Enthält Anstreichungen und Anmerkungen Karl Mays im Text und auf den Nachsätzen, ein Verlagsprospekt (zwischen Seite XII und XIII) und auf Seite 103-108 Knickspuren als Leseanmerkung
149 edle und dauerhafte Art mit den ewig vollkommenen Farben und Formen der Musik, der Malerei, der Architektur und selbst der natürlichen Schönheit. So bald jedoch der Wunsch der Abwechslung vorherrscht und wir nach neuen Melodien, neuen Bildern und neuen Gegenden jagen, so ist die wirkliche Gabe, Natur und Kunst zu genießen, in uns erstorben, und an deren Statt tritt die Liebe, welche ein Kind für Spielsachen hat. Die höchste Sittlichkeit: — Llunst. Ich sagte in einer meiner früheren Vorlesungen: „weit entfernt, daß die Kunst unsittlich wäre, gibt es nur weniges, was so sittlich ist, wie die Kunst." Nun muß ich noch hinzufügen, daß nichts so vernünftig, weise ist, wie die Kunst; daß alles Wissen, wenn nicht von einer gewohnheitsmäßig nützlichen Beschäftigung be gleitet, allzu leicht irreführt, und daß jede gewohnheits mäßig nützliche Arbeit schlichtweg auf die Ausübung einer gewissen Handarbeit znrückgeführt werden muß. Was Ihre Ziele, Neigungen und Stellung im Leben auch sein mögen, ich möchte Ihnen allen Ernstes ge radezu anrathen, wenigstens eine Sache zu Pflegen, welche Sie in den Stand setzt, tagtäglich mit den Hän den etwas für die Menschheit Nützliches zu schaffen. Mit seinen Händen etwas (mag es nützlich sein oder nicht) schaffen können, selbst in Kleinigkeiten mit den Händen geschickt sein, will viel sagen. Wenn wir zur