Enthält Anstreichungen und Anmerkungen Karl Mays im Text und auf den Nachsätzen, ein Verlagsprospekt (zwischen Seite XII und XIII) und auf Seite 103-108 Knickspuren als Leseanmerkung
Schranken beklagen, welche der Vervollkommnung der menschlichen Künste gesetzt sind. Die höchste Stufe der Bildhauerkunst beschränkte sich in vergangener Zeit auf Athen und die Thaler Etruriens. Die höchste Stufe der Malerei wurde nur von den Einwohnern einer einzigen Stadt der ganzen Welt erreicht, nnd der makellose Charakter religiöser Architektur nimmt nur einen Zeitraum von fünfzig Jahren innerhalb sechs Jahrtausenden ein. Jetzt martern wir uns ab, indem wir uns vergeblich be mühen, die Menschen allenthalben zu lehren, mit Venedig und Athen zu wetteifern, — mit dem prak tischen Erfolg, daß wir ganz und gar die Freude an der Kunst verloren haben; statt daß wir uns mit der Malerei und Schnitzerei zufrieden geben sollten, die man einstmals in Paris, London und Straßburg genoß und allzeit genießen könnte. Sie werden ohne Zweifel von meiner Behauptung höchst überrascht sein, daß uns aus der schlichten Kunst mehr Genuß erwachsen könne als aus der voll kommeneren. Aber weßhalb glauben Sie, daß alle Menschen so gern auf die Zeit der Kindheit (falls sie nur einigermaßen eine gesunde und friedliche war) zurück schauen? Jener herrliche Reiz, den der kleinste Be sitz für uns hatte, war eine Folge unserer beschränkten Schütze. Jenes zauberhafte Aussehen der uns um gebenden Natur lag darin, daß wir wenig gesehen