Enthält Anstreichungen und Anmerkungen Karl Mays im Text und auf den Nachsätzen, ein Verlagsprospekt (zwischen Seite XII und XIII) und auf Seite 103-108 Knickspuren als Leseanmerkung
101 Schönheitssinne beigesellten Schrecken ab: dem Gefühl, das ein Kind im dunklen Zimmer hat, oder das ein Kranker hat, der häßliche Träume sieht. Die Griechen haben niemals häßliche Träume. Sie konnten nichts Häßliches zeichnen. Zuweilen strengen sie sich über menschlich an, um etwas Häßliches zu machen, z. B. den Medusenkopf; doch gelingt es ihnen ganz und gar nicht, weil sie vor nichts erschrecken. Sie machen ein breites Maul, scharfe Zähne, aufgeschwollene Backen und glotzende Augen. Und nachher ist die Sache nur lächerlich, nicht im Mindesten schreckenerregend; ihrem Herzen fehlt die Furcht. — Schwermuth, Staunen, oftmals tiefer Kummer und tiefe Trostlosig keit: das Alles kennen sie; niemals aber den Schre cken. Allzeit gefaßt in der Gegenwart jeglichen Ver hängnisses; und entzückt über die Schönheit, die mögliche, die erreichbare; fürwahr, keine vollkommene, sondern eine solche, die in vollkommenem Einklang mit sich selber steht. Dies ist wahrlich eine Art Kunst, die zuweilen anzuschauen und über die zuweilen nachzu denken selbst in diesen unseren Tagen fördersam ist. Zuweilen anzuschauen, nicht beständig, und nie mals als Modell zur Nachahmung. Denn Sie sind nicht Griechen, sondern, zum Guten oder zum Schlech ten, Engländer, und Sie können, nichts Gutes thun, wenn es auch tausendmal schaffenswerth wäre, außer das, wozu ihre englischen Herzen Sie antreiben und