Volltext Seite (XML)
W2 Schandau Bürgerin. Wieck. Locales und Sächsisches. Schaudau, 3. Slug. DaS vom TrompctercorpS dcö 3. Feld-Tlrlillcricrcgimcntö (Garnison Nicsa) am heutigen Nachmittag im schön gelegenen Garlcn dcö SchützcnhauscS gcgelmic Coiiccrt legte rühmliches Zeugmß ab von der T> ch- ligkcit, deren sich die genannte Kapelle von jeher und aller- orlö erfreut. Dieselbe zeichnet sich durch cxaclcö Zusammen- spiel, feine Schaltirnug und technische Durchbildung auS, weshalb auch jede Nnmmcr dcö gut gewählten, zumeist klas sisch gehaltenen Programms scitcn des aufmerksam lauschen- den Publikums die wohlverdienteste Anerkennung sand. Eine echte Kttustlerlcistnug war insonderheit der Solovortrag des Dirigenten, Hin. Direktor Gehrmann, welcher mit der Dar. biclnng des reizenden „Hab' ich mir deine Liebe", von Slippü, sich als tüchtiger TrompctcnvirtnoS cinführtc. Stürmischen Beifall erntete ferner auch das wackere Musikcorps mit dem vom Dirigenten componirtcn Carncval-Marsch: „Alle mol Omsl" (Allemal abends), einer Pivce, deren Effect nicht zuletzt im überaus scherzhaften Text zu suchen ist. Wünschen wir der vortrefflichen Kapelle auch andernorts so ausgezeichnete Erfolge und für uns — recht baldige Wiederkehr. 0. — Seine Majestät der König wird kommenden Mon tag, den 8. Angnst früh 7 Uhr 27 Mi», nebst drei Cava liere» am Bahnhof Schandau cinlrcffcu, um daö Mitteln- dorfcr Ncvicr am 8. und daö Postclwitzer Revier am 9. d. M. zu bcjageu. — Die am 3. August erschienene 15. Nnmmcr dcr Kurliste weist 841 Parteien mit 1997 Personen und 12327 Passanten nach. 2. Ncscrvc-Jnfant.-Reg. (Dresden) kommt am 19. August nach Kötzschcubroda zu liege», wo außerdem noch drei Com- pagnicn dcö 1. Bataillons (Bautzen) au diesem Tage mit dem Stabe dcö lctztcrcu Bataillons Quartier beziehen. Dcr Ort Ober-Lößnitz wird vom 16. bis 21. August durch Theile dcr 2. Eöcadron dcö 1. Ulanen-Regiments Nr. 17 belegt. Der Stab dcö Ulaucn-Rcgimcntö liegt während dieser Zeit in Coöwig, die 1. Eöcadron in Okrilla, die 2., soweit sic nicht in Ober-Lößnitz Unterkmift findet, in Radebeul und Serkowitz, die 3. in Gröbern, die 4. in Zschcila »nd Roh- mtz, die 5. in Kaditz. Die Ortschaften Ober- und Nieder- Lößnitz erhalten am 18. und 19. Angnst noch Eilmnarticrung durch die 1. Baltcric dcö 1. Feld-Artilleric RegimcutS Nr. 12. dlin 13. Aug. d. I. verkchrt ab Leipzig über DrcSdeii- Schaudau ei» Soudcrzng nach Wien. Die Abfahrt desselben erfolgt in Schandau am gedachten Tage 6 Uhr 7 Min. abends. Zu diesem Zuge können ab 8. August Fahrkarten 2. Kla sc zum Preise von 18 Mk. 80 Pf. und solche 3. Klasse zum Preise von 9 Mk. 70 Pf. mit Giltigkeit bis einschl. 20. Aug. bei der hiesigen Fahrkartenausgabe gelöst werden. L.ic Kaiten gelten zur Hinfahrt mit dein Sonderzuge und zur bcliebigen Rückfahrt, innerhalb dcr GiltigkcilSfrist mit gewöhnlichem Personenzuge über Brünn, Prag, Bodenbach. d"' Schnellzüge zur Rückfahrt sind Ergänz- d Zweimalige Fahrlunttrbrcchmig bei Mf einer beliebigen Zwischcnstation ist statthaft, mü m-si Polizeibehörde» sj,id uuninchr davon bcnachrich. nwrd^ d" daselbst wegen eines Raub- Fotina v rbak./^ Geldwechsler PhclpS i,, der Bia und s ^ Verbrecher zlvc.fellos mit den, flüchtigen A>n.... verfolgten vormaligen Postgehilfcn Adolf Arthur Schickt»,,ö g,,ö Meißen übereinstimmend ist' ' bestehende Sächs. Elbga»-Sä»gcrbn»d, welchem M Zeit 143 Bcreinc mit über 3700 Sängern angehüic», sein 9. Gansängcrscst in Neustadt bei Stolpen abhaltcn. Die Thcilnahmc dcr Säuger auö dcr KreiShauptniaunschaft Dresden dürste eine sehr zahlreiche wcrdcii, da sich b>S Ende Juli bereits 2300 Sänger angemcldct hallen. DaS Pi o- .gramm dcö Festes ist reichhaltig und stellt verschiedenem»^ kalischc Genüsse in Aussicht. Die auswärtigen Saugcr wcrden am Sonntag früh in drei Sondcrzügeu von Dresden abfahren, worauf im Neustadter SchießhanS unter C-mlor Schöne'« Leitung allgemeine Probe, Nachmittags großer Festzng und daun weltliches Conccrt stallfindet. In diesem werden nur Masscnchörc, darunter einige mit Orchester zu Gehör gebracht; abends ist in verschiedenen Sälen Commers geplant. Die Kapelle dcS Pirnaer Arlillericrcgimcntö wird die Orchcsterbcglcitnng augführen. Am zweiten Festtag, Montag, wird vormittags in der Neustädter Kirche ein Couccrt mit Orchester slaltfiudcn, dem sich dann nachmittags das zweite weltliche Couccrt anschlicßt. — Daö ans Mannschaften dcr Landwehr dcr Bcznkc Dresden und Pirna zusammengestellte UebnugS-Bataillon Dresden (2. Bat., 2. Nescrvc-Jnf.-Reg.), bleibt vom Tage dcr Aufstellung, am 8. Aug., bis mit 17. früh in Dreödcil vcrgnarticrt, rückt selbigen Tags nach Coöwig bei Meißen, wo cs bis 19. August bleibt. Au diesem Tage tritt Quarticr- wcchscl ein und kommt der BalaillouSstab, die 3. und 4. Compagnie (7. und 8. Compagnie) nach Weinböhla, die 1. (5.) nach Zaschendorf und Sörnewitz bei Meißen, die 2. (6.) Compagnie nach Sörnewitz. Der Ncgimcutöstab des Nichtamtlicher Theil. landS noch der Weg zu der Bildung einer großen confer- vativen wie auch einer großen liberalen Partei. — Am Donnerstag Abend kam im hiesigen Sommer- thcatcr die bekannte große komische Operette: „Dcr Bcttel- stndent" von Millöcker zur Aufführung. Die Darstellung war — wie nicht anders zu erwarten — bis auf wenige Einzelheiten abermals eine vorzügliche, dcr ungeschmälerte Anerkennung gezollt werden muß. Höchst taktvoll mit kei neswegs übertriebenem Humor verstand cö H. G. Freh, „den Bettelstudcnl" zu geben. Besonders reizend kam daö Duett: „Nur daö eiuc bitt' ich, liebe, lieb' doch mich" zum Bortrag. Dieses couplctsiugcndc Paar, Frl. Cam. Freh und H. I. Irrgang versteht cö mit soviel Grazie, mit so viel Fröhlichkeit und Schelmerei anfzutrclcu, daß man seine Helle Freude haben muß. Recht lobeuöwcrth leisteten anch die Dame» O. Woldcr, A. Pfister, O. Searle und K. Hambock. Nur läßt das Spiel dcr Fräulein Hamböck, trotz ihrer anmulhigcn, rcizvollei, Erscheinung, etwas kalt. Ohr fehlt noch die uöthigc Ungezwungenheit und Natürlich keit mi Auftreten; auch etwas mehr Laklsichcrhcit wäre wünschcuswerlh. Lebenswahr und packend spielten wie im- mer Herr Franz Groß und Herr Aug. Joh. Freh. Der Ollcntw^" des letzteren war eine Mnstcrlcistung eisten Ranges Die ganze Haltung und Gcbcrde waren cu>cr überlegenen Sicherheit, von einer eleganten Nach lässigkeit. Herr Kapellmeister Scarlc auö Prag begleitete an das Vorzüglichste die Operette. - Heute Freitag dcr „Zigcuuerbaron" von Joh. Strauß i„ Scene Somitaa Abciid gelangt zur Aufführung „Drei Paar Schuhe" Aueb die TheaterLirett^ ! "0 abermals etwas zu bieten. Daö Nähere hier^ über besagen die Zettel. Zögere gier- — Nächsten Sonntag und Montag wird der seit 1864 Der Reichstag und die nationale Volks vertretung Deutschlands. In dcr dcnkwürdigc» Rede, wclchc Fürst Bismarck in Jena gchaltcn hat, kommt anch die eindringliche Mahnung vor, znni Wohl des deutschen Reiches nur nationale Politik zu treiben und zu diesem Zwecke eine feste nationale Volks- vcrtrctnng zu bilden, welche die Bedürfnisse der Nation kennt und dieselben zur Richtschnur bei ihren Abstimmungen nimmt. Es bedarf wohl kaum des Hinweises, daß mit die sen Worten Fürst Bismarck jedem Patrioten aus dem Her- zeu gesprochen hat, und daß daö, waö dcr große Milbcgrün- dcr dcö deutschen Reiche« von dcr Nothwendigkcit dcr Bild- nug einer festen nationalen Volksvertretung gesagt hat, jeder deutsche Mann unterschreiben kann. Damit gewinnt die Rede des Fürsten Bismarck eine actncllc Bedeutung für die innere deutsche Politik, in welcher sich thatsächlich ganz un gesunde Partcizustäude entwickelt haben, wodurch dem Reichs tage seine höchste Aufgabe, eiuc nationale Volksvertretung zu sein, ungemein erschwert wird. Es sei fern von uns, behaupten zu wollen, daß die Neichötagöabgcordnetcn keine guten Patrioten wären, ja, wir dürfen sogar mit Stolz be haupten, daß der Reichstag in seinen einzelnen Mitgliedern gut deutsch und patriotisch ist, und daß zumal bei einer etwa von Frankreich oder Rußland her drohenden Gefahr gewiß dcr Reichstag einmüthig seine patriotische Pflicht zu thuu wissen wird, aber trotz dieses erfreulichen Bewußtseins muß dem Fürsten Bismarck doch Recht gegeben werden, daß im Reichstage für die gleichmäßige, richtige Behandlung dcr langwierigen, inneren politischen Geschäfte eine große, feste nationale Mehrheit fehlt, denn mir in diesem Sinuc kann Fürst Bismarck seine Worte gebraucht habe». In unserm Reichstage wiegt zur Zeit ohne Zweifel daö Fractionswcscn über daö vernünftige Parlciwcscn. Dcr auö ca. 400 Ab- gcordncten bestehende Reichstag stellt keine zwei großen Par teien dar, welche »ach dem parlamentarischen Gesetze der Mehrheit die Negierung stetig beeinflussen, sondern wir be sitzen im Reichstage neun Parteien rcsp. Fractionen, näm lich die Ccutrnmöpartei, die Conservativcn, die Frciconscr- vativcn, die Nationalliberalcn, die Freisinnigen, die Social- dcmokraten, die Polen, die Welfen und die Elsässer. Durch dieses im hohen Grade zersplitterte Fractionöwcsen ist doch dargethau, daß eine irgend wie feste RcgienmgSnichrhcit im Reichstage nicht cxistircn kann, daß die ciuzclucn Frac, tlvnöführcr wohl maßgebenden Einfluß auf ihre Anhänger, aber keinen genügenden parlamentarischen Einfluß auf den Gang der Ncgierungögeschäftc selbst habcn, mithin ist das auSgeartcle Parlciwcsen i,n Reiche ein Hiuderuiß für das wahre, verfassungsmäßige Wirken einer nationalen Volks- Vertretung. Es ist hohe Zeit, daß alle politisch denkenden dieser bedauerlichen Sachlage b «her bewußt werden, und an der Bildung g,o- ßer nationalen Parteien arbeiten. Denn daß es im politi schen Leben Parteien geben muß, das ist »nturgescblich aber ,7 '!"?"« «d «Er UmM-d-n - 7- Ä MM U.NwM» im. Hoi,anfnhr Verdingung. Die auf Montag, den rr. Angnst 1W2 anbcrau.ntc Holzaufuhr-Vcrdmgnug N. AuM d. I- Rachm u°.. 7.4 Uhr au OU-nd-rf und no n -r " ' Hintcrbcrmödorf, am 5. August 1892. Halrrr. VIslssrrsr. ckaoovr. ?Iund. -7>r, k anu 1 m a ch » u g. Di. d« Smd! Schau»»- «I d-> SU-st-nIchnI- !« MUb-u !»»-»-"»- - "-mam-. »"b U-d-'U-«"-« si,d. m, Bm». Schandnn, am 4. August ^92. . , Sächsische WseAntz. ! WW Mich, SNimm,. SA» .sb'un^w-ich,' Ä-Ämm Mich! .mich- und »-ich- 17 NN InuMm und II« ru> wiche »7 i,d7 weiche- »"n»niNa d«ch,m und s NN weiche Z»ck-n. - W. 7U-7r. M 8S-M nnd 34, 3.), 37, 4-, , , - ,,^00 — versteigert werde». . , Km.HP. «°nstru°i-rv«.nu,Nuu,^R-m^-d°3 »»» S°rst. am 1. August 1892.