Volltext Seite (XML)
Sächsische MMmg Amtsblatt MtsgeriM imd de» Lt»»rlith !» Zchmidmi, s->»ic str dc» ZtMMcindttch i» Hohnstein. slll VÜS ÄVU'vll«^ Sicbenilnddreißigster Jahrgang. mUch-die Expedition dieses Blatte» für 1 Mark SS Vf. vierteljährlich zu beziehen. — Inserate für daS MMmachsUaU Die Säcks. Elbzeitnng" erscheint MEttwock, >m spätestens bis Freitag früh » Uhr erbeten. — Preis für die gespaltene Corpus,eile oder deren Nanin 10 Pf., Inserate unter fünf Zeilen werden bis Dienstag früh st Uhr, für das -nn ncbcrcinkunft.) — Inserate für die Elbzeitung nehmen an in Hohnstein Herr Vttrgcrmstr. Hesse, in Dresden und Leipzig die Annoncen werden 'n» Pf- berechnet, (tabellarische oder -ompl.eirte nach ^bctt.nMni - L Bögler, Invalidendank und Nud. Mosse. 1883. Schandau, Mittwoch, den 15. Februar H e k a nntmach ll »g. Nachdem d^s nachslcheiide OrlSstalut die Bestätigung der Königlichcn ^"lShaupt- mannschaft zu Dresden gefunden Hal, wird dasselbe hiermit zur öffentlichen Kcnulmß geb. acht. Schandau, am 11. Februar 1893. Der Stadt rat. Bürgerin. Wieck. -L.. —LL! -„„ „ gcmütz 8 2247 des Bürgerlichen Gesetzbuchs als Nachlasjvcrtretcr cs zu a,„ 14. Februar 1893. Königliches Amtsgericht. Ihle. Auf Grund von 8 2 Absatz 1 des KrantcnvcrsichcrnngSgesctzcS in der Fassung vom 10. April 1892 wird für die Stadt Schandau folgendes Ortsstatut erlassen. 1. Die BersichcrnngSpflichl wird ans die in 8 2 Absatz 1 Ziffer 1, 2 und 5 des angezogcnen Gesetzes aufgeführlcn Personen erstreckt. 2. Die Bestimmungen in 8 49—53 des angczogenen Gesetzes finden auch auf die nach vo>stehender Bestimmung dem BersichcrnngSzwangc unterworfenen Personen bcz. nach Maßgabe von 8 54 Absatz 1 ibicl. entsprechende Anwendung. Schandau, nm 23. Januar 1893. (I,. 3.) Der Stadtrat. Das Stadtverordneten-Collegium. Bürgermeister Wieck. Otto Richter, Borsteher. Die Königliche Krcishauptmannschaft hat das vorstehende Ortsstatnt vom 23. Januar 1893 genehmigt und hierüber gegenwärtiges Decret ausgestellt. Dresden, am 7. Februar 1893. Königliche Kreishanptmannschast. (D. 8.) v. Bose. Nichtamtlicher Theil. Locales und Sächsisches. Schandau. Nachdem am SonMag in den frühen Morgenstunden daö noch vor der Stadl die Elbe bedeckende lSiü in Bewegung kam und kurz darauf die Brücke passirte, gingen auch am Montag Abend, wahrend da« Wasser in kurzer Zeit bis an die Hotctgärtcn gestiegen war, die ober halb der Grenze bis Aussig lagernden nicht unbedeutenden EiSmasscn hier glücklich vorüber, sodaß nm Mitternacht das Wasser wieder znrücktrat. Gewaltige EiSmassen sind an dem User abgelagert worden. Am Dienstag Vormittag 7 Uhr 28 Min. wurde vou Lcitmeritz bei 310 über Null und weiteren Rückgang dcö Wassers Eisgang gemeldet. — Bon Melnik aus wird ebenfalls Eisgang berichtet. — Am Sonntag, den 12. d. M. hielt der hiesige Jugcndvercin sein 21. Stiftungsfest in den noch reich gc. schmückten Nänmcn dcS SchützcnhanscS nnd zwar unter sehr reger Betheiligung feiten der Mitglieder wie Gäste ab. Der Tanz wurde durch mehrere mit Geschick dargcbotcnc humoristische Borträgc unterbrochen, bis nm Mitternacht eine Herrn Miethe