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Neüer den Geschmack. Das Naturell, welches den wahren Geschmack für das Schöne bildet, ist besonders beharrlich. Es verweilt lange bei dem, was man ihm unterbreitet. Es tritt nicht darauf, denn es könnten Perlen sein, was wie Hülsen aussieht. Es ist wie ein weicher, empfänglicher Boden, der keine Dornen unfreundlicher Gedanken aufkommen läßt, welche der schwachen Saat schaden könnten; es lächzt gleichfalls nach jedem Thautropfeu, der fällt, und saugt ihn auf; es ist ein biedres Herz, das sich nicht verschließt, ehe die Sonne scheint, dann aber um so unfehlbarer aufgeht; es mißtraut sich selber, um bereitwillig alles zu glauben und zu erproben, ist dennoch so voll Vertrauens zu sich, daß es» das Er probte weder aufgibt noch etwas aufnimmt, ohne es erprobt zu haben. Und die Freude, welche es an den