Enthält Anstreichungen und Anmerkungen Karl Mays im Text und auf den Nachsätzen, ein Verlagsprospekt (zwischen Seite XII und XIII) und auf Seite 103-108 Knickspuren als Leseanmerkung
136 schmückung auf, und diese Straßburger Fenster sind nichts weiter als Imitationen des deutschen Bauern stils, wozu man die köstlichen Vorbilder soweit weg als im Dome zu Bergamo suchen muß. Dem elsässischen Bürger oder Bauern jedoch flößte diese grobe Nachahmung, welche sich kühn und frei der Gestalt seines Hauses und der Beschaffenheit seiner dazu verwendeten Lärchenstämme anpaßte, un endlich mehr Freude ein, als dem feineren Italiener sein reich mit Blumen verzierter Marmor. Alle Kostbarkeiten eines großen Prunkbaues vermochten nicht, diesem ein Zehntel der Freude zu gewähren, als jener besaß, als er über das vorspringende Schnitzwerk den fertigen Giebel seines Daches ragen und zwischen den groben Schnörkeleien des Baues mit pomphaften Buchstaben eingeschrieben sah: „Ich und mein Weib haben mit Gottes Hilfe unser Haus gebaut, und beten zu ihm, uns und unsere Kinder lange darinnen wohnen zu lassen." Man wird mich fragen: Ist es wirklich löblich und, so sehr löblich es sein mag, ist es möglich, daß Menschen sich mit Leistungen begnügen sollen, welche, wie man weiß, unvollkommen sind? und daß ferner, wie in früheren Zeiten, auch in der Gegenwart große Bezirke und Generationen von Menschen mit den plumpen Erzeugnissen aus unwissenden Händen bereichert werden nnd an ihnen Gefallen finden sollen?