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Sächsische Clbzeikung. AmtMM für das NchWe ÄMPlichl and den Aadlralh in Kihandan, somie für den Kladlgenicinderalh gi Hohnstein. Sechsunddreißigster Jahrgang. I8S2 Schandau, Mittwoch, den 30. März 2« D^^^Mb^ttüi^eÄchebEittwo^^ Sonnabend und ist durch di« Expedition diese« Blatte» für t Mark SS Vf. vierteljährlich ,u beziehen. - Inserate für da« M I w°ch^ w!rdmbi«^ V Uhr, M das Zmnn.bcud°bIaU späteste..« bi« Freitag früh 0 Uhr erbeten. - Preis für di- gespaltene Corpu-zeile oder deren Raum w Pf, In erate unter,m.f ^ werden mit M Pf. bettchnct, (tabellarische oder complicirte nach Uebereinkunst.) - Inserate für die Etbzeitnng nehmen an in Hohnstein Herr Bürgermstr. Hesse, in Dresden und Leipzig die Annoncen. BüreauS von Haasenstein L Vogler, Jnvalidendank und Rud. Mosse. mtliche r W e li annt m a ch u n g. Dem Dicnstmädchcn Runa Elisabeth Hcrittfl aus Postelwitz ist heule au Stelle eines verloren gegangenen Gesinde,cuguißbttchcö ein neues dergleichen anögcfcrligt worden, was zur Kcuntnibuahmc und zur Lcrhiilung von Mißbrauch mit dem abhanden gekommenen Buche zur öffentlichen Kcuntuiß gebracht wird. Schandau, am 25. Mürz 1892. Der Stadtrat h. Bürgerin. Wieck. nud Theil. Bekanntmach n n g. Der erste Termin der Landesbrandkaste nach 1 Psg. pro Einheit ist Hillig am 1. April dieses Jahres innerhalb 8 Tagen an die hiesige Stadtstcncrcinnahme abzufllhrcu. Schandau, am 28. März 1892. Der Stadt rath. Bürgerin. Wieck. AmemilMMW. Die geehrten Bewohner in Stadt und Land, ins besondere unsere bisherigen wcrthen Leser, ersuchen wir hierdurch ganz crgcbcnsi, ihre Bestellungen ans daS mit dein i. April 18S2 beginnende zweite Quartal dcS sechsunddreißigsten Jahrganges der in nuscrm Berlage wöchentlich zweimal erscheinenden „MMm WMf, Amtsblatt für dris Amtsgericht und den Stridtriith Zu Schmdim uud deu Stutitgemeintitrut^ Zu Hohusteiu rechtzeitig bewirken zu wollen, damit in der ferneren Znsendung keine Unterbrechung eintritt. Durch das jeder Sonnabcndsnnmmcr beigegcbcne 8scitige ,, Illustrirte Sonntags - Blatt welches sich bezüglich seines höchst spannenden nnd interessanten Inhaltes schon viele treue Freunde er- worben, sowie durch die alle vierzehn Tage Mitt wochs erscheinende wcrthvollc Beigabe: „praktische Mitteilungen für Gewerbe und Handel, Land- nnd Hans Wirtschaft" hat die „Sachs. Elbzcitung" Bereicherungen erfahren, die ihr die Gunst des geehrten Leserkreises sicher in bisheriger Weise erhalten, ja wohl noch in crhöh- tercm Maße dürfte zu Theil werden lassen. Abonnemcntsprcis pro Quartal für alle drei Blätter zusammen -Mw 1 Mk. 25 Pf. Alle kaiserlichen Postanstaltcn nehmen auf die „Sächsische Elbzcituug" Bestellungen ohne Preis- anfschlag an. Iiisvrntv finden in der „Sächsischen Elb zcitung" durch ihre» weitausgedchutcu Leserkreis die zweckeutsprcchcndstc Verbreitung. Die Expedition der Sachs. Elbzeitung. Politische Rundschau. MU den bckamücu Vcrändernngcn im prcnßischcn Mi nisterium hat die Ministcikrisiö in Berlin ihren Abschluß erfahren, aber allgemein