Projekt: Bestände der Christian-Weise-Bibliothek Zittau
LDP: Bestände der Christian-Weise-Bibliothek Zittau
Saxonica
Lusatica
Bemerkung
durchschossenes Ex. mit handschriftlichen Anmerkungen beginnend mit "Dritter Theil des Historischen Schau-Blattes der idylichen Alten Sechs-Stadt Des Marggraffthums Ober-Lausitz Zittau"
Strukturtyp
Monographie
Parlamentsperiode
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Wahlperiode
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Titel
Fünfter Theil des Historischen Schau-Blattes der Löblichen Alten Stechs-Stadt Des Marggraffthums Ober-Lausitz Zittau
268 Fünfften Theils drittes Capitul Herrmann aufjseiner Wiese in einem Tumpe einen grossen lebendigen Lachs be kommen/ welchen er nicht gekennet/ Und hernach das gekochte rothe Fleisch mit den Seinigen nicht essen wollen/ welche Rari tät um hiesige Gegend vor etwas sonderli ches zu achten. Numehro aber kommen wir auf ein abermahliges entsetzliches Wasser-Unglück/ so einer ausführlichen Beschreibung bedarff. Denn ^n.no 1666. den 14. junii, war der Pfingst-Montag zu Nacht, zog ein ge fährliches Gewitter auf, so mit grausa men DoNnern und Blitzen/auch starcken unabläßigen Regen biß früh gegen drey Uhr conrinuirte/ da dann zu Görgs- walde ein Wolckenbruch niedergieng/ und davon ein Strom gegen Bau tzen / der ändere gegen Bern- Städtel/ der dritte gegen Eybau/ Oder- witz und Zittau sich gewendet/ allenthal ben auf besagten Dorffschafften/ und bey der Stadt entsetzlichen Schaden ge- Ihan/ viel Häuser weggeführtt/ viel Leute erträncket / so daß man auf 18. Personen gerechnet / so in hiesiger Nachbarschafft , alleine umkommen. Das Wasser hat bey der Mandauischen Pforten ein Stück von der Stadt-Mauer eingerissen/ und haupt sächlich denen Bleichern unverwindlichen Verlust zugefüget. Nicht minder ist ^nno i668. den 15. suniiein großes Ge- , witter gewesen/ welches viel Stunden lang ängehalten / und auff Herrn Bürgermei ster von Hartigs Guthe zu Herwigsdorff in der Stube eine Frau/ eine Magd und ein Kind erschlagen/auch das Hauß ange zündet/ daßderGiebel abgebrennet.Dabey ist einWolckenbmch gefallen,daß dasWas- ser über alle Zaune und Gärte gegangen/ u. unbeschreiblichenSchaden verursachet. ^nno 1670.6. LZ. und 24-kebr. wie auch ^nno 167;. nach Pfingsten sind wieder um grosse Wasser-Fluthen zu dreyen mahlen nach einander gekommen/ darin nen Peter Rätheltauf der Viehweide den z. juliiertruncken/ underst den is.julü bey Radmeritz unter Ostritz gefunden/ auch hernach zu unser lieben Frauen den 17. julii begraben worden. Man hat ausgezeichnet/ daß in diesem Jahre die Mandau und Neiße 17. biß 18. mahl sich ergossen/und etliche mahl über die Bleich- Di.i<tz«n Gärttn aufg«-t-n. Wassrrflu- 5» chm Die letzten Zeiten scheinen der guten UK grweftn. Stadt Zittau ziemlich ksral zu seyn / im massen fast niemahls eine Wasser-Fluch entstanden / wobey nicht viel Unglück ge schehen wäre. Denn ^nno 1678. am Himmelfarth Tage d»' ist allhier durch ein Gewitter/ desgleichen v/n. den xkaji durch starcken Regen/ das Wasser dermassen ausgetreten / daß es über die Bleich-Pläne/Gärten und Zäu- ne gegangen/und ist Daniel Reimer/ der Richter von Strawalde zu Pferde hinter Seiffersdorff auf der Straße in einer Bach ertruncken/ da er hat durchreiten wollen/ auch sonst allenthalben grosser Schaden erfolget. Xnno i68o. den io. und n. fsnuarii hat abermals eine starcke Fluch 2. Tage und Nächte lang die Bleichen und Gärte überschwemmet: hat an Leinwand/Bleich- Geräthe/Bäumen/ Zäunen und sonst viel Schaden gethan/ und ist das Wasser biß einViertel der Ellen hoch von Spital Fen stern angestiegen. Anno i688. den 2z. Junii trat die Neiße wiederum starck aus/ daß auch et liche Teiche ausgerissen sind und empfind licher Schaden an Heu und Geträide ver ursacht worden. Anno 1689. den u.Aug. des Mor gens früh halb z. Uhr kam ein entsetzliches Gewässer/ indem des Nachts zwey grosse Gewitter entstunden/ und zwischen Wal tersdorffund Groß-Schönau ein ftarcker Wolckenbruch niedergieng/wodurch Häu- ser/Bleich-Hütten/ Leinwand/ HoltzVor- rath/ und allerhand Hauß-Rath mitge nommen/ auch in Mühlen/Gärten/ Wie sen und Feldern grosser Schaden zuge fügt, absonderlich viel Geträide ruimret, und mit samt dem Erdboden weggerissey worden.Man hat oblerviret.daß dasWas- ser um;Ell höher alsAnno i666.geftanden/ doch ist kein Mensch darinnen umkommen. Anno 1698. der 5. Januarii hat sich das alte Wasser von starckem Regen er gossen/und das Eiß auf der rechten Blei che und Viehweide also zusammen gefüh- ret, daß durch den ausgetretenen Strohm viel Unglück geschehen. Jngleichen ist den 2i. Lreptembr. zu Bertzdorff und Ol- bersdorff ein Wolckenbruch gefallen/ welcher Felder/Gärten und Wiesen über schwemmet uud vieles Elend angerichtet. Die letzte Wasser-Fluth/ so als denckwür- dig ausgezeichnet worden/ ist geschehen Anno 170z. zu Ende des Monats Zu- nii