn werden, daß man im bürgerlichen Leben, sich dcr ncncn Zeitrechnung meist rasch genng anpasscn werde, weil sic eben auf Gründcu rein prac- lischcr Natur beruht. (h sei gegriiszt iu Dciuer Wouuc, Du gnadenreicher Mstertag, Willkommcu, hehre (Ystersouuc, Die du beglänzst deujungen Hag — Las; ueueu Hrühliug du entspriessen Iu jeder schmerzdurchbcbteu Rrust, Woll' frischeu Muth iu sie ergiesse«, Ihr scheute« treue Lebeuslust! acmw Lörßcr. Die Liefert dcS OelcS für die städtische Straßcubclcuchtung und die stad,rät- lichcu Expcdittouslocalitälcu, reines pcnsYlvanischcS Pctrolcum, soll ""l."om 1 Um-ll 1893 bis 31 März 1804 an den Mmdestfordcrndcn vergeben werden. p Angeboic sind unter Angabe des spezifischen Gewichts des OelcS nnd des Preises für l Ic^ längstens — bis zum 6. April dieses Jahres in hiesiger NatSkanzlci verschlossen cinzurcichcn. Die AnSwahl unter den Bewerbern bleibt Vorbehalten. Schau da», am 29. März 1893. Der Stndtrnt. Äürgcrm. Wieck. Locales nnd Sächsisches. Schandau. Bei dcr hiesigen Sparkasse wurden im Monat Februar 45380 Mark in 355 Posten Ungezählt dagegen wurden 40526 Mark in 596 Posten znrückgczahlt. Baarbcstand 21 404 Mk. "" " — Nächsten Mittwoch, den 5. April wird seitens des hiesigen königl. Anttögcrichis im Gasthof znr „Sächsischen Schwerz" m Hohnstein Gerichtstag nbgchaltcn. - ">>t 25. März d. I. sind iuögc- sammt 875 beladene Fahrzeuge beim Königlichen Haupt- zollamtc zur Abfertigung gelaugt. 7" kirchlicher Nachricht beginnt für daö bevor stehende Sommerhalbjahr vom zweiten Ostcrfcierlag au dcr Gottesdienst früh '^9 Uhr. An diesem Tage findet auch Eollcetc für die sächs. Bibelgesellschaft statt. Höchst genußreiche Stunden verspricht dcr DicuStag den 4. April im hicsigcu Schützcnhause stattfindcndc Familicn- abcnd des Mäuncrgcsangvercinö „Eintracht". Zur Anfführ- img gelangt u. A. die reizende Siuwn'schc Operette: „Dcr Trompeter von Krächzingen", eine Parodie auf deu Ncßler- fchcn Trompeter von Säckiugcii. -j- Bekanntmachung. 8<»ttnuI»vn«I, NIN 8. ^prül n. «'. Borm. 11 Uhr sollen in Porsch dorf in dcm als Vcrstcigcrnngsort bestimmten PaUmanu'scheu Gasthaus«! i Sodawasscrmaschinc, l Glaöschrank, 4 große Bilder, 1 Flaschenrcgal, 4 bis 500 Stück leere Soda- und Limonadcnslaschcn mit Patcnlvcrschlnß, 1 Zuckcr- faß mit gekochtem Znckcr, 5 Flaschen Eognac, 90 Flaschen Scltciswasscr, 6 Flaschcnkastcu nnd 1 Blcirohr, gegen sofortige Baarzahlnng öffentlich versteigert werden. Schandan, am 30. März 1893. -«-in, M1NW-» m,° »»d „i »mq di- «-diu«» di-i-« »i« I Mar, s» M»» u? "g»!<M° uni» Ui»! «-«.» «i PU .«--«ch. °d-- ..».M-i-t. L^7°»"i'd.»d.»< -7d ?i»d, »«!,.. für die Euttvlckcluug der Völker in sveialer und staatlicher Hinsicht geworden, und ganz besonders gilt dies von dem Osterfeste. Denn als am ersten Ostertage dcr anscrstandcne Christus seinen Jüngern nnd Freunden erschien, da war nicht nur die Religion der Liebe und des unerschütterlichen Gvttvertrauens fest gegründet, svndern es war dadurch auch eine geistige Bewegung entfacht wurden, welche mit dem alten trotz manches schillcrn- den Glanzes doch barbarischen nnd finsteren Hcidenstaate anfräumte. Denn Mit dem christlichen Glauben kam anch der Glaube an die Rechte nnd Freiheiten der Menschen iu die Welt. Es fiel der alte, bluttriefende, sich nur auf das Schwert nnd die Sclaverei stützende Staat, das Selavcnthnm wurde abgeschasst, die Frauen und die Ehe erhielten ihr Recht, die Gleichberechtigung vor Gvtt nnd die dnrch das Christenthnm entfachte Nächstenliebe brachte die Menschen einander naher. Freilich wäre es eine Kühnheit,»be haupten zu wollen, daß dnrch das Christenthnm bereits aller Streit und Hader ans der Welt geschafft worden sei, wir haben im Gegentheil in der Gegenwart noch manche Auf gabe für die Völker wie für die Einzelnen zu lösen, aber sicher giebt es dazu keine bes seren nnd edleren Wege, als die christlichen, welche Hnmanität, Liebe nnd Versöhnung, Hoffnung, Gottvertrauen und Geduld heißen. Es ist cin herrlicher nnd bedeutsamer Vorzug unserer norddeutschen Länder und der germanischen Welt, daß die Offenbarungen der Natnr nnd die Sagen der alters grauen Vorzeit in einer das Herz erguickenden Harmonie mit den großen christlichen Festen und ihren die Menschheit von Wahn und Aberglauben, Verirrung nnd geistiger Knechtschaft erlösenden Heilsbotschaften stehen. Denn wenn nach langem, schwerem Winter bei uns dcr Lcnz die todte Natur zu neuem Leben erweckt, oder nach der Sage der alten Deutschen die Göttin Ostara zn der im starren Winterschlafe liegenden Mutter Erde niederstieg, um ihr wieder Leben cinzuhanchen nnd Myriaden von Blumen nnd Blüthen zum lichtvollen Dasein erwachen zu lassen, wenn also bei uns die Natur ihr großes Aufcrstchungsfest begeht, dann feiern wir auch das christliche Ostern, das Trinmph- sest der ganzen Christenheit znr Erinnerung an die Auferstehung des Heilandes vom bitteren Kreuzestvde. Es ist nun von nns schon öfters hervvrgchvben worden, daß die Auslegung der religiösen Bedentnng der großen christlichen Feste keine Aufgabe der Tagespreise sein kann, aber diese großen Festtage find doch nach, wie jeder Geschichtsschreiber und Cultur- fvrscher der christlichen Zeit zngeben mnß, hoch bedeutsame Marksteine und Wegweiser Sächsische Clheilung AmtsNütt Nil dos MiiolW MlMiG Md den Klodlrolh P ZilMdM, smic slic de» NMgkMindcrotz PI Woflki". Siebennnddreißigstcr Jahrgang.