Enthält Anstreichungen und Anmerkungen Karl Mays im Text und auf den Nachsätzen, ein Verlagsprospekt (zwischen Seite XII und XIII) und auf Seite 103-108 Knickspuren als Leseanmerkung
129 muth klar, durch Ehrfurcht hochgesinnt, durch Liebe freudevoll. Endlich ist auch die physische Licht- und Farbenpracht durchaus keine Wahrnehmung einer mecha nischen Kraft durch ein mechanisches Mittel, sondern ein rein geistiges Bewußtsein, welches mit der Reinheit der moralischen Naturund der Kraft ihrernatürlicheu und ver nünftigen Hinneigung in ganz genauem Verhältniß steht. Diese Sehkraft, sorgfältig herangebildet und rein gehalten, ist die einzige Gabe, welche der plastische Künstler bei seinen Naturstudien anwenden soll. Es ist sein Beruf, Erscheinungen darzustellen, und es ist seine Pflicht, sie zu kennen. Mehr zu wissen ist nicht seine Pflicht; wiewohl dies manchmal bequem sein mag, birgt es immer eine Gefahr für ihn, wenn er mehr weiß; wenn er die Ursachen der Erschei nungen oder das innere Wesen der Dinge kennt, durch welche sie hervorgebracht werden. Vie Grundbedingung künstlerischer Wahrhaftigkeit. Wir dürfen einerseits weder zugeben, daß unser Urtheil über den wirklichen Werth irgend einer Kunst gattung von unseren religiösen Lieblingsgedanken, die darin zum Ausdruck gelangen, bestimmt wird; andrer-