Projekt: Bestände der Christian-Weise-Bibliothek Zittau
LDP: Bestände der Christian-Weise-Bibliothek Zittau
Saxonica
Lusatica
Bemerkung
durchschossenes Ex. mit handschriftlichen Anmerkungen beginnend mit "Dritter Theil des Historischen Schau-Blattes der idylichen Alten Sechs-Stadt Des Marggraffthums Ober-Lausitz Zittau"
Strukturtyp
Monographie
Parlamentsperiode
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Wahlperiode
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Titel
Fünfter Theil des Historischen Schau-Blattes der Löblichen Alten Stechs-Stadt Des Marggraffthums Ober-Lausitz Zittau
262— Fünssten Theils drittes Capitul Exempel/dtk wie nun dir Stadt Zittau die Wohtryat Moldau bev ^Ottes /upreijen Ursach hat/ daß sie an Mau. den Neiß Fluß und Mandau Strohm ü- tuiretist, von welchen sie nicht nur die tägliche Nothdurfft an Wasser / Fischen und dergleichen empfähet / sondern auch wegen der angebaueten Bleichen sonder» baren Nutzen geniesset; Also sind ihr hingegen zu Zeiten um dieser Flüße willen viel Gefährlichkeiten uud Schaden zuge stossen/indem bey starcken Eißfarthenodcr ungewöhnlichen Ergießungender Wässer offtmals an Menschen/ Vieh und Gebäu- den sich grosse Ung!ücks--Fälle ereignet/ wo, von in gegenwärtigem Capitul Anzeige ge schehen soll. §. 2. fluthi^y' Wenn man demnach alle Wasser-Flur d« Stadt then / so in vorigen 8eculi8 sowohl als Zittau an,u. neuern Zeiten/ durch die Neiße und Man- verursachet worden, anführen wolle/ würde man eineweitläusstige Historie zu verfertigen haben/ nachdem mahln es fast gewöhnlich ist/ daß alle Jahre gegen den Frühling bey plötzlichem Thau-Wetter/ oder im Sommer bey starcken Gewittern und langwierigen Land-Regen besagte Flüße aus ihren seichten Ufern treten/und ein ziemliches Theil des anstossenden fla/ Deswegen chxn Landes überschwemmen. Wan dle benehm- nenhero wir bloß diejenigen Wasser» Flü gen gemeldet. then/wodurch ein notabler Schaden ent standen/ nach denen Jahren bemcrcken/ und bey welcher sonderbare Begebenhei ten Vorkommen/ etwas umständlicher be schreiben werden. Also ergoß ^nno 1^16. sich die Neiße überall sehr/ sonderlich zu Görlitz/ da der Spiral zum Heiligen Geiste davon eingerissen / und die Brücke weggeführet ward. Daravff folgte in diesem Jahre grosse Theurung und Pestilentz / welche biß ins dritte Jahr gewähret. H.nno 1432. im Mio und Anno 1515. am Tage Mariä Würtzweihe oder Mariä Heimsuchung/ war eine grosse Wassrfluth von langwierigen Regen , es regnete von Johanne biß Barthvlvmäi fast alle Tage. ^nnv i524- am heiligen drey König Tag ward das Wasser sehr groß zu Zit- tau/und that erschrecklichen Schaden/vcr, schützte die Mühlen mit Eise/daß man nicht mahlen tonte/ und gieng vor der Wasser- Pforte eine Elle hoch über alle Gärte weg. Diese Fluth hat auch zu Hirschfelde die Mühle sehr verderbet/ darum man lange Zeit nicht mahlen können/ und ist viel Weld daran verbauet worden. Im Hospitale ist es eine Elle hoch über alle Lenne gegan gen. H.nno 1528. den Donnerstag nach Simonis und Judä ist eine plötzliche Was- serfiuth entstanden / als bey Mensch n G" dencken nicht gewesen / und hat im Spital viel Vieh erträncket. H.nno i529. Dominica kalmarum und den 2. ^unii,ingleichen ^.nno 155z. an Faßnacht / und ^.nno 15 37. den 21. klaji Montags in Pfingsten ist eine grosse Fluth kommen/dergleichen zuvor we nig gesehen/ so daß im Hospital zu S.Jacob kaum dasVieh gerettet werden können/und !2. Schweine ersoffen. Das Wasser hat in Mühlen und Gärten grossen Schadenge» than/ und sind viele Teiche ausgerissen. Die Görlitzschen ^.nnales beschreiben soll che ebenfalls ungewöhnlich groß/ und daß sie auch bey ihnen schrecklichen Schaden gethanhabe. aVnno 1550. Freytags nach 7ollan- M8 LapML ist eine grosse Wasser-Fluth kommen zu Zittau/daß es im Hospital zun Fenstern hinein gegangen, wobey die ckersbach gar hefftig angewachsen/als sich niemand erinnern können. Sie hat grossen Schaden gethan/ und sonderlich viel Heu weggeführet. ^.nno 156z. ist so eine grosse Wasser- fluth am Pfingsten entstanden/daß die so genandle Schieß-Wiese als eine See über schwemmet gewesen/ und man das ge wöhnliche Pfingst-Schiessen einstellen müssen. Kurtz hernach den 5.)unii Sonnabends kam noch eine Fluth, wobey ein Böhmischer Knabe Abel Lamarsk/ vonLeytmeritz/ welcher allhier in dieSchu- legieng/als er das grosse Wasser besehen wolle/ hineingefallen undertruncken. H.nno 157z. den 8. ^epcembr. hat man allhier abermahl eine Wafferfluth gehabt/dergleichen in t8. Jahren nicht ge wesen seyn soll/wie auch H.NNO 1575. denn )umigeschehen. §. Z. Bißhero haben wir die WasserflutenWA"flM/ betrachtet/du zwar gefahrllch genung ge-»i-uber. Wt-schwemmuna mit sichge führet.