Enthält Anstreichungen und Anmerkungen Karl Mays im Text und auf den Nachsätzen, ein Verlagsprospekt (zwischen Seite XII und XIII) und auf Seite 103-108 Knickspuren als Leseanmerkung
133 den Gesetzen als aus den Formen der Schönheit folgerichtige Schlüsse zu ziehen und festzuhalten. Nun wird die Gabe der Vision, weil sie im engsten Zusammenhang mit unserer innersten geistigen Natur steht, von den meisten Denkern für den Weg gehalten, durch welchen göttliche Belehrung vermittelt wird; und es ist eine Thatsache, daß ein großer Theil rein didak tischer Kunst, sei es in der Sprache, sei es in der Plastik, die Wiedergabe thatsächlichcr Vision gewesen ist, welche zwar zur Zeit ihres Auftauchens dem Geiste sich auszwingt, dennoch aber auf einen Geistesspiegel fällt, den ein vorhergegangener, richtig geführter Lebenswandel erhellt hat. Aber es ist eben falls wahr, daß diese Visionen, wo sie am deutlichsten ausgenommen worden sind, stets — ich sage absichtlich stets — das Zeichen einer gewissen geisti- genBeschränktheitoderZerrüttung gewesen sind; und daß die Menschen, welche ihren Werth zumeist anerkennen, diesen überschätzen, indem sie ja auswählen, was sie nützlich finden, und dieses „inspiriert" nennen aber unbeachtet lassen, was sie als nutzlos verwerfen ob gleich es sich demVisionär mit gleicher Gewalt ausdrängte. Sv ist wahrscheinlich kein Kunstwerk so didaktisch als Albrecht Türer's „Ritter, Tod und Teufel". Aber dies ist nur eiu Werk aus einer Serie von Arbeiten, die auf ähnliche Weise lebhafte Träume darstellcn, wovon viele, außer was ihre Darstellungsweise betrifft,