Enthält Anstreichungen und Anmerkungen Karl Mays im Text und auf den Nachsätzen, ein Verlagsprospekt (zwischen Seite XII und XIII) und auf Seite 103-108 Knickspuren als Leseanmerkung
86 ganze, große, falsche Himmel sinnlicher Leidenschaften mit seinen Nymphen, Satyren, Grazien, Göttinnen und ich weiß nicht was sonst noch, vom höchsten sie benten Himmel in Correggio's Antiope bis herunter zuden gräcisirten Ballettänzerinnen und schmunzelnden Amo retten der Pariser Tapezierer. Man entferne unbarmherzig all das, und wieviel Kunst möchte dann übrig bleiben? Ver NstionsliKmuS in der Lunst. Es erhoben sich gegen das verderbte Papstthum zwei Arten Gegner: Protestanten in Deutschland und Eng land, Rationalisten in Frankreich und Italien. Die Einen wollten die Religion bessern, die Andern sie vernichten. Der Protestant bewahrte die Religion, verwarf jedoch die Ketzereien Roms und mit ihnen dessen Künste. Indem er diese abwies, schädigte er seinen Charak ter. Da sich seine intellektuelle Kraft auf einem der edel sten Gebiete nicht bethätigen konnte, erlahmte sie, und sein Einfluß ward ein wesentlich geringerer. Die Frage ist keine leichte, inwieweit der Stillstand der Refor mation eine Folge dieses Jrrthums gewesen sein mag. Die Rationalisten wahrten die Künste und verwarfen die Religion. Diese rationalistische Kunst ist die Kunfl, die man gewöhnlich Renaissance nennt. Sie kennzeichnet sich durch eine Rückkehr zu heidnischen Systemen, die man nicht ausnimmt, um durch sie das