alle Ehre machende Tafel die Festfreude auf den höchsten Gipfel brachte, sodaß dieselbe noch recht lange anhicll. — Der Königl. Wasserbau > Direktion in Dresden gingen im Laufe des 13. d. nachmittags folgende Nach richten über Eisgang und Hochwasser zu: Leitmeritz 0 Uhr nachmittags 370 Ecnlim. über Null (Stauwasscr), Schutz unterhalb der Brücke zum Theil abgcgangeu; Telsche» 5 Uhr Nachm.: Eisgang beginnt bei 300 Ecnt. über Null, 0 Uhr nachmittags voller Eisgang bei 410 Cent, über Null; Rathen 5 Uhr nachm. Eiönnfbruch; Pirna 5 Uhr 45 Min. nachm. voller Eisgang bei 55 Cent. Wasscrstand übcr Nnll; Dresden 4 Uhr Nachm. 20 Ecnlim. unter Null, ziemlich eisfrei, 8 Uhr abends 12 Ecnt. übcr Null, ziemlich eisfrei. — Wegen Eisgang und Hochwasser ist der Bcrkchr auf dem Tctscheucr Landuugöplatzc der Böhmischen Nord- bahn bis ans Weiteres eingestellt wmdcn. Die Aufnahme vou Güter» dahin ist bahnscilig zn sistircn, rollende Güter werden anfgchaltcn nnd den Absender» zur Verfügung gestellt. — Der Jahresbericht des conccssionirtcn Sächsischen SchiffcrvcreinS constalirt, daß das Jahr 1892 zu den un- günstigsten der letzten Zeit gehöre; als Ursachen dieser Er scheinung, welche eine Reihe von Jahre» mit fortgesetzt stcigciidc» VcrkehrSziffer» miterbricht, werde» angeführt, der im allgemeinen ungünstige Geschäftsgang, der Ausbruch dcr Cholera Epidemie iu Hamburg und der außerordentlich niedrige Wasserstand. Letzterem wird die ausschlaggebende Wirkung zugeschricbcn. Von seilen des königl. Mi- nisteriums wurde dem Verein mitgelhcill, daß die Versäum nisse bei den Schifferschnlcn dnrchschmlllich 18 der Unter. richtStage uu Winter 1891/92 betragen habe, an einzelnen Schulen sogar 25 bis 27 Auch wurde fcstgcstcllt, daß die Schlfferschuleu erst kurz vor der Steuermanns.Prüfung besucht würde»; von jmigcu Mannschaften, die auch keine Fortbildungsschule besuchten, aber höchst selten. Der kurze Unterricht könne daun daö jahrelang Versäumte nicht nach- holen. ES sei dringend zn wünschen, daß der Schiffcrsland nuschc, daß cö sich um seine Interessen handele, für welche tue Regler»»« nicht »nbcträchtliche Opfer bringe, so daß er für die Bcuutzuug der Lcrngelegenhcit Sorge tragen müsse. Enngcn diese Angelegenheit betreffenden Vorschlägen dcö Gewcrbcschnl-Jnspcclors trat der Verein bei nnd erweiterte dieselben noch. Ein Gesuch des Vereins um Errichtung einer Zollhcbcstcllc in Krippen wurde abschlüglich beschicken. — Tüc Schiffer haben vielfach das ans den Füsscrii auS- gelaufene Petroleum und mit Pclrolcmu verunreinigtes Kiel wasser übcr Bord gegossen. ES wird deshalb einer Ver ordnung der Königl. Stromanfsichtöbchördc cnlgcgeugcschc», welche derartige Vcrunrcinlguugcu der Elbe verbittet. Die Schisser sollen vielmehr solche Rückstände sammeln und nach Löschung der Ladung in besondere Behälter am Lande ansgicßcn. Kein Schiss dürfe künftig die Ausladestellen ver lassen, ohne gründlich gereinigt zu sein. Der Güterverkehr der Elbe weist für 1892 folgende Ziffern ans (Ein- nnd Ausladungen): Dresden 7 202458 Ccntncr, Hauptzollamt Hamburg 01 837 580 (00 751 820) Ccntncr. In Schandau