Volltext Seite (XML)
ttud NIU ausgc II!» «le vci elwlcu, fielen Brief tz der pninki, Nonen kannic- sp^cu Prm! , Veisjcu Lächci, gl nüi einer d von / nach, priese MW übcrwaud jedoch ihre Bewegung, empfing nnd erwiderte ruhig seiucu Grus; und wandte sich dann wieder ihrer Unterhaltung zu. Bei der Tafel kam er ihr gegenüber zu sitze«. Zerstreut uud nachdeuklich wie er war, behielt er kaum Geistesgegenwart genug, um nicht durch Schweigsamkeit aufzufailen, uud, während seine Blicke sich unwillkürlich auf Alma richteten, dachte er: „Der Bruder im schrecklichsten Elend — nnd sic gleichmütig, in glänzender Toilette, beim üppigen Mahle! Mein Kott! bist Du cs, Alma, Du, die ich ..." Uud sciu Gedanke tauchte unter in den ihn überströmenden Gefühlen des Unmuts und ohumächiiger Neue, die in seinem Herzen andere zärtliche Empfindungen nicht ersticken konnten. Nur einmal, als Almas Augen zufällig den vorwurfsvollenBlickcnViktors begegneten, verlor sie sich in seltsamer Unruhe uud es biiukte sogar etwas wie eine Thränc iu ihrem Auge. Die Tafel war aufgehoben, Alma trat hinaus auf dcu Balkou. Da verlies; auch Viktor seine» Sitz und, indem er sich ihr mit ehrerbietigster Verbeugung näherte, sagte er, sichtlich bemüht, das Zittern sei ner Stimme zu dämpfe». „Meine Mnttcr erbittet sich de» Brief vo» Jh»en wieder, de» Sie gestern..." „Hier ist er," antwortete Alma, zog aus ihrem Busen ein dünnes, znsammcngefal- tetes Blatt und reichte cs Viktor. „Haben Sie mir nichts aufzu tragen ?" fragte er das Mädchen dann, indem er am sie ciiieu prüfendeii, durchdringenden Blick heftete. „Anszntragcn? Nein, ich wüßte nichts." Bei diesen Worten wandte sich Alma rasch ab und verschwand im Zimmer. Viktor blieb wie versteinert auf dem Fleck; in seinen Angcu äußerte sich Zorn, Verachtung und alle Bitterkeit getäuschter Hoffnung. Lange blickte er Alma nach, dann warf er sich seufzend in seinen Wagen, um au treuer Muttcrbrust seiucu Schmerz auszu- tlagcu. Die Nacht ist hereingebroche», welcher die soebeu geschriebenen Scenen vorange- gange» sind. Die Braut sitzt allein in ihrem Zimmer. Vor ihr liegt ans einem Tische ein dickes Buch aufgcschlagen, welches Mädchen selten in die Hände kommt, und Alma liest darin mit großer Aufmerksamkeit das Kapitel: „Non Testamente» und der Teilung von Erbgütern." — Von Zeit zu Zeit hält sie inne, lauscht unruhig auf etwas oder blickt «ach der Thür, worauf sie sich wieder zu den mit römischcu und arabischen Ziffer» »»d mit Buchstaben aller Größe bunt bezeichneten Blättern wendet. Da läßt sich in; Korridor ein leises Gc- läusch von Tritten vernehmen. Sie stürzt nach der Thür, durch welche mit geheimnis voller Miene ein Mann in das Gemach tritt. Es ist der „alte Brand", der seit nndcnk- licher Zeit schon die Fürstcnau'sche» Güter verwaltet. „Herr Brand," redet ihn das junge Mädchen an, „wundern Sic sich nicht, verzeihe» Sic mir mei»c seltsame Bitte! Ich ka»» mich a» »iemcmd anders wende» .... Nehme» Sic Platz . . ." schloß sie i» höchster Ver legenheit und fast lispelnd. „Sehen Sie," hob sie an, den Greis unterbrechend, der sie seiner Bereitwilligkeit, ihr zu dieueu, versicherte, „ich vertraue Jhucu ein Geheimnis, das ich fünf Jahre iu meinem Herzen verschloß, das mich allein im Leben aufrecht hält. Es ist ein Auftrag meines Kcnßenfang auf drin Lhicmsec. sterbende» Vaters, die Zeit ist gekommen, wo ich ihn erfülle» soll." Alma hielt i»ne und sah de» Alte» mit so gespannter Ansmcrksamkeit in das