Enthält Anstreichungen und Anmerkungen Karl Mays im Text und auf den Nachsätzen, ein Verlagsprospekt (zwischen Seite XII und XIII) und auf Seite 103-108 Knickspuren als Leseanmerkung
zwischen religiöser und abergläubischer, zwischen ver nünftiger und ungläubiger Arbeit zu unterscheiden. Religion stellt den Künstler, Hand und Geist, in den Dienst der Götter; Aberglauben macht ihn zum Sklaven Priesterlicher Hoffahrt oder verbietet seine Wirksamkeit aus Fürchk^der Mißgunst ganz und gar. Religion ver vollkommnet die Form des Götterbildes, Aberglaube verzerrt es in das gespensterhaft Grotteske. Religion stellt sich die Götter als die Herren des Heils und des Lebens vor, umgibt sie mit der Glorie dienstbe reiter Liebe und mit der Festespracht reiner, schön heitsvoller Menschlichkeit. Der Aberglaube stellt sich seine Götzen als Herren des Todes vor, besänftigt sie mit Blut und weiht sich ihnen durch Tortur und Weltflucht. Religion gewinnt Anhänger durch Liebe, Aberglaube durch Krieg; Religion lehrt durch Beispiel, Aberglaube durch Verfolgung; Religion spendet den Egyptern Schreine aus Granit, den Juden den Tempel aus Gold; deu Griechen herrlich gemeißelte Säulen gänge und den Christen bilderreiche Mauern. Aber glaube machte Götzen aus den Herrlichkeiten, vermit telst deren die Religion gesprochen hatte; verehrte Bilder und Steine statt der Wahrheit, Buchstaben und Gesetze statt Handlungen, und kniete, von verschie denartigen öden Wahngebilden umnachtet, immerdar im Tempel, indessen man den Heiland kreuzigte. Anderseits verdanken wir der Vernunft, welche den