Enthält Anstreichungen und Anmerkungen Karl Mays im Text und auf den Nachsätzen, ein Verlagsprospekt (zwischen Seite XII und XIII) und auf Seite 103-108 Knickspuren als Leseanmerkung
71 Diese Worte umfassen das Vollkommenste und Vollständigste, was über die Gesetze der nachahmenden Kunst gesagt werden kann. „Nur Schattengebilde!" Man mache sie so schön wie möglich; man bediene sich ihrer nur, um sich dessen zu erinnern und das zu lieben, wodurch sie geworfen werden. Wenn wir jemals die Schattenge bilde dem schlichten Kern der Wahrheit oder den Ge nuß, den sie uns bereiten, der Macht der Wahrheit vorziehen, so verfallen wir in jene Thorheit, welche nach des Prodicus feinsinniger Beschreibung voll Liebe und Bewunderung auf ihren eigenen Schatten beständig zu sehen pflegt. Nichts, sage ich, was ich sehnlicher wünsche, daß man mir glauben möge; Nichts hat in meiner Er fahrung ein tieferes Anrecht gläubig hingenommen zu werden als: daß wir nie die Kunst wahrhaft lieben werden, wofern wir nicht das noch inniger lieben, was sie abspiegelt.