herrscht die Empfindung vor, daß die getroffene Lösung nur eine vorläufige ist. Die Abgabe des Barsches im preußischen Cabinet seitens dcö NeichS- kanzlers Grafen Eaprivi an Graf Botho Eulcnbnrg wird fast überall nur als ciu Nolhbchclf betrachtet, um ans der verworrenen Situation heranszukommcu, welche dnrch das Scheitern dcö neuen VolköschnlgcsetzeS nnd die hierdurch be dingt gewesene ministerielle Krisis geschaffen worden ist. Die Abtrennung dcö Neichökanzlerpostens vom preußischen Ministcrpräsidium entzieht dem Inhaber dcö crstcrcn die feste Grundlage für die Ausübung seincr Amtspflicht als Reichskanzler, mögen auch die Functionen deö lcilcuden Staatsmannes und diejenigen deö preußischen Minister präsidenten nach manchen Richtungen nochsoweit ausein- undcr liegen. Vorläufig allerdings hat man die in der Nichtamtlicher Theil. Trennung beider Aemter liegenden Schwierigkeiten dadurch zu umgehen gesucht, daß der neue Miuistei Präsident kein Portefeuille bekommen hat, womit ja etwaige Reibungen mit dem Reichskanzler für's Erste vermiede» werden dürf ten; ob sich solche aber auch für die Dauer vermeiden lassen werde», m»ß de»» doch noch sehr dahingestellt bleibe». Si cher ist, daß Graf Caprivi unr ans den ganz bestimmten Mansch dcö Kaisers hin seine Thätigkcit als Reichskanzler fernerhin auöübt, hiermit ist aber von selbst eine gezwnn. gene, nnualürlichc Situation gegeben, die über kurz oder laug zu einer neuen Kanzlcrkrisis führen muß. lieber die Stellung, welche der neue preußische Cnltnö- miuistcr, Vr. Bosse, zu den schwebende» Frage» seines Res sorts cinznnchmc» gedenkt, herrscht noch Ungewißheit, da Herr Vr. Bosse in politischer Beziehung bislang so gut wie gar nicht hcivorgelrclcn ist. Rnr das Eine wird man wohl als sicher aunchmcn können, daß der neue Chef der prenßi- schcn Schulverwaltung den Zedlitz'fchcn Entwurf eines VolkS- schnlgcsetzcö alsbald wieder zurückziehl und daß er scincr- feilö cö untcrlassc» wird, dem Landtage mit einem dritten Entwürfe eines Volksschulgesetzes zn komme». Es hat sich eben a»ch diesmal wiederum gezeigt, wie überaus heikel die Frage dcö Volköschulgsctzcs auch nach der politischen Seile hi» ist und vcruuithlich wird der Cultusministcr vr. Bosse kein besonderes Verlangen hege», sich die Finger hieran zn verbrenne», wie seine beiden Vorgänger. lieber die Ncubesctznng des infolge der Ernennung des Vr. Bosse zum Cultnsministcr erledigte» StaatssecrclariatS im Ncichsjnslizamle ist »och keine cudgiltige Entscheidung getroffen. Eö erscheint daher überflüssig, all' die verschie denen Persönlichkeiten anfzuzählen, welche als Candidaten für diesen Posten genannt wcrdc». Die Berufung deö Cenlrumöführcrs Grafen Balle- strcm nach Hubcrtusslock znm Kaiser findet angesichts der herrschenden schwierigen Verhältnisse in der inneren Politik allseitige Beachtung. Natürlich laufen über den Zweck der Hubcrtuöslocker Reise dcö gcuanntcn einflußreichen Politikers und ihre etwaigen Ergebnisse allcrhand Gerüchte um, denen gegenüber indessen Zurückhaltung geboten ist, da cö an anlhcutischcn