Volltext Seite (XML)
z r r Funfften Theils Achtes Capktul, Es entstehet Da dieses Unglück vorüber / hätte man von neuem ^öer die gute Stadt in dem letztgemeldeten «ngegründe- I68I Jahre in neues Elend gestürtzet. ter Verdacht Denn es gerieth dieselbe zu angehender Herbst-Zeit bey denen benachbarten Böh men in Verdacht/ ob sey ein solches Ster ben hier, daß die Leichen des Nachts heraus- geschaffetwerden müsten. Derowegen am Pragischen ^tickaeliz Marcktekein hiesiger Leinwand-Handler in Präge hinein durffte. Die Stadt Ausig und Leippe erkundigten sich dessen bey E. E. Rathe/und der Stadt- kb/ücus nebst z andern Kteckci; wurden auffs Rathhauß gefordert / um wegen ihrer Patienten gründliche Nachricht zu geben. Es war aber das ungegründete Geschrey da her entstanden/ daß etliche Personen an der rothen Ruhr gestorben, und weil man die Leute/so Obst zu verkauffen gebracht, auf des regierenden Bürgermeisters Befehl da mit abgewiesen, mochte von ihnen derglei- Diebsterben chen übele Rede entsprungen seyn. Hin, äano iss-, gegm kam aus Böhmen das nechste 1682 Jahr eine sonderliche gifftige Kranckheit un ter das Rind-Vich und die Pferde/welche/ eingelauffenem Berichte nach, zu erst im Schweitzer-Lande aus Hexerey sich entspon- nen. Mit dieser Seuche verhielt es sich so seltsam,daß sie innerhalb 24 Stunden etliche Meilen eingenommen, und die Leute wissen konten/ wenn es ihren Ort treffen würde. Die Plage grieff sonsten kein ander Vieh an, Und so ein Pferd oder Rind-Vieh davon angefteckt, zeigten sich an der Zungen und Zahnfleische gelbe Blattern, oder derglei chen Flecken,an etlichen auch nur kleine Ritz lein. Go bald man solches gespüret/muste man die Blattern mit einem von feinen Silber gemachten inttrumem,biß das Blut nachgieng,aufritzen/ sie hernach mitSaltze, und einem rohen leinen oder hanffenenTüch- lein reiben / alsdenn mit Eßig reine auswa schen , und letzlich mit gelautertem Honig be streichen; darauf das meiste Vieh in zwey oder drey Tagen wiederum gesund ward. Wenn man dieses nicht gethan, wurden in nerhalb etlichen Stunden grosse Löcher in denen Zungen, verfaulten gantz, und starb daran solches Vieh. Es giengen etliche Manner von einem Orte zum andern / die auf vor beschriebene Weise Rath schafften und halffen. Bey hiesiger Stadt sieng sich die Staupe an den 16 Zeprembr. graxürte in die zwey Meilen herum / und war vorhin ZU Rumburg und Georgenthal gewesen- IS. In dem Letzt lauffenden XIIX 5eculo hatAnstalttn ze- der grundgütige GOtt, ob schon an man die chenOrten derer angräntzenden Lander die höchstschädliche Pest-Seuche ziemlich ge -dcsxviii«li wütet / dennoch hiesige Stadt, und wie die sämtlichen Chur-Sächs. Länder, also auch die gantze Ober-und Nieder-Lausitz davor gnädiglich bewahret. Es wird aber nicht undienlich seyn, kürtzlich anzuführen > und der eotterirät zum besten anzumerckemwas nechft dieseraUmächligen göttlichenBeschir- mung Jhro Königl. Majestät und Chur- fürstl. Durchlauchtigkeit aus Landes väter licher Vorsorge für höchst-preißwürdige Anordnungen im Marggraffthum Ober- Lausitz veranstaltet, und wie denenselben treu gehorsamst nachzukommen / E. Hoch löbliche Dtadt-Obrigkeit Hierbey alle mög lichste Vorsorge und recht väterliche Treue angewendet. Nachdem ^nno 1707 das ^0.1707. mLlum im Königreiche Polen angegangen, wurden unterschiedene Königl. und Chur fürstliche KiLnöLte wegen der an denen Gräntzen und Pässen getroffenen Verfü gung, damit dieses Übel von dorten in hiesiges Land sich nicht fortschleppen möchte / vom Churfl. Sächsischen Hochlöb lichen Ober-Amte zu Budißin anherv imi- miret- Vornehmlich bestunden die beyden letzteren Befehle / so den 2 und ro Oecembr. in Dreßden 6Ltiret,darinnen,daß die Grän tzen und Päße gegen Schlesien und Böh men mit Wachten zu besetzen, aus Pohlen schlechter Dinges weder Personen noch Güter einzulassen / biß zu anderweitiger Verordnung, insgemein auch niemanden, wenn er nicht mit einem Paß-Briefe verse hen, daß er von keinem gefährlichen Orte komme, und binnen sechs Wochen in und bey dergleichen nicht gewesen, der Durchzug solle verftattet werden. Jngleichen, was vor Erkundigung einlauffe,zu berichten.und sonsten alle krLcsulion, besonders wegen der auf instehende Leipziger Neu-Jahrs Messe gehenden Personen, Waaren und Güter zu gebrauchen. Allermassen nun E.E. Rath allen Kauff-und Handels-Leuten, Gast- wirthen vor und in der Stadt, denen Ge- freyten und Wachten an Thoren und Ge richten auf ihren Dorffschafften alsbald dieses andeutete, nicht weniger die Passagen und Eingänge, durch welche das Getraide aus Böhmen geführet wird, mit Wachten von dem Land-Volcke zu besetzen ordnete, und zu desto mehrer Verhüttung derer be, nachbar-