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tzMalt sm MrHsüm, ImMsshm, Mgerrtzm, AM Amsdorf, M, Mmmshm, Kchsljm GnWütq, lkliqi, Wi, SleWu, AkWiteq, AHM, Vmßti, SeiMhii», StsMuitz, Thmi, B>Wn, ZNkifiH iN I«Mi. Mit -er Sonntags-Kvatis-Neilage „Deutsches IumiNeubcaLL". Dies«- Blatt erscheint in Naunhof jeden Dienstag, Donnerstag und Sonnabend mit dem Datum des nachfolgenden Tages und kostet monatlich 35 Pf., vierteljährlich 1 Mark. Für Inserate wird die gewöhnliche einspaltige Zeile oder deren Raum mit 8 Pfennigen berechnet, bei Wiederholungen tritt Preisermäßigung ein. Rr.9. Sonntag, den 21. Aanuar 1894 4. Iahrg. Die Abentrichtung der Staats-, der Gemeindesteuern, des Schul- und Fort bildungsschulgeldes im laufenden Jahre, hat an nachbenannten Terminen zu er folgen und zwar: Grundsteuer r 1. Februar und 1. August, Zahlungs frist 14 Tage, Laudreuteu: 15. März, 15. Juni, 15. September und 15. Dezember, Zahlungsfrist 14 Tage, Brandkastenbeiträge: 1. April und 1. Oktober, Zahlungsfrist 14 Tage, Staatseirtkormnenstener: 30. April und 30. Sep tember, Zahlungsfrist 21 Tage, Gemeindeeiukommenstener: 30. Mai, 30. Juli und 30. September, Zahlungsfrist 21 Tage, Schul- und Fortbildungsschulgeld: 2 Januar, 1. April, 1. Juli, und 1. Oktober, Zah lungsfrist 21 Tage. Nach Ablauf der Zahlungsfrist wird das Mahnverfahren eingeleitet. Naunhof, am 19. Januar 1894. Der Stadtrath Benkert. Kram- and Mehmarkt in Naunhof: 5. und U Februar. Wochenmarkt: Freitags. Holz- Auktion. Naunhofer Staatsforstrevier. — Gasthof zum goldenen Stern in Naunhof. Mittwoch, den 31. Januar sv. o., von Vorm. 10 Uhr an. 57 kw harte und 787 Um weiche Brennscheite und Brennknüppel, auf bereitet von dürren Hölzern in Abth. 30 bis 51. Königs. Forstrevierverwaltung Naunhof und Königs. Forstrentamt Wurzen, am 13. Januar 1894. Neuhof. Geißler. Oertliche «uv sächsische Rachrichteu. Naunhof, 20. Jan. Aus der gestern Abend abgehaltenen 1. diesjährigen Stadtgemeinderathsfitzung ist zu berichten, daß nach Begrüßung der Mitglieder und der Bewillkommnung der aus der letzten Stadt verordnetenwahl hervorgegangenen Gemeindevertreter durch den Vorsitzenden die Wahl von Mitgliedern zu den verschiedenen Ausschüssen erfolgte, deren Zusammen setzung in diesen Tagen amtlich bekannt gemacht wird. Das Gesuch des Schornsteinfegers Schröter in Bran di- um Verleihung des Kehrbezirksantheils Naunhof usw. fand Anklang und sollen zweckdienliche Schritte eingeleitet werden; das Gesuch der Hausbesitzer Herren Hüfner und Genossen um baldigen Einbau des Wiesen wegs beschloß man auf sich beruhen zu lassen, da ein Bedürfniß hierzu z. Z. nicht anerkannt werden konnte? Die Anfrage der Händlerin Schuster betr. Erbauung eines Wohnhauses (Hinterhauses) an der Bahnlinie soll dahin beantwortet werden, daß man der Consequenzen wegen nicht in der Lage ist, ein etwa dahingehendes Baugekuch befürwortend einzu berichten. Wegen Berechnung der Entschädigung über Wafferabgabe usw. will man sich mit dem Rath zu Leipzig ins Vernehmen setzen. Die obere Thürfüllung am Eingang zu den Rathsexpeditionen im Rathhause soll mit Glas und Eisengitter versehen werden, damit der Aufgang zur Treppe mehr Licht