Nachrichten in dieser Angelegenheit noch durch aus mangelt. Die Ernennnng deö Grafen Botho Enlcnbnrg znm pren. ßischeu Ministerpräsidenten macht die Einbringung ciueö Nachtrags-Etats im Landtage nöthig. Dies deshalb, weil im preußischen Staatshalts Etat kein Gehalt für den Mini sterpräsidenten anögcworfcn ist, was sich unumehr infolge der Trennung des Ministerpräsidinms vom Neichskanzler- postcu als eine nothwcndigc Forderung hcranöstcllt. Außer dem wird auch eine zweite Forderung noch in den Nach- tragö-Etat anfznnchmeu sein, betreffs Beschaffung einer Dienst wohnung für den Ministerpräsidenten. In Betreff dcö Wclfcnfo»dögcsctzeö wird gcmcldct, daß die Regierung bereit sei, auf die im Abgeordnetenhaus!! ge- änßcrleu Wünsche bchnfö Abänderung der Vorlage eiuzu- gehcu. Die Aufhebung der Beschlagnahme deö Wclfenfoudö wird also durch ein besonderes Gesetz und nicht anf dem Wege königlicher Verordnnng erfolgen. Der Reichstag steht unmittelbar vor der Beendigung seiner Thätigkcit. Falls cs gelingt, die am Sonnabend begonnene dritte Etatslesnng, sowie die drille Lesung dcö Wein- gcfctzeö rasch zn erledigen, erfolgt der Schluß des Reichs tages möglicherweise schon an diesem Dienstag, jedenfalls ist er aber im Laufe der gegenwärtigen Woche zn erwarten. Die französische Dcputirlcnkammcr weist unter dem laugathmigcn Namen der „Antiklerikalen Union der radi- calen Republikaner" eine neue Gruppe auf. Derselben ge hören die socialistischeu nnd radicalcn Ultras der Kammer an und zählt sie etwa 40 Köpfe. Am Freitag ist das Maui, fest der ucncu parlamentarischen Vereinigung erschienen, eö fordert in seinem Kernpunkte die Nolhwcudigkcit einer Trenn ung der Kirche vom Staate, als einziges Mittel zur Be kämpfung dcö clericaleu Widerstandco gegen die Republik. Da daö Cabinet Loubet die Aufrechterhaltung dcö jetzigen kirchcnpolitischeii Znstandcö in Frankreich mit in sein Pro gramm ausgenommen hat, so wird cö den Hitzköpfen von der neuen antiklerikalen Gruppe scharf auf dieFiugcr schauen müssen. In Italien zeigen sich die Merkmale einer Krisis im Ministerium Nndiui, welch letztere im Zusammenhänge mit den kürzlich beendigten Kammcrdeballen über das rcvidirle Bndgcl flehen würde. Dieselben haben zwar mit einem Ver- traucusvolum für daö Ministerium Nudiui geendet, aber mau bctout in den politischen Kreisen von Nom allseitig, daß die Budgclfrage trotzdem besondere Schwierigkeiten darbiclc. Mindestens gilt die Slcllnug des Finanzministers unbedingt sür erschüttert, doch handelt cö sich schließlich nm die Existenz des Gesammtmmistcriumö Nndini nnd werden in dieser Beziehung die gegenwärtigen ciscnbahnpolitischcu Debatten in der italienischen Kammer entscheidend sei». Die viclverbrcilcte Nachricht vo» einer bevorstehenden Reise dcö russischen Kaiscrpaarcö nach Warschau wird jetzt von Petersburg aus officiell für unbegründet erklärt Hier mit entfallen auch die weiteren Gerüchte, wonach der Czar beabsichtigen sollte, von Warschau ans eine Auslandsreise anznlrctcu. Als feststehend gilt dagegen, daß die gesammte Czarcnfamilic im