Enthält Anstreichungen und Anmerkungen Karl Mays im Text und auf den Nachsätzen, ein Verlagsprospekt (zwischen Seite XII und XIII) und auf Seite 103-108 Knickspuren als Leseanmerkung
99 der Fall ist), liegt darin, daß man Sie zwingt, etwas darin zu suchen, was nicht darin ist, was jedoch im wirklichen Leben, in Ihrer Umgebung täglich gesehen werden kann; was Ihren Neigungen naturgemäß zu spricht und rechtmäßigerweise auch zusprechen soll. Denn die Schönheit der griechischen Rasse war keine besonders hervorragende, sondern im Allgemeinen mar sie nur gesund und tadellos gestaltet. Ihr Körper konnte nur in dem Grade schön sein, und war nur in dem Grade schön, als ihre Seele es war; denn, genau genommen, ist der Körper nur die sichtbar aus geprägte Seele. Und, fürwahr, die Griechen waren gute Menschen, weit bessere als die Besten unter uns glauben oder viele unter uns sind; allein bessere Menschen leben heutzutage als ihre besten, und man kann heute schönere Menschen sehen, als die schönsten unter ihnen waren. Was sind die Verdienste der griechischen Kunst, um deretwillen man' sie Ihnen als Vorbild hinstellt? Wohlan, nicht weil sie schön, sondern weil sie wahr ist. Alles was sie zu thun austrebt, führt sie aus, und was sie ausführt, ist gut gemacht. Sie werden sich überzeugen, wenn Sie eingehendere Kunststudien machen, daß die Gesetze der Einschränkung, denen sie sich unterwirft, höchst wunderbar sind; daß ihre Ge lassenheit und Genügsamkeit, ein bescheidenes Ding mit wenigen, wohldurchdachten Charakterzügen inner halb strenger Grenzen herzustcllen, ein heilsames Er-