Enthält Anstreichungen und Anmerkungen Karl Mays im Text und auf den Nachsätzen, ein Verlagsprospekt (zwischen Seite XII und XIII) und auf Seite 103-108 Knickspuren als Leseanmerkung
III Schiller sich die Ungleichheit zwischen einem Gesicht und einem Totenkopf veranschaulicht, und in einer Mußestunde mag er ohne viel Schaden die Beziehung zwischen Knie und Knöchel beobachten, wodurch be wirkt wird, daß seine Gelenke, wenn sie normal sind, sich nur rückwärts, die eines Kranichs hingegen sich nur vorwärts beugen. Daß jedoch ein junger Bursch oder ein junges Mädchen angehalten wird, jedem ge sunden Triebe zuwider, die Elgingruppen anzustaunen und sie mit schlecht angebrachter Anstrengung zu zeichnen, bis sie sich einbilden, daß sie ihnen gefallen, verdirbt das jugendliche Gemüth durch Heuchelei und vergiftet seine Phantasie durch Ueberspannung des Ehrgeizes. Noch schlimmer für junge Leute, daß man sie zwingt, das Gräßliche des Seziersaals auszuhalten, oder daß man sie mit den nackten Körperformen bekannt macht, wo die klimatische Nothwendigkeit des Gewandes jederzeit verhütet, daß der Leib in voll kommenen Umrissen vor uns steht oder mit durchaus naivem Gefühl angeschaut werden kann . . . Nur das sollen Sie trachten, in Bildern und Statueu darzu stellen, was Sie in Wirklichkeit zu sehen begehren, und was Sie nicht in Wirklichkeit zu sehen wünschen, sollen Sie auch nicht zu zeichnen versuchen .... Man mag bestreiten, ob man, wenn man eine lebendige Madonna malen will, zu wissen braucht, wie viele Rippen sie hat; doch scheint es mir uner-