Enthält Anstreichungen und Anmerkungen Karl Mays im Text und auf den Nachsätzen, ein Verlagsprospekt (zwischen Seite XII und XIII) und auf Seite 103-108 Knickspuren als Leseanmerkung
122 lichkeit, während wir die Eigenschaft, welche Haß und Abscheu erregt, mit dem Worte „Häßlichkeit" bezeichnen; und es ist keine gleichgültige, der freien Wahl anheim gestellte Sache, ob wir dies oder jenes lieben, sondern es ist gerade der innerste Lebenskern unseres Daseins. Was wir gerne haben, leitet uns zu dem, was wir sind, und kennzeichnet unser innerstes Wesen; und Geschmack lehren, führt unausweichlich auf die Bild ung des Charakters . . . Jedes Laster, jede Schwachheit, von der ein Volk heimgesucht wird, ist auf alle Zukunft lesbar aus seiner falschen Kunst oder Kunstlosigkeit; jede Tugend, die ein Volk besitzt, ob klein oder groß, spiegelt sich deut lich in der Kunst ab, welche dieses Volk je nach Umständen ausübt. So z. B. die große englische Tu gend des ausdauernden und beharrlichen Muthes. Wir haben gegenwärtig nur eine Kunst von Belang: Eisenarbeit. Wir verstehen Eisengießen und -schmieden durch und durch. Wer wollte leugnen, daß in diesen Lavamassen, zu deren Schmelzung wir Vulkankegel bauen, und die wir an den dazu geschaffenen Höllen schlünden schmieden: wer wollte leugnen, daß auf jenen Eisenplatten unser Muth und unsere Ausdauer nicht nur mit eiserner Feder, sondern auf eisernem Perga ment für ewig eingeschrieben stünde? Und nehmen wir die gewaltigen englischen Laster, das Laster Eu ropas, das Laster aller Welt, das Laster aller anderen