betrug die dnrchgcgangcnc Waarcnmcugc 49830745 Ccntncr zu Berg und 45 772107 Ccntncr zu Thal. An Havarien ereigneten sich 27 Fälle; die Schisse waren in zwei Fällen ganz verloren, in zwei Fällen schwer, in neunzehn Fällen leicht, in vier Fällen nicht beschädigt. — Ans der unter der Verwaltung des Cultuö-Miui- stcriums stehenden Mcndc-Sliftung sind, wie daö „Journal" mitlhcilt, nach Maßgabe der vorhandenen Mittel im vorigen Jahre rnnd 171470 Mark verwendet worden. Die von der Stifterin anögcsctztcn JahreSvermächlnissc, die Einkommen- stcner und die statutengemäß zum Reservefonds zu leistende» Abgabe» habe» von obiger Summe den Betrag von rund 34894 Mk., ferner die »ach dci» Testamente der Stifterin für die Hinterlassenen von Beamte», Geistliche» »»d Lehrern bestimmten Unterstützungen dc» Betrag von 30000 Mark ergeben. Vom Rest entfallen 34240 Mk. auf laufende Bcncfizicn au Wittwcu nud nachgelassene Töchter aus gc. bildeten Stände». Die Summe vo» 42400 Mk. ist durch die Krciöhauptuiattuschaftcu i» bcsoudcreu Nothfälle» au einzelne Personen, insbesondere zur Förderung der Erwcrbö- thätigkcil, vcrlhcitl und der Nest vou 29930 Mk. sonst zn gemeinnützigen Zwecken, zmn Theil zur Unterstützung vou Vereinen und Anstalten verwendet worden. Der Reserve fonds hat Ende 1892 wieder den Stand vou rnud 109070 Mark erreicht, obwohl demselben im gedachten Jahre rund 21700 Mk. zur Unterstützung der durch die Wasserschäden des Jahres 1889 Betroffenen entnommen worden sind. — Der Wetter-Professor Nndolf Falb prophezeit einen neuen Schneefall, und zwar am Donnerstag den 10. Februar, der ein kritischer Tag erster Ordnung sein soll. A» diesem hätten wir eine Zunahme der Niederschläge in Form vo» Schnee fälle» z» erwarte», die bis znm 23. Februar fortdaucru werde». Dieser Tag aber soll »»s wieder Tha»wellcr bringe». I» das Dmikel dcö angebliche» Ra»bmord.A»fallcö ans dc» Mühlcnbcsitzcr Müller z» Altstadt bei Stolpe» ist »»»mehr in erwünschter Weise Licht gekommen. Die vo» der Staatsanwaltschaft nud Gendarmerie in energisch. scher und zugleich emsigster Weise gepflogene» umfassende» Erörterungen — die Untersuchung hatte eine bedeutende Aus dehnung angenommen — waren iu ihrcn Resultaten vollauf dazu nugcthau, ernste Zweifel betreffs eines in Frage kommen den Verbrechens wachzurnfcn, und dieser fcstbcgründcte Ver dacht hat denn unn mich seine volle Bewahrheitung gefunden, da Müller bei der am Sonnabend erfolgten erneuten Ver nehmung das Geständnis) ablegtc, daß er den Naubaufall flugirt und die vorhandene Kopfverletzung sich selbst mittelst einer m Dresden erworbene» Waffe beigcbracht habe. Nähere Aufklärungen übcr dc» Gr»nd der Thal und die andere» begleitenden Umstände sind von dem wcitcrcn Verlaufe des Vorgehens gegen den Genannten noch zu erwarten. Ihre königl. Hoheit Erbgroßhcrzogin von Oldenburg traf mit Gefolge und Dienerschaft zu scchswöchcntlichcm Aufenthalte in Dresden ein nnd nahm in SendigS Hotel „Enrvpäischcr Hof" Wohnung. Ferner trafen daselbst in genanntem Hotel ein Se. Dnrchlancht Prinz Reuß XXIV., sowie Graf und Gräfin Einsicdcl-Rcibcrsdorf, Gras und Gräfin Einsiedcl-Lippitsch, Graf zu Solms Rödelheim, ferner die Grafen von Reichenbach, Graf Bcnst und Se. ExccUcnz Graf Wallwitz. In dem Hintern Theile der Vorstadt Striesen stehe» verschiedene Straßen cmtcr Wasser >md kann der Bcrkchr znm Thcil mir dadurch auf>ccht erhalte» werde», daß Böcke, die mit Brettern belegt sind, aufgesetzt worden sind. Regen und Thanwasscr ist von den nmlicgcndcn Feldern in be- dcnklichcr Weise zusammcngclanfcn und slchcii gcblicbcn, da kein gcnügcttdcr Abfluß vorhanden ist. Mit der Bcrhaflnng dreier Personen, die vor wenigen Tage» in Riesa staltgesnndcn hat, glaubt man nicht bloS einer weitverzweigten Diebes-, sondern auch einer Falsch- münzcrbandc auf die Spur gekommen zn sein. Die Hauö- snchungcn förderten eine Menge sclbstgcfcrtigtcr Dietriche und Schlüssel, sowie einen Apparat zu Tage, der augen scheinlich zur Gcldanfcrtiguug verwendet worden ist. Trotz der schweren Verstümmelung, welche Or. Gaudlitz iu Döbeln infolge dcö entsetzlichen Unfalls — er wurde bekanntlich bei Gödewitz von dem Bahnzngc überfahren — betroffen, glaubt mau denselben am Leben erhallen zu können. Beide Beine mußten unterhalb dcö Knies abgeuommcn werden, doch hat der Leidende mit wahrem Hcldcnmuth und ohne einen Augenblick die Besinnung zu verlieren, die Ab nahme der Beine zn ertragen. Ucbcr das Braudunglück am Neumarkl iu Leipzig sei noch bcmcrkl, daß der Wirth, Herr Schäfer, der mit 10000 Mark versichert ist, am Tage vor dem Brande die abgclanfcnc Police erneuert hatte. Daö kleine, ans vier Personen bestehende Orchester, daö täglich im Restaurant spielte, hat seine zum Thcil wcrthvolleu Instrumente ver loren, so daß dcr Schaden der armen Musikanten, deren Erwerb einzig nnd altem die verbrannten Justrumcute cr- möglichlcn, ganz bedeutend ist. Auch die Miclhöpartcicn, die von dem verderblichen Element hcimgcsnchl wurden, sind an ihrem Vermögen schwer geschädigt worden. Beim Netten dcö kleinsten Kindcö Schäfer«, welches krank im Bett lag, mußte der Vater mit demselben durch die lodernden Flam men, wobei daö Kind nicht imcrheblichc Brandwunden an den Füßen erlitt. Der „Lcipz. General-Anzeiger" schreibt dazu noch Folgendes: „Unter recht traurigen Verhältnissen sind die erwähnten jungen Kaufleute verunglückt. Einer derselben, dcr in Leipzig Stellung gcfnuden, nunmchr aber beabsichtigte, sich nach auswärts z» begeben, hatte in cincm anderen Restaurant seinen Abschied gefeiert und war im Begriff, mit vieren seiner Freunde seine Wohnung anfzu- suchcn. Am Ncumarkt bemerkten die fünf jungen Lcntc noch Licht in Schäfer'« Restaurant nud begaben sich ans Ver anlassung dcö Spenders noch einmal iu jenes Local, um noch ein Glaö Bier zu trinken. Kaum hatten die fraglichen Personen daö Local betreten und im Hintergrund Platz gc. nommcn, als auch daö Unglück eiiilrat. Während cö dem Einen, dcr Leipzig zu verlasse» gedenkt, glückte, a»ö dem Hanse hcrauöz»kommen, bliebe» drei seiner Freunde todt auf dem Platze, während dcr vierte schwer verletzt in'ö Kranken haus gebracht werden mußte. Vielfach ist die Frage bc- rathcn worden, wegen welchen Vergehens der Wcinhändlcr