Gesicht, als wolle sie in seine innerste Seele dringen und darin lesen, ob er ihres Vertrauens würdig sei. „Herr Brand," fährt sic daun mit zittern der Stimme fort, „Sic können mich ver raten und alles meiner Stiefmutter ent decken, Sic können . . . aber Sic sind auch Vater, habe» auch Kinder . . ." „Fräulein", sagte der alte Mann einfach, „ich habe noch niemanden verraten." „O, ich habe mich in Ihnen nicht ge- tänscht!" unterbrach ihn Alma freudig. „Nicht wahr, Sic habe» meine Eltern nicht vergessen, Sie haben siö geliebt?" „Sie waren meine Wohlthäter, und bis an meinen Tod werde ich ihr Andenken segnen." „Dank! Dank! Aber Ihr Sohn . . . ^>eelen- vergllügk'Heim- kchr. „Eine Musikanten- kehle, die ist als wie ein Loch," so heisst cS in dein unsterblichen Lede vo» dein edlcn Geiger am Nil, der cs mit seiner Fiedel verstand, selbst nn vcr- niinslige Krokodile zum Weinen zu verführen und ihre natürliche Fresisucht soweit einzu- schränken, daß sie ihn selbst auS Dankbarkeit für sei» gutes Spiel verschonte». Ist der lustige Fiedler auf unserem Bilde »icht genau ei» ebenso sidclcS Haus wie sein Kollege im Egypterland? Wenigstens was das Trinken anbetrisst, giebt er ihm sicher nichts nach. Gewiss hat er zu einer Bauernhochzeit aus- gespiclt, man hat getanzt und gezecht die ganze Nacht hindurch bis in den frühen Morgen hinein, nnd unser Geiger hat seinen unermüdlichen Bogen ge schwungen bis der letzte Gast sich entfernt hat. Natürlich must bei einer so anstrengenden Arbeit hin und wieder die Kehle angefeuchtet werden, manch' strammer Bauernbursche hat dem lustigen Musikanten zngetrunkcn, und dieser hat jedesmal sehr gründlich Bescheid gethan. Ist es daher ein Wunder, daß er, als er endlich nach Hause kommt, die Zeit kaum er warten kann, bis er sich in sein Bett wirst? Die Thürschwelle dient ihm als Stiefelknecht, und es scheint, als ob es nicht das erste Mal ist, daß er in dieser Verfassung nach Hause kommt. - Sein Töchter chen wenigstens erwartet ihn lächelnd mit den Haus schuhen an der Thür, sic weiß ganz genau, daß der Vater jetzt einige Stunden schlafen muß. Freilich nachher kommen die Kopfschmerzen und die guten Vorsätze, nie wieder ein GlnS über den Durst zu trinken. Ob unser Musikant dieselben wohl halten wird? teilt er Ihre Empfindungen? Ka»» ich auf ihn mich ebenso verlaße», wie a»f Sie?" „Für meinen Sohn stehe ich, wie für mich selbst." „Sie können mich Beide zu itnsäglichem Danke verpflichte», mich glücklich mache»!... Doch »»» hören Sie, weshalb ich Sie hcr- gcrufen . . ." — lieber eine Stunde währte die geheime Beratung Almas mit dem alte» Vcwaltcr, und als er sich endlich erhob, um sie zu verlaßen, zog sie unter ihrem Kissen ein rotes SassiaufuUcral hervor, das sie nebst einer Papierrolle ihm mit de» Worte» reichte- „Vo» alle» werde ich um meine Reich tümer beueidct, und doch habe ich nie eine» Heller in den Händen. (Forts, soigt.) Elsässerin. Unsere Illustration.zeigt »nS eine Bäuerin ans dem Elsaß in Nationaltracht. Ein kurzes, rundes Röckchen mit einer Falbel, gewöhnlich nicht länger, als daß die Füße bis an die Knöchel sicht bar bleiben; ein knap pes, weißes Mieder mit dnnllem Brustlatz und einem Halstuch, ausgebundene, weiße Hemdärmel, eine leinene Schürze und ein buweS, zierlich in zwei Spitzen ge bundenes Kopstuch. Di« blauen Augen, die schlicht geordneten Haare, das Stumpf näschen, selbst das Pflegmalisch - Gemüt liche — cS ist alles deutsch geblieben an diesen Bäuerinnen.