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M2 Schandau, Mittwoch, den 25. Mai Sonnabend und «st durch die Expedition dieses Blattes filr t Mark SS Vf. vierteljährlich zu beziehen. - Inserate siir da« wdmbi^Di^n^ S Uhr, 9> da« Senna,undoläm. spätesten« bi« Freitag früh » Uhr erbeten. - Preis flir die gespaltene CorpnSzeite oder deren Nmnn 10 Pf, Inserate unter fünf Z-.len werden mit bO Pf be?echn"t, stabellarische oder complieirte nach N-b-r-inkunst.) - Inserate fär di- Elbz-itnng nehmen an in Hohnstein Herr DNrgermstr. Hess-, ... Dr-Sd-n und veipiig di- Annoncen. VürcauS von Haasenstein L Bögler, Invalidcndant und Nud. Mosse. MMche ClbsntMg AmtriblNtt für das MiMe LinlsgeriHl und den Zladlralh !» ZOiiden. stioie für den MdiMüiidnM g> Hohiistei». SechSunddreißigster Jahrgang. Amtlicher Theil. Konkursverfahren. Neber da« Vermögen des SchiffbanmeistcrS Paul Schinke in Postclwitz wird heule am 21. Mai 1802, Nachmittags 8 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Der Holzhttudlcr Moritz Janke in Postclwitz wird zum Konkursverwalter er- uaimt. , , KonknrSfordcrungcn sind bis znm 16. Jnni 1662 bei dem Gerichte anzu. melden. Es wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines GläubigeranöschusscS und eintrctcndcu Falles über die in 8 120 der KonknrSorduung bezeichneten Gegenstände ans «Ivi» 18 «Anni 1802, Nachmittags 3 Uhr nud zur Prüfung der angemeldeteu Fordcrnngcn auf «Ivi» 2S. «Unni 1882, Vormittags 11 Uhr vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anbcraumt. Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache iu Besitz haben oder zur Konkursmasse etwa« schuldig sind, wird aufgcgcbcu, nichts an den Gcmcinschulducr zn verabfolgen oder zn leisten, auch die Verpflichtung anfcrlcgt, von dem Besitze der Sache nud von den Forderungen, sür welche sic ans der Sache abgesonderte Befriedigung in An- sprach nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 4. Juni 161)2 Anzeige zn machen. Königliches Amtsgericht zu Schandau. Rhle, 'Amtsrichter. Veröffentlicht: Frenzel, G.-S. Bekauntn^ Ik^vitnA, «Ivi» 27. «I«. 1H18. Mittags 12 Uhr sollen in Schöna nud zwar in dem als AnclionSlokal erwählten <A»8tI»ni»8v daselbst 1 8<»pl»t» n d 1 IVLI»inn8vI»ii»v gegen sofortige Baarzahlung öffentlich versteigert werden. Schandan, am 17. Mai 1892. GelivIIiK, Gerichtsvollzieher. Locales und Sächsisches. In unserm bekannten nnd beliebten Badeorte Schandau wird in diesem Jahre eine beachtcnSwcrthe Ausstellung des sächsischen KuustgcwerbcS staltfindcn. Die Idee derselben ist die Vorführung eines MustcrhauscS. Dank dem Zu- sammenwi.kcn künstlerischer und sachverständiger Kräfte mit hervorragenden Firmen Sachsens ist den Bcsnchern Gelegen- heil geboten, behaglich und stilvoll eingerichtete Räume iu vollendetster Form nud Ausführung iu Augenschein zu nehmen. Eine genaue Beschreibung der verschiedenen Abtheilungcu und Ansslellungsobjcctc wird iu einem demnächst erscheinenden Werke, vom Vorstand der Ausstellung, Herrn Rudolf Sendig hcrauSgcgebcn, zu finden sein. — Sc. Majestät der König hat die erledigte Revier- verwaltcrstelle ans Ottendorfer Revier dem zeitherigen Forst- Assessor Georg Woldemar Jacobi ans Lcngefclder Revier in. Forstbczirkc Marienberg unter Ernennung desselben znm Oberförster übertragen. — Ein treuer Gast von unserm Schandan, der kgl. prenß. Kammermnsikus a. D., Herr Nammclöbcrg, hiesiger