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:s Gebietes, umfaßt, zu en-Ausgabe; Gepäck-An- > — Güter- Lerwaltung; Garderobe, ler, Wasch- ür Frauen; ner; Bahn- Bah »hofs- uration — aer, Schenk- ürzlich auf mr.) Eine Mädchen, e aus den gefüllten dchen nach i sie die mit dem d, in der llen Tagen )en erlöst ericht hat nd Rothe der Elms ls verur- r Person schoß, ist stiller aus Kirchheim e arbeitete film und n damals heftigen sie Etsch Predazzo lser sind d. Berl. ! die Kai- >n Genua t wurde. weitere M Vor- e für die i lauten erordent- !eilungen mit ver- 'lin ein- wrn das 'rankheit t; offen- rfahren. lärt, zu ertrages en Ber ¬ gen (2). sekretär Bevoll- n bei- sprechen ja nicht sehen!" Fassen Dann im zu." Pannen ne uns n." Erzäh rschaft, irochen dieses i Ma hren!" Höhe, hliger, iunde. „Aber or der : mit vieder ihren. nicht übri- Ma- nicht Jean. not- : auch wohnten, stand auf der Tagesordnung die Wahl der Präsidenten und Schriftführer. Die Sitzung, welche nur 35 Minuten währte, wurde um 1 Uhr 35 Minuten von dem Präsidenten v. Levetzow er öffnet und übernahm nachher der bisherige Vize präsident Frhr. v. Unruhe-Bomst den Vorsitz. Bei der Wahl des Ersten Präsidenten wurden nur 195 Stimmzettel abgegeben, das Haus war also nicht beschlußfähig und die Sitzung mußte abgebrochen werden. Der Vizepräsident Frhr. v. Unruhe-Bomst beraumte die nächste Sitzung zur Wahl der Präsi denten und Schriftführer auf morgen Donnerstag 1 Uhr an. Vermischtes. * Daß die Kaiserin Friedrich während ihrer jüngsten Anwesenheit in Berlin bei ihren Spazier- Ritten in der Umgegend der Stadt von Gendarmen angehalten worden ist, als sie, wegen des schlechten Zustandes des Fahrdammes, den Fußweg benutzte, haben wir jüngst mitgeteilt. Hieran anknüpfend, er zählt man einen ähnlichen Vorgang, bei welchem die hohe Frau jedoch nicht so glimpflich davonge kommen war, wie in den neulichen beiden Fällen. Die Dame, welche Zeugin jenes Vorganges gewesen ist, schildert denselben aus ihren Erinnerungen wie folgt: „Am nachmittag meines Einsegnungstages ging ich mit meinem Vater nach Moabit, woselbst wir an einer kleinen Festlichkeit teilnehmen sollten. Als wir in die Nähe der damaligen Verbindungs bahn-Brücke kamen, begegnete uns eine Kalvalkade, die von einem Diener begleitet war, dessen Livree darauf hindeutete, daß die Gesellschaft unserem Hofe angehöre. Ich, als echtes Berliner Kind, hatte mich stets für die Personen unseres Könighauses interessiert, und als die Herrschaften näher kamen, erkannte ich die Kronprinzessin, ihren ältesten Sohn, den jetzigen Kaiser, den Prinzen Heinrich und auch, wie ich glaube, die Prinzessin Charlotte, alle zu Pferde, die jüngeren Herrschaften aus niedliche» Ponnis. Be gleitet wurden sie von zwei oder drei Herren in Civil und einem Diener. Die Kronprinzessin ritt vorauf und zwar innerhalb des Geleises, und die Kalval kade wollte die Brücke passieren, um auf die Tier gartenseite zu gelangen. Kaum aber war die hohe Frau in die Nähe des Wärterhauses gekommen, als der Wächter, rot vor Zorn, herausstürzte uud der Kronprinzessin im barschesten Beamtenton die Frage entgegen schleuderte, ob sie denn nicht lesen könnte: man dürfe zwischen den Schienen weder reiten noch fahren. Ehe aber noch die Kronprinzessin ein Wort hervorbringen konnte, sprengte der eine Reiter herbei, raunte dem Wärter zu, mit wem er spräche, und forderte ihn auf, aus dem Wege zu gehen. Jetzt geschah nun etwas ziemlich Unerwartetes. Der Wächter bestand auf seinem Schein, er verlangte, daß die Kronprinzessin aus den Schienen herausreite, und dann machte sich der biedere Mann noch in Worten Lust, die hier nicht wiederzugeben sind, und die etwa darin gipfelten, daß Diejenigen, welche die Gesetze machten, diese doch auch in erster Reihe zu respektieren hätten. Die hohe Frau mußte das Alles mit anhören, sie winkte ihren Begleiter zu sich zurück, ritt ans den Schienen heraus, und ruhig setzte die Gesellschaft ihren Weg nach dem Tiergarten zu fort. Ich glaube nicht, daß der Wächter wegen seines Be tragens zur Anzeige gebracht worden ist, denn die Frau Kronprinzessin dürfte wohl erwogen haben, daß der Beamte pflichtgetreu seinen Vorschriften gemäß gehandelt hat, obwohl er hierbei freilich etwas höflicher hätte sein können." Damit ergriff Doktor Willibald die Hand der Wirtschafterin und führte sie hinaus. Der alte Jean aber faßte an der Treppe Posten. Bei dem geringsten Geräusch im oberen Stockwerk des Hauses sollte er durch einen leisen Pfiff vor dem Eintritt in den Flur warum. Aber das Paar droben dachte nie daran, seine Gemächer zu verlassen. Während unten ihr Opfer wieder seinen Einzug hielt, bauten Guido und Katharina bei einem leckeren Mahl an silberstrotzender Tafel die glänzendsten Luft schlösser. „Frau Senator, meine angebetene Frau Se nator!" Mit diesen Worten hatte Mamsell draußen vor der Dunkelheit geschützt, die Hand der kleinen, tief verhüllten Gestalt ergriffen, welche zitternd im Schatten der Hausecke stand. . „Marianne, haben Sie Dank für diesen freund lichen Empfang", hauchte Lilli. Nun umschlang sie schluchzend den Hals der treuen Person und drückte einen innigen Kuß auf ihre Wange. „Frau Senator, um Himmelswillen, was thun Sie?" stammelte Marianne. Dann aber führte sie die Herrin auch schon dem Hause zu, behutsam nach allen Seiten spähend, während der Doktor das Paar an der Hausthür erwartete. „O, Himmel, daß ich wie ein Dieