Projekt: Bestände der Christian-Weise-Bibliothek Zittau
LDP: Bestände der Christian-Weise-Bibliothek Zittau
Saxonica
Lusatica
Bemerkung
durchschossenes Ex. mit handschriftlichen Anmerkungen beginnend mit "Dritter Theil des Historischen Schau-Blattes der idylichen Alten Sechs-Stadt Des Marggraffthums Ober-Lausitz Zittau"
Strukturtyp
Monographie
Parlamentsperiode
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Wahlperiode
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Titel
Fünfter Theil des Historischen Schau-Blattes der Löblichen Alten Stechs-Stadt Des Marggraffthums Ober-Lausitz Zittau
254 Mussten Theils anderes CapLtul ten Städte und Dorffschafften vor die ar men Abgebrandten ergiebige Mmosen/an VickuMien und Gelbe, auch kamen von auswärtigen Orten ansehnliche starcke dolleüen ein / so sich auf viele i ooo.fi. EE Raths belieffen,und E. E. Rath selbst ließ gegen Müdigkeit die verunglückte Bürgerschafft seine Mil- ^^.^^digkeit verspüren, indem er denen Anbau- crn allerhand Bedürffniß an BauMace- rialien verehrete, und insonderheit 22000. Stämme Bauholtz unter selbige austhei- len ließ. Die von denen erlassenen schef fel und Bier-Steuer auchLonrriburionen einkommenden Gelder aber wurden diese Mliribvtion acht Jahre über dergestalt äittnbuiret/ der erlang- daß ein Bürger im Brau-urdario jährlich Gnaden Gel-ein Handwercker II. fi. und ein der. Häußler 9. fi- erhielte/ wie die dißfalls ge haltene Register und Rechnungen besa gen. Solcher gestalt geschähe es, daß ehe der Winter heran nähere/ allbereit Z65. Häuser unters Dach gebracht/ und mit einer Stube, Kammer und Speise Be- hältniß versehen werden tonten. Ja es fanden sich in kurtzen über4oo. Bauleute/ Zimmerhauer und Maurer aus Schlesi en, Nieder-Lausitz/Böhmen und Meißen allhier ein, welche zu Erhebung derer rui- nirren Gebäude sich gebrauchen ließen. Mit einem Worte: GOtt erweckte viel mitleydige Hertzen von hohem und niedem Stande, die sich der Noth dieser guten ar men Stadt treulich annahmen/ und mit Rath undThat ihr Auffnehmen zu beför dern suchten. Er segnete die mehr als vä terliche Vorsorge und mühsame Anstalten E.E. Raths: Er verschaffte fast über aller Menschen Hoffnung und VernunfftMit- tel und Vermögen/ die ruimrte Nahrung aufzurichten, und machte das arme einge- ascherte Zittau zu einem so ausnehmenden Exempel seiner Barmhertzigkeit/daßJeder- mann erkennen mufte, es scy zwar GOt- tes Zorn wider die Sünder schrecklich/ doch seine Gnade und Barmhertzigkeit auch gantz unergründlich über die / so ihn fürch- ten/und auf ihn vertrauen. §. 5.' Es waren nun allbereit 16. Jahr ver- d«ü grosse lauffen/ daß das Göttliche Gerichte derer Brandes. Mordbrenner Boßheit langmüthig nach gesehen hatte; Nunmehro aber erwachte der Feuerbrennende Eyffer seiner Gerech tigkeit über sie, und entdeckte auf eine gar unvermuthete Weife, was vor menschli chen Augen auf ewig schiene verborgen zu bleiben. Denn nachdem Anno 1624. bey der von Herr Georgen von Döbschitz auf Schadewalde und Hartmannsdorff, wieder einige inkaKrirte Delinquenten verführten Inquisition zu Marcklissa/ zwey malelicanten Michael Girbich von Görlachsheim und Frantz Weyner von Rengersdorff freywillig gestunden/ daß sie Anno 1608. den 7. Junii mit ihren inKMimng Helffers Helffern die Stadt Zittau ange-berec Mord« zündet hätten / diese Nachricht auch bald anhero kommen/hat den zo.May bemeld- ten 1624. Jahres einige Mannschafft aus denen Zechen diese inquiliten vonMarck- liffa abholen müssen. Als sie nun nach Jnnhalt derer vorhandenen In quiütion X- Wieder selbi gen inderlortur ausgesagt/daßJuncker- se angestellsk Siegmund von Schwantz zu Gerlachs?"^' heim so wohl bey demZittauischen Brande, als andern Unthaten ihr Anführer gewe sen/ dieser auch wegen seiner verübtenMiß- handlungen allbereit zu Budißin auffm . Schlosse gefangen saß/ und nichts bekey- .. nen wolle/ musten fast 100 Mann von der -' - Bürgerschafft die hiesigen Gefangenen 6. 28. sunü nacher Budißin führen, damit sie Schwantzen vorgcstellet/ und mit Ihm conkrontiret werden kvnten. Da solches geschehen/ und sie Schwantzen alles ins Gesichte gesagt, dieser auch den angelegten Zittauischen Brand nebst andern Ubelthä- ten nicht in Abrede seyn mögen/ sind dieDe- linquentencl. 29. funii wiederum zurück kommen. Indessen ließ E.E. Rath sich im Churfürstl. Sächsis. Schöppenstuhl Leipzig rechtlich bclehren/wieGirbich und Weyner zu bestraffen/ da dann das Urtheil dergestallt ausgefallen/daß sie beyderseits anfänglich zur Feymftadt geschleiffet/ und folgends als rechte Mordbrenner mit dem Feuer vom Leben zum Tode gerichtet und gestrafft werden svlten. Aldieweiln denn dieser gerechte Ausspruch zugleich die mei sten bekamen Verwirckungen dieser Leute in sich hält/ wird es nicht undienlich seyn/ selbiges von Wort zu Wort einzurücken: Urthel derer Schöppen zu Leipzig wieder Michael Girbichen/ und zwey Mord- Frantz Weynern. > drrnner. Unser freundlich Dienst zuvorn/ Ehren- ' Veste/Wohlweise gute Freunde/ rc. Als ihr uns der beyden Gefangenen Mi chael Girbigs von Görlachsheim/ und Frantz Meyners von DürrHennersdorff güttliches und peinlichesBekäntniß/bene-„ den einer Fragen zugeschicket / und euch,, des Rechten darüber zu belehren gebeten» habt.» Demnach