Ehrenbürger, ist wiederum mit Gottcshilfe wohlbehalten hier cingetroffcn nnd hat im Hanse zur Erholung Wohnnng genommen. Dieses Jahr ist cS der 39. Sommer, daß dieser Herr unser Schandan besucht und daö 24. Mal, daß er in demselben Hanse wohnt. — Bei der am Dienstag stattgcfnudencn Vormnstcrnug sämmtlichcr Pferde ans dem AmISgerichtSbczirk Schandan wnrden der Commission 471 Pferde zur Musterung vor- geführt. — Vom 3. Januar bis mit 21. Mai d. I. sind ins- gesummt 3019 beladene Fahrzeuge beim Kgl. Hanptzollamlc hier zur Abfertigung gelangt. — Ans daö heute Mittwoch Abend im „Hotel zur Er- holmig" staltfindcndc Concert der beliebten Knhstallkapcllc machen wir hierdurch noch besonders aufmerksam. — Die Bastei hat neuerdings wieder eine wesentliche Verschönerung erfahren. Durch den Pächter Herrn Lcukrolh ei folgte die vollständige Ncnhcrstellnng deö Abstieges beim Platze an der großen Buche nebst gleichzeitiger Neuausstattung des hübsch angelegten WetlinplatzcS, auf welchem die gefällige Miltclgrnppe mit WidmungStafcl u. s. w. mit charakteristischen Gnomengcstaltcn, sowie mit reizenden Anlagen umgeben wird. Die neue Brllckc»überführung, welche an Stelle der früheren abschüssigen Steine getreten ist, ruht ans festester Schiencn- constrnclion nnd bleiet somit vollkommene Sicherheit. — Eine Erinäßignng der Schlachtstcner für Schweine tritt nach einer kgl. Verordnung mit dem 1. Juli d. I. ein. Dieselbe belrägt sowohl beim Bank- wie beim Hansschlachtcn nur noch 2 Mark für das Stück und bleiben Schweine im Gewichte von nicht über 20 Kilogramm steuerfrei. — Der im Bureau des LaudcskultnrrathS zusammcu- gcstelllc Bericht über den Santcnstand im Königreich Sachsen bis 15. Mai d. I. enthält folgende allgemeine Ucbersichl: Die Witterung in der BcrichtSpcriodc — 15. April bis 15. Mai — zeichnete sich durch Mangel an Niederschlägen nnd Wärme ans, war viel zu rauh »nd kalt und brachte, neben auSIrockucndcn Nord., nnd Ostwinden am Tage, Reif, Nachtfröste und auf dem Erzgebirge Ende April sogar ziem lich viel Schnee. Diese Witterung war zwar der Früh jahrsbestellung sehr günstig, so daß dieselbe rasch nnd bestens beendet werden konnte, verzögerte aber daö Aufläufen der jungen Saaten ungemein und wirkte auf die Weitci enlwickcl- uiig der Wintersaaten, namentlich der späten, s-hr nachthei- «ig, so daß dieselben mancherorts schlechte.ei? Stand auf- wciscn, als vor vier Wochen und neue Umpflügungcn noth- wendig wurden. Am besten hat der Raps den Unbilden der Witterung Stand gehalten, auch ist er im Gegensatz zu früheren Jahren fast überall vom „Käfer" verschont. Am Nichtamtlicher Theil. nachthciligsteu machte sich die nngllnsligc Wiltcrnng ans den Kleefeldern nnd Wiesen bemerkbar, wo die Bestockung nicht vorwärts kommt, ja in vielen Beziiken ist deren Stand dürftiger als vor Monatsfrist. Da die abnorme Witterung und selbst die zahlreiche» Nachtfröste zumeist mir die Weiler- entwickelmig der Saaten und der Fnttcrgräscr verzögerte», weiteren größere» Schaden aber nicht vernrsachtcn, so könnte baldige wärmere Witlcrnng, verbunden mil Nieder schlägen, Versäumtes uachholcn und vieles wieder gnt machen. Die Baumblülhe ist bis jetzt, wenn auch langsam, doch günstig verlaufen und hat wenig oder gar keinen Schaden genommen. Ein Gnleö aber brachte Schnee, Kälte und Wind: daö fast allerorts mehr oder weniger bemerkbare Verschwinden der Feldmäuse. — Sicherem