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172 Vierten Lhcils Künssles Capltlil /sco mcioet, es wären zu beivndere 8/mxolIarckL oderAufstyer oer Güstereym vecoronet gewesen, welche die Anzahl der Gäste und iraAsmLNten beobachtet, und diejenigen, so die Schrancken überschritten, mit behörigerStraffe angesehen. Dahero auch der Brauch entstanden bey Gaftereym auszurussen: ^.esterace porcar, ut in luce 6- mur conchicui uc pertranlleni, li vo- let, Arbiter numerum capiat eonvivarum. Rö?m?n" Die alten Römer hatten zu dem Ende ein ' gewisses Gesetze l.ex ^ulia genant, vermöge dessen die Thüren unter wahrender Gaste- rey nicht durfften geschlossen werden, und ibexkLbia verordnete ausdrücklich, daß man aufeinen L>chmauß mehr nicht als xxx. 8e- üerrior, welches so viel als 12. Thaler aus- träger, aufwenden durffte, wie ingieichea L.exkemilia nicht mehr als 5. Speisen aufzu- Zittauische sctzen erlaubete. Allermassen nun die Scadt Zittau wegen ihrer guten Regi- Ruhm er- ments Verfassung und Pollcey zu allen Zei- halren. ten Ruhm erworben, und sich vermittelst derselben unter den grösten Kriegs-Drang salen conlerviret hat; also wollen wir in folgendenBlättern betrachten,was diesfalls die liebe ^nriquitTt ihren Nachkommen zur Wissenschaft ausgezeichnet. Nachdem aber das Geld eine im Menschlichen Leben und Bürgerlicher Gesellschaft unentbehrli che Sache ist, worüber oftmals in der Poli- cey grosse Veränderungen zu entstehen psie- gen, als soll die Abhandlung des Müntz Wesens den Anfang machen. §. 2. Dit älteste Es ist eine von den aller ältesten Gewohn- Müntz- henen bey der Stadt Zittau, daß man in haNn"^ Müntz-Sachen,ehe die Gold-Gulden und Marcken Reichs-Thaler im Brauch gekommen, al- bkstanden. les nach Marcken gerechnet und gezehlet hat. Unterschie- Was unter dem Worte Marck zu verste- dtr Ma"-" hen sey, hat Friese im Müntz- cko. Spiegel c-r/. 54-. /k-Z'. gründ ¬ lich aucgeführet und gezeiget, baß diese Be« nrnnung nicht nur von den erfundenen Berg-Wercken seinen Ursprung erlanget, sondern auch Fünfferley Arten der Mar cken, nehmlich Marck Silbers, Marcklö- thig, Marck-Wichte, Marck-Witte, und Marck-Mehrung wohl zu unterscheiden Zittauischer sind. Zu der letzter» Art, wovon gedach- Marckcn ter ^utor im Xiten Capitulhandelt, gehöret Ursprung die Zittauische Marck,welche in Sechs und Fünfzig kleinen Groschen bestanden, deren Werth aber damals weit mehr als ietzv be tragen, und ob schon nachgehends ihr Valor gar sehr gemindert worden, ist doch die Zahl der Zittauischm Marcke immer 56. Kigl. verbireben. Warum aber die Zittauische MarckGeldes mit der Böhmischen Müntze, welche von Königs Wenceriai Ik. (oder wenn man die Böhmischen Hertzoge mitunt„sthew zehlet/^encerlai iv.) Zeiien her alles nach gegen Lie Schock Groschen gerechnet, keine Verglei-M^e chung gehabt, da doch die Schlesischen nach ' Schocken und Gülden, mit welchen Gül den die Görlitzischen Marcke, so in denen ContraÄcn und Verschreibungen auch Pohinische Gülden genennet werden, Über einkommen, und dennoch von denen Zittaui- schen unterschieden sind, lasset sich nicht er gründen. Denn weiln Zittau von ihrer ei sten Erbauung an zum Königreich Böh men gehöret, solle man wohl meinen, daß da selbst auch eben dergleichen Müntz - Sorten wie in Böhmen bräuchlich gewesen/ seyn müsien. Will man die Sache auf eine Muchmast vernünfftige Muthmassung ankommen las-A^"^ seN/köme man sagen, es wäre zu denen alten sAA. Zeiten in Böhmen die Marck Silber auf 56. Oenarior, ein Oenariu; aber auf7-num' Moroder Pfennige ausgemüntzet worden, und habe also eine Marck in 56. venarür be standen, dahero in Zittau die Zahl 56. bey ei.er Marck nach Ustual Vlüntze in folgen den Zeiten verblieben sey. Zu dieser Much- massunghat man daher kunäamenr, weil g>e»chwohl die Böhmischen Lcribencen be kennen, daß man zu denen ältesten Zeiten in Böhmen in großen Kauf-und Handlun gen das Silber nach Pfunden oder Mar cken wie bey andern Nationen gewogen, ob schon zu Erkauffung kleiner Sachen eine Art von ^schiede-Müntze, die war. Oena- rior und nachgehends (-rollos, das ist dicke und grosse Pfennige geheissen, und deren Werth als ein Sechs-Theil eines jetzige« Thalers oder Kayseri- Funffzehn Creutzer- Stückes betrug, und i Quemlem feines und pures Silbers wog, geschlagen waren. 7^. L?' /04s. /F. §. 2. HS. Rcdcls sehnswürdigcs Präge ^.44.^.,^. Als aber König ence5lau5II. an. 1296. Aenderung das Müntz-Wesen in Böhmen auf einendes Müny- andern Fuß gesetzt, und einen Müntz-Mei-Mns m ster aus Florenß kommen lassen, welcher die-" se venarios oder Haupt- Scheide-Münße dergestalt eingerichtet, daß deren gleich 60. Stück auf eine Marck gangen, und also die Marck fein Silber, und 62. Stück Groschen