April eine Erholungsfahrt nach den fin nischen Scheeren unternimmt nnd sich alsdann nach Kopen hagen bcgiebt, um hier der Feier der goldenen Hochzeit des dänischen Königspaareö beiznwohuen. In Serbien droht sich die schleichende Ministerkrisis zu einer Ncgculschafiskrisis anözugcstaltc». Der Regent Belimarkowilfch ist, wie Belgrader Meldungen besagen, ent schlossen, wegen der zuuehmcnden Schwierigkeiten seine Ent lassung zn nehmen, welchem Beispiele seine beiden College« in der Regentschaft folgen wollen. Dffenbar ist die gc- sammlc Situation in Belgrad höchst kritisch geworden. Aus dem Slrcikgebicte von Dnrham, in welcher Graf schaft die ertragsrcichstcn Sleinkohlengruben Englands lie gen, werden fortgesetzt ernste Ausschreitungen der streiken den Bergleute gemeldet. Die Polizei erweist sich als un fähig, den Tumnllcn ciu Ende zu machen, so daß daö Ein- greifen dcö Militärs nöthig werden dürfte. Locales und Sächsisches. Schauda n. Vom 3. Januar bis mit 26. März d. I. sind ittögcsamml 917 beladene Fahrzenge beim hiesigen König!. Hanptzollamtc zur Abfertigung gelangt. — Die diesjährigen Frühjahrö-Conlrol-Vcrsammlnngcn, zn welchen sämmllichc Landwehrlcute 1. Aufgebots, Reser visten, Diöposstiouö Urlauber, zur Disposition der Ersatz- bchördcn Entlassene und Ersatz-Reservisten zn erscheinen haben, finden im Laudwchrbczirk Pirna in der Zeit vom 2. bis mit 13. April statt nnd zwar: in, HanptmcldcamlS- bezirk Pirna am 8. April vormittags 10 Uhr und nach mittags 1 Uhr in Königstein, am 9. April vormittags 9 Uhr nnd mittags 12 Uhr in Schandau. Die Mililärpapiere sind milzubringcu. Besondere Gcstcllnngöbefehle zn den Coutrol-Vcrsammluugen, werden vom Königlichen BczirkS- Commando nicht anSgcgcbcn; cö liegt im Interesse der be- thcillglcu Mannschaften, daß sich dieselben pünktlich auf den Coutrolplätzcu cinfindcn, da dies Nichterscheinen zur Coutrol- Versammlnng ebenso so streng bestraft wird, als die Nicht- bcfolgnng eines Eiubernfnugsbefchleö znr Ucbnug. Außer dem wird noch ganz besonders darauf aufmerksam gemacht, daß die au der Coutrol-Vcrsamniluug thcilnehmenden Manu- schafteu, während der ganzen Dauer deö Tageö, a» welchem dieselbe stallfindct, zum activcu Heere gehören und somit auch hinsichtlich der Vergehe» gegen Civilpcrsonc», der Militärgerichtsbarkeit unterstehen. Die Mannschaften aus dem Eoutrotbezirk Schandau haben an der am 9. April stallsindcndcn Control-Versammlung theilzunchmcn und zwar: Vormittags 9 Uhr die Landwehrlcntc 1. Aufgebots, Reser- vistcu, Dispositions-Urlauber und znr Disposition der Er- satzbehördeu Entlassene und mittags 12 Uhr die Ersatz- Reservisten. Die im Controlbczirk Königstein aufhältlichen Mannschaften haben an der am 8. April stattfindende» Conlrol-Versammlnng lhcilzmichmcn und zwar vormittags 10 Uhr die Landwehrlcntc 1. Aufgebots, Reservisten, Dis- Positions-Urlauber und zur Disposition der Ersatzbchörden Entlassene und nachmittags 1 Uhr die Ersatz-Ncsevisteu. — Ans dem uns vorliegenden Geschäftsbericht der Dampfschleppschifffahrtö,Gesellschaft vereinigter Schiffer für