Vernehmen nach beabsichtigen dic bethciligten EiscnbahnverwaUnngcn, ungefähr gegen Mitte Jnni, einen Sonderzng von Dresden »ach Wien zn außerordentlich er, mäßigten Fahrpreisen in Vcikchr setzen zu lassen. Ins besondere soll durch diese Fahrgelegenheit der Besuch der gegenwärtig in Wien stalifindcudc», sowohl sür Kenner, als auch für Laicu hochinlcrcssantcn Ausstellung für Musik, und Thealcrwcscn erleichtert werden, aber auch dem Minder bemittelten soll hicrdnrch eine Fahrt »ach der schöne» Kaiscr- sladl a» der Dona» ermöglicht werde». Soviel bekannt, ist bis jetzt ei» Soudcrzng mit derartig niedrig gestellten Fahrpreisen noch nicht geboten worden nnd schon in dieser Hinsicht ist wohl eine starke Bcthcilignng zn erwarten. — Eine bcmeikcnSwcrlhc nnd im höchsten Grade ernste Jlliistration zn der Anfsangnng des Kleingewerbes durch die Groß-Juduslrie liefert der Bericht des Fabrik-Jnspcctorö für die Pfalz. Derselbe stellt fest, daß eine Reihe kleiner Schnh- waarcnlager den Betrieb cinstcllcu mußte. Ferner wurde in der Leder-Industrie von Seiten kleinerer Anlagen über nnanfhallsamcu Rückgang infolge deö nencu raschere» Ver fahrens der kapitalkräftigen Groß-Industrie und des vcr- mchrlen Imports von Amerika geklagt. De» gleichen Wirth- schaftlichcn Prozeß berichtet der wllrllembcrgische Fabrik- Jnspcclor für den Neckar- und Jagst-KrciS. Er bestätigt die Betricbseiustctlttug verschiedener Kleingewerbetreibender in der Leder-Judnslrie. Wo bleibt den» da die Weisheit gewisser Politiker vom „Segen der Gcwcrbcfreihcit"? — Die Bewegung im Freie», welche jetzt durch das Frühlmgöwetter begünstigt wird, hat einen hohen Werth für die Gesundheit, denn sic stärkt imd kräftigt die Glieder nnd ist die Vorbedingung der körperlichen und geistigen Frische. Kei» gesunder Mensch sollte versäumen, an jedem Tage einen mäßigen Gang im Freien zn machen, um sich dort zn ergehen, wo er reine stärkende Lnfl einalhmcn kann. Gehen ist die gesundeste nud zugleich natürlichste Bcwcgungö. art, weil dadurch die zweckmäßigste Thäligkeit jedes Organs des Körpers gesichert wird. Im Gehen znm Zwecke der Gesundheit sollte eine gewisse Abwcchsclnng stallfinden nnd wo möglich auch Bergsteigen nnd Vcräudcrnng der Gegend in sich schließen. Viele Leiden nnd Schmerzen würden schnell verschwinden, wenn der Blntumlanf durch eine verständige und regelmäßige Uebnng der Muskeln beschleunigt würde. Für sehr schwache und kranke Personen sind Bewegungen im Wagen, wenn man sic so nennen kann, nnd Reibuugcn deö ganzen Körpers, trocken oder mit warmem Wasser, der beste Ersatz der activen Bewegung. Die passendste Zeit zur Bewegung ist dann, wenn der Körper nicht durch An strengung zu sehr ermüdet oder durch den VerdauungSproceß in Anspruch genommen ist. Kräftige Personen können auch vor dem Frühstück thätigc Bewegungen vornehmen, schwächliche dagegen thun besser daran, solche erst eine bis zwei Stunden nach demselben vorzunehmen. Die Bewegung bengt Krank heiten vor, indem sic dem Körper und seinen verschiedenen Organen und Gliedern die Kraft verleiht, die ungünstigen' Einflüsse, denen sie ausgesetzt sind, fern zu halten nnd zu überwinden. Sie heilt manche Krankheiten, indem sie die gleichmäßige Vcrthcilnug de« Blnlnmlaufs bewirkt und ans diese Weise schwache Organe kräftigt nnd örtliche Uulhälig- keil oder Congcslion entfernt. Kranke Personen sollten nur kurze Strecken