Enthält Anstreichungen und Anmerkungen Karl Mays im Text und auf den Nachsätzen, ein Verlagsprospekt (zwischen Seite XII und XIII) und auf Seite 103-108 Knickspuren als Leseanmerkung
— o4 — ihre frühere Lebensweise sie geschwächt oder gestärkt hat. Aber mich dünkt, es gäbe nur wenige, welche die letzten Tage nicht besser als alle früheren verbrächten. Wenn wir die Lebensgeschichte derer genau ver folgen, welche die Menschheit zumeist gefördert haben, so werden wir finden, daß alles Bessere dermaßen vollbracht worden ist, daß den tiefsten Denkern und edelsten Seelen, — den wahren Kindern des Vaters, vor dem tausend Jahre sind wie ein Tag — daß diesen ihre armseligen siebzig Jahre gewesen sind wie sieben Tage. Der Tod, in ungewisse, aber den noch geringe Entfernung entrückt, beeinträchtigt bei ihnen niemals das Bewußtsein seiner Nähe; einige Lebensstunden mehr oder weniger verringert nicht ihr Gefühl, daß nothwendigerweise Unendliches über ihr Wissen hinaus zu erforschen, über ihre Wirksamkeit hinaus zu thun verbleibe. Ihre unbelohnten, augen blicklichen Leistungen werden in einer Art erhabener Verzweiflung vollbracht, und was ihnen zufällt, sogar ihren Ruhm hinterlassen sie anderen zur Freude, indessen sie sich zur ewigen Ruhe begeben, sorglos um das Urthcil der Menschen. Die herrlichsten Thaten, ich wiederhole es, sind dermaßen vollbracht worden und deßhalb schmerzens voll. Aber der größte Theil der guten Arbeit in der Welt wird entweder aus dem reinen und unverdor benen Gefühl heraus geschaffen: „Ich habe Thor-