erhält. In der Unterstützungssache des Maler Pohl in Leipzig wird von den Vorgängen genehmigend Kenntniß genommen und die Unterbringung der geistig gestörten, der hie sigen Armenfürsorge anheim gefallenen Ehefrau des selben in eine Landesheilanstalt auf Kosten der Stadt- gemetnde beschlossen. Naunhof Unser Gewerbevecein hat mit dem am Donnerstag Abend im Rathskeller veranstalteten populär wissenschaftlichen Vortrag einen anerkennens- werthen Erfolg zu verzeichnen und ist ein gutes Zeugniß für seine Bestrebungen zur Weckung von Interesse an den neuesten Ergebnissen der Wissen schaft wie um die Hebung der allgemeinen Bildung überhaupt. In klangvoller Sprache und gewandter Form erging sich Herr Direktor Reich aus Hannover über die Forschung hinsichtlich der Abstammung des Menschen und die Lebensweise des Menschengeschlechts in der Vorzeit in seinem durch zahlreiche Riesenlichtbilder erläuterten Vortrag über „Mensch und Thier". Die erste Abtheilung umfaßt die bildliche Vorführung von menschenähnlichen Affen, wilden Völkern und Zwergen; in der zweiten ftemde Völkerrassen und Affenmenschen, und in der dritten die Diyualzeit, speziell die Eis-, Stein-, Bronze- und Eisenzeit. Auf die jedem Beschauer aufs Deutlichste sichtbaren Unterschiede im Körperbau des Menschen hinweisend, kam Redner in seinen Bettachtungen zu dem Resultat, daß es kein Wesen giebt, das als Mittelglied zwischen Thier und Mensch gelten kann, und somit die Frage „Stammt der Mensch vom Affen ab?", verneint werden müssen. Aus der Zahl der Lichtbilder der letzten Abtheilung sind besonders jene gewaltigen Thiere zu erwähnen, welche in jener fernen Zeit auch unser Vaterland bevölkerten, sowie die Höhle Hohefels im schwäbischen Achthale und ein Pfahlbau der Westschweiz. Reicher Beifall nach jeder einzelnen Abtheilung bekundetem dem Vortragenden, daß seine Ausführungen und Vorführungen lebhaften Anklang bei den zahlreichen Anwesenden gefunden hatten. Naunhof. Für Liebhaber eines guten Stoffes bringt die jetzige Bockbiersaison eine wünschenswerthe Abwechselung. Der „goldene Stern" eröffnet den Reigen in unserer Stadt und in seinen prächtig de- korirten Lokalitäten bei fideler Bockmusik ä. 1a München wird für Erheiterung und Unterhaltung des Publikums bestens gesorgt. Auch Bockmützen werden zur Erhöhung der fröhlichen Laune ausgegeben. Für Athleten gute Gelegenheit einen kräftigen Bockstoß zu pariren. (Vom Landtage.) Die zweite Kammer befaßte sich mit der Revision der Einkommensteuer. Erwähnt sei, daß die Kommission den Vorschlag der Regierung etwas abgeändert hat, indem sie nur den Einkommen unter 400 Mk. Steuerfreiheit gewährt und die Mittelklassen bis 2800 Mk. etwas ermäßigt hat. — Kaden (Soz.) fand die Abänderungen völlig verfehlt. Die Regierung wollte die Klassen unter 500 Mk. befreit wissen, dagegen die Depu tation die Klasse von 400 — 500 Mk. mit 1 Mk. besteuern, weil sie diesen Antrag nicht drückend findet. Dagegen will sie bei den mittleren Ein kommen den Steuersatz um eine Mark ermäßigen. Bei einem Einkommen aber z. B. von 2200 Mk. könne man doch wohl nicht sagen, daß die eine Mark mehr drückend empfunden werde. Deshalb wäre es besser gewesen, wenn