gehen, jede Ermüdung vermeiden und im Freien nicht stehen bleiben. Die beste Zeit für sie ist je nach der Jahreszeit vor dem Mittag- oder Abendessen, je in der Weise, daß sic vor der Mahlzeit noch eine halbe Stnndc auSrnhcn können. Unmittelbar vor dem Essen oder vor dem Zubettgehen sollten sie sich niemals Bewegung machen. Es ist dies auch älteren Personen nicht anzurathcn. Bewegung unmittelbar nach dem Essen wirkt störend ans die Verdannng. Für das den 7. nnd 8. August in Neustadt statt« findende große Bundes-Gcsangfest sind die verschiedenen Einzel-Anöschüssc in Thäligkeit getreten. Eine der Haupt- anfgabcn wird dem Wohnungöansschuß zufalleu, denn, wenn auch ein Theil der Säuger am Abend des Fcstsonntagö ab- rcist, so wird doch der bei Weitem größte Theil unterzu- bringcn sein. Die vorlänsigcu Anmeldungen sind bis ans die Zahl von 2428 auswärligcr Säuger gestiegen. Die Nachbarorte nud die Festlhciluchmcr aus Böhmen sind dabei noch gar nicht gerechnet. Es scheint das Fest somit einen großartigen Umfang annchmcn zn wollen. Dresden. Soeben hat die königliche Gencraldirection der sächsischen StaalSbahnen eine PrciSanSschrcilmng sür de» Enlwuif eines EmpfangSgcbäudcS des Persoiien-Hanpt- bahnhofeö Dresden-Altstadt erlassen, welcher an Stelle deö bestehende» Böhmische» Bahnhofes unter Beseitigung säminl- lichcr jetzt vorhandenen Anlagen desselben einschließlich des jetzigen Empfangs, nnd Verwaltungsgebäudes treten soll. Die Bcthcilignng an der Preisbcwcrbung steht den Archi tekten des deutschen Reiches offen. Die zur Verfügung gc. stellte Bausumme belrägt 5500000 Mk. Eö steht zu er warten, daß an dem Wettbewerbe in Anbetracht der Größc der zu schaffenden Anlagen, der Klarheit dcS Programm« und der reichlichen Bemessung der gebotenen Preise sich die deutschen Architekten in großer Zahl bcthciligeu werden nnd daß das Ergebniß der Prcisausschrcibnng wcrlhvolle Unter lagen biete» wird, de» neuen Hauptbahuhof in Dresden eben so sehr zu einer zweckmäßigen Anlage sür die Reisenden nnd die Betriebsverwaltung, als zu einer Zierde der Stadt zu erbauen. In Weinböhla nnd Umgegend sind recht erfreuliche Aussichten auf ein gutes nnd fruchtbares Jahr vorhanden. Das Getreide, welches in diesem Jahre, namentlich auf dem Sandboden, ganz vorzüglich zu gedeihen scheint, wächst fast durchgängig schön und kräftig empor. Daö Koni steht bereits seit dein 13. Mai in Sichren. Die Erdbeeren blühen über und über und haben reichliche Frncht angesctzt. Ganz besonders gut sind aber die Aussichten ans de» Wciu. An maiichcn Stöcken sind die Triebe bereits dreißig Centimctcr lang nnd zeigen überall reichen Ansatz. Wenn die Blüthc- zcit glücklich vorübcrgeht, so dürfen die WcinbergSbesitzcr ans ein gutes und reichliches Wcinjahr hoffen. Auch die Pflaumen, Kirschen und Binicn haben trotz der ungünstigen Witterung während der Blüthczeit reichen Ansatz. Zwei Mitglieder des Militärvereins in Lommatzsch wnrdcn wegen Belhcilignng an der Maifeier ans dem Vereine ansgeschlosseu. Während des Gewitters am Donnerstag ist in Riesa cm Blitz in das Conditorci- und NcstaurationSgebändc von K. Wolf gefahren, hat zwar nicht gezündet, aber auf seinem Wege durch Esse, Dach, Mansardenwohnung, Comptoir, Laden und Gaststube überall Spuren seiner Durchreise hinter lassen. Vor Allem hat er alle Zinktheile auf dem Dache zerschmolzen und zerstört. Die in der Gaststube anwesciideu