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Dritten Theils Drittes Capitul Stadt keine sonderliche Veränderung, äus ser daß zuweilen einige Geistlichen durch den Lod hingerissen, und an deren Stelle neue angenommen wurden, welche Begebenhei ten wir in Zukunfft bey der ConliZnLnon Ike5es Wider dasPapstthum an die Schloßt Kirche zu Wittenberg angeschlagen hatte; und weil» der glorwürdigste Churfürst zu Sachsen jokanncs 6eor^iu8 I. einIubel- Fest in Dero Chur-und Erb-Lavdern anord derer Priester im folgenden Capital anmer- cken-, jetzo aber durch Erzehlung einerley Materie dem Leser nicht beschwerlich fallen wollen. Es würde auch die wohl eingerich- ^"AA^tete Kirchen-Verfassung in Zittau noch we- Anstalteir Niger mumcionibii8 seyn unterworffen ge wesen der wesen, wenn nicht die Plage der Pestilentz um diese Zeiten die Stadt allzu offt betrof fen, und bey solcher Gelegenheit ein uns an dere Anstalten vorzukehren verursachet hat te. Also da an.i6n. die ConcaAiorr und Haupt-Kranckheiten abermahls starck 8^8- llrcen, und zugleich in Dreyer Priester- Häu ser eingedrungen waren, auch des ptimLrii kl. kälcllX Eheweib, ingleichen des via- coni kl. Wagners 5. Kinder, und den Ca plan, Johann Meßhauern selbst hinwegge- rissen hatten, folglich die in denen inkcirren Hausern lebende 2. Prediger unter andere Leute nicht gehen durfften; Muste man die Geistlichen vom Lande den Gottesdienst in der Stadt mit grosser Beschwerung verrich ten lassen. Und ward zwar nach ceKren- dem mslo das ktmillerium wieder ergän- tzet, und die vorige Ordnung des Gottes dienstes wieder hergestellet; Allein als an. i6iz. die Pest in Olbersdorffvon neuen aus brach , tonte man diese Gemeine nicht in die öffentliche Kirch-Versammlung lassen; son dern E.E. Rath sähe sich genöthiget 6.17. Oölobr. den ehemahligen Pest-Pfarrer Da vid 8utorium wiederum aus Böhmen zu be- DerOlbcrs- ruffen, daß er sichZeit wehrender Loncagion dörfischen der Olbersdorfischen Gemeine insonderheit Gemeine annehmen, und Sonntags in der Kirche zur Kirche'^ heil. Dreyfaltigkeit mit predigen, und durch heil. Drey-Ausspendung derer Sakramenten sein Amt Migk-it abwarten solle. Womit er am XX. poll Uch gepre- irinitLtiz den Anfang machte und bis Neu diget/ Jahr conrinuirete, da denen Olbersdor fern wiederum erlaubet ward, in die Pfarr- Kirche zukommen, und Sucoriu; blieb als Mittwochs-Prediger in der Kirchen 8.8. ke rn und k^uii, worbey er jedoch in der lollsn. nis Kirche die übrigen klinillerulcs verrichtete. §. 5- Immittelst nahete sich die erwünschte uefH Zeit, da wegen der Xekormanon des seel. oni.uliieri Mannes Gottes !-urKeri eitt.lubilLum ge- wirdceis- ^byert werden konte. Denn ^nnv 1617. den zi.Oälovr. waren gleich hundert Jahr verstossen,als dieser theure Lehrer seine ersten nete, wovon K^c^e»/DkeßdNifche ?. 2. TU. /. UNd I'k-rLe/s - t». zu lesen; So celebrirre solches auch die Stadt Zittau Drey Tage nach ein ander mit grosser Freude. Durch sothane hundertjährige Gnade des Allerhöchsten Sueben nun, ward E. E. Rath aufgemuntert, die Frauen ruinösen und eingegangenen Begräbniß- Kirchen zur lieben Frauen und zur heil- un werden Dreyfaltigkeit vor denen Thoren reno v,ren und verbessern zu lassen, wie k.7. s' c7^/> §. 2. Meldung geschehen, so daß LN.I6I9.6.8.8epr.amXV. Sonntage nach Irinir» die Einweyhung besagter Frauen- Kirche erfolgen konte, welche der kallor ?ri- mariu; K4.'kralle; bey Begräbnis eines Kindes durch eine loienne Predigt verrich tete, die er nachgehends vermittelst öffentli chen Druckes bekannt machte. Nicht we niger weyhete derselbe sn. 1620. am Pfingst- Dienstage den 9. gun. die ncuerbaute Can- tzel in derKirche zur heil.Dreyfaltigkeit durch eine Leichen-Predigt eines Sechswochen- Kindesein, so ein Bürger Hieoplliluzkli. ckel begraben ließ. In diesen und vorigen Jahren sähe es sonst im Marggrafthum Ober-Lausitz sehr gefährlich aus, indem nach der an.i6i8.6.21. ktLii unternommenen vs- fenellracion derer Königl-Böhmischen M- nillrorum zu Präge, und nachgehends er- wegen des folgten Königs-Wahl des Churfürstens zu Krieges in Pfaltz kri6srici (wovon an einem andern Orthe?.2.c^/»./. §.2. Erwehnung gethan worden) der unglückseelige deutsche zo. jäh rige Krieg entstünde, und sowohl das Kö nigreich Böhmen, als incorporirle andere Länder in volle Kriegs - Flammen setzete. Derowegen ward nicht nur an. 1618. cl. 8. )ul. in Zittau die kMüc und alles Saiten^ Spiel verbothen, und darneben ein gewisses auf damahlige Zeit-Läuffte eingerichtetes Kriegs-Gebet in denen Kirchen abgelesen; sondern hiernechst an. 1620. vominic, xn. poll.1'rinir. 6.6.8ept.alleTage UM'r.Uhk eine absonderliche Beth-Stunde zu halten angeordnet. Jedoch, weiln durch Se. Churfürstl. Durch!, zu Sachsen jobann 6eorg l. hohe Vermittelung und Interce;- lion das Land wiederum von Kayserl. Maj. war zu Gnaden genommen woroen, hatten die Einwohner diesesMarggraffthums wohl Ursache ein Danck-Fest zu halten / welches man s