die Deputation zu dem Entschlusse gekommeu wäre, für die Mittelklasse wäre die alte Skala bestehen geblieben und für die unteren Klassen befreit worden. Auch habe die Herabsetzung um 1 Mk. für die 10. Steuerklasse den Verlust des Landtagswahlrecht für 20 Prozent der Staatsbürger zur Folge. Das stimme schlecht zu den früheren Versicherungen, daß durchaus nicht die Absicht bestehe, das Wahlrecht zu beschränken. Er schlage der Kammer eine gerechte Skala vor. Einkommen von 10000—25000 Mk. zahlen 3, über 25000 Mk. 3^, über 100000 Mk. 4V„ über 200000 Mk. 5»/^, über 1 Million 6^« Proz. Die Einkommen von 1—2 Million sollen mit 7 Prvz. versteuert werden und für jede weitere Million könne recht gut noch eine Steigerung von 1 Proz. eintreten. Der Staat werde, wenn er seinem Antrag Folge leiste, noch eine Million Mark mehr einnehmen, auch wenn er die unteren 3 Klassen ganz frei lasse. — Dem Abg. Opitz-Treuen scheint es, als sei der Abg. Kaden sehr wenig erbaut, daß es nach langen und eingehenden Verhandlungen doch gelungen sei, ein Einverständniß zwischen ver Re gierung und der Deputation, und hoffentlich auch der Kammer zu erzielen. Die Regierung beabsichtige eine Vermögenssteuer in Aussicht zu nehmen. — Bei der Abstimmung wird der Anttag Kaden, als zu weit gehend, abgelehnt, auch der Antrag auf 400—500 Mk. Einkommen eine Steuer von 1 Mk. zu erheben wird ebenfalls abgelehnt, dagegen der Deputationsanttag, den Entwurf in seiner Gesammt- heit anzunehmen, gut geheißen. — Einen milden Character hat die Witterung wiederum angenommen. In der kurzen Zeitspanne weniger Stunden hat ein plötzliches Thauwetter die Hoffnungen aller Schlittschuhfahrer zu Wasser werden lassen und die Straßen und Plätze mit Schmutz be deckt, so daß sie jetzt einen trostlosen Anblick bieten. Wenn auch für die nächste Zeit noch weitere Erhöh ung der Temperatur verkündet wird, so dürste dies nur vorübergehend sein und auch der Winter noch mals seine Rechte geltend machen. In ähnlicher Weise wie jetzt war die Witterung vor einem Viertel- jahrhundert, also im Jahre 1869. Von Schnee waren damals im Monat Januar keine Spuren vorhanden; ja, die gelinde Witterung, die nach einem kurzen Froste sich einstellt, weckten die bekannten „ersten Frühlingsboten" zum Leben, Maikäfer und Schmetterlinge wurden aufgefunden. Aber der wirk liche Winter kam noch. Ende Januar zog er ein und holte durch außergewöhnlich reichen Schneefall sowie durch starken Frost das Versäumte nach. Grimma. Mit bestem Gelingen ging am Donnerstag Abend die erste Aufführung des Luther- festspieles, der man mit freudiger Erregung entgegen sah, vor sich. Die gesammten Darsteller, voran der in seiner äußeren Erscheinung dem Reformator ungemein ähnliche Lutherdarsteller, spielten ausge zeichnet, obwohl sämmtliche Dilettanten sind, ebenso waren die Gesänge vorzüglich. Der 700 Personen saftende Saal des neuen Schützenhauses war bis auf den letzten Platz gefüllt. Meißen. Die in der Residenz bereits einge führte Uniformierung der Kellner hat auch hier Eingang gefunden. Der Wirth des Rathskeller hat sein Personal mit dem bekannten sehr kleidsamen kurzen Jaquet mit Sternauszeichnung am Kragen ausgerüstet.