Projekt: Bestände der Christian-Weise-Bibliothek Zittau
LDP: Bestände der Christian-Weise-Bibliothek Zittau
Saxonica
Lusatica
Bemerkung
durchschossenes Ex. mit handschriftlichen Anmerkungen beginnend mit "Dritter Theil des Historischen Schau-Blattes der idylichen Alten Sechs-Stadt Des Marggraffthums Ober-Lausitz Zittau"
Strukturtyp
Monographie
Parlamentsperiode
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Wahlperiode
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Titel
Fünfter Theil des Historischen Schau-Blattes der Löblichen Alten Stechs-Stadt Des Marggraffthums Ober-Lausitz Zittau
von Mißwachs/theurer und wohlfeiler Zeit. speiset hat, der kan mich auch mitWaff ennige, und währet ein gantz Jahr/der Maten aber Scheffel Korn i. fi. 24. kl. Gr. oder 2. Rth. io. Gr. A Pfennige letzlich 2. fl. oder 2. Rth. 12. Gr. 5z Pfennige, und Ein Scheffel Weitze 20 klgl- oder l i gl. ix pf. Gerste i.Scheffel n. klgl. Annv iZ5 i.war abermahls grosseTheu- war auf 108 gkrl. gestieaen. Nach der Erndte war es wieder wohlfeil, daß man eis nen Scheffel Korn um einen Gchrecken- berger/hernach um b 12. kgk. oder 8 gute gl. Zr>pf- endlich um 20 kl. gl. kauffen konte/ und darbey blieb es auch lange Zeit. die Geld-Rechnungen mehr auff Gold- Gülden/ so zu der Zeit insonderheit ihren Anfang nahmen/ als aufdieMarck ihrAb- sehen hatten. Der Zustand der Müntz- Veränderung selbiger Zeiten kan deutlich ersehen werden in Müllers Reichs- 7^- ^0 /. Vorstellung /F-. ,44. //e-« Redeln /. 167. Anno 15 zo. schlug abermahlderPreiß des Geträides sehr auff. Ein Scheffel Korn galn.Marck/ oder nach heutigem Gelder Rthlr. 12. gl. 4^ pf. Der Wei tzen i Schock oder r.Rthlr. 19 gl. pf.Die Gerste zv klgl. oder 21 ggl. 6/, pf. Der Hafer 20 klgl.oderi4 ggl.4^ pf. Darauff folgte auch eine Erhöhung des Biers / daß und 2 fi. Die Theurung währete biß zur Erndte/darnach konte manes mitz6kl.gl. (I4>ggl.)und l fl.'(l8-ggl.) 8.pf. bezahlen. Anno 1570- ist es sehr theuer gewesen/ hat stch bald nach der Erndte angefangen/ und dasgantze Jahr durch continuiret/ da kauffte man einen Scheffel Weitzen vor 2. Schock/ 24 klgl. Das Korn den Schef fel 2 Schock. Die Gerste 2 Schock/ der Hafer i. Schock. Der SpcciesLhlr.war 68. gkrl. und also nach jetzigem Werthe den Weitzen für z.Rthl. 6 gl. 4^ pf. bas Korn L Thlr. 12. gl. io.gl. pf. Anno 1590. war dasGelräide so seltsam und theuer/daß man es muste in Schlesien und Pohlen bohlen/ und ward von hier aus allererst in Böhmen geführet/und galt ein Scheffel Weitzen z fl. EinScheffel Korn 2. Schock. Die Gerste i.Schock 48 klgl. berHaferifl.oderi8.gb 8 pf. z^nno 1597. im Monaih ^unio schlug ser trrncken erhalten. Und da sie es so beständig bejahere,fest darauff verhar- rete,und b!ieb/sprach der Mann (viel leicht ein Engel) Siehe/ weil du so be ständig glaubest, so gehe heim, da wicstu drey Scheffel Mehl finden, und sie sollS also nach seinen Worte funden haben re. Anno i Z4i.wareine grosse Theurung zu Zittau wegen des Geträides / und man muste es aus Schlesien hohlen/denn es in Böhmen nicht zu bekommen. Es galt ein man muste 2fi. oder nach heutigem Gel be 2. Rth. 20. gr. n^. Pf. vor ein Viertel geben. Der Ducaten galt damah len M4.GKreutzer,und darnach ist die Ke - ckuüion geschehen. Anno 1532. war es sehr theuer/daß die Menschen Kleyen mit Fenchel gemengt es sen muffen sich des Hungers zu erwehren. Im folgenden Frühlinge fiele eine unge- rung/1 Scheffel Korn für 9 Schilling wohnliche Näße ein, daß niemand säen gemein damals nur 2o. solcher Gcoichen Jahr in der Wüsten mit Manna ge» auf ein Schock gerechnet wurden / indem speiset hat, der kan mich auch mitWaff der Preiß des korns in Zittau auff/ weil in Schlesien so grosser Mangel war/ daß man einen Scheffel umb z. Rthlr. kauffen muste/dahatE. E.Rath seinen Vorrath auffgethan/ und dem Armuth zum besten i. Scheffel vor 2.si. (i. Rthl. 9. gl. 4. pfe.) geben lassen. In Schlesien hat die Them rung degestalt zugenommen / daß die ar men Leute von einem Berge zuKuntzdorff mm bey konte, und man sich daher ein böses Jahr besorgte, gleichwohl aber war in derErnd- te Geträyde genug/und ein schönerHerbst. res H s Anno 15 z8. entstünde in Lausitz und so um Zittau Schlesien eine grosse Theurung wegen kErr. des nassen Herbsts, da die Leute mit Be ¬ stellung der Winter-Saat nichts ausrich ten konten/was auch gesäet war, verdarb durch den folgenden nassen Winter. Von dieser Theurung ist in s. Luthers Tisch- Reden />.-«. ^.ein wunderbah- res Exempel auffgezeichnet/es sey nemlich am iz. Junii Anno 1^9. O. Martin Lu ther» angezeiget worden, was sich nicht weit von Zittau zugetragen, nemlich: Es habe eine fromme gottesfürchtige Dacron mit zweyen Kindern grosse Skoth gelitten. Da sie nun nicht mehr hatte, davon sic konte leben, schickere sie sich mit ihren Kinderlein, Undwoltzu cinenBrunnen gehen,und betet, GOtt wolle sie in solcher theurer Zeit erhal ten und erquicken. Auff dem Wege be gegnet ihr ein Mann, fraget sie, und ^«^ret mit ihr: Ob sie vomWasser -es Brunnens auch essen wolr? Sie aber sprach: Ja warum nicht? denn GOtt ist alles möglich und leicht zu thun. Der das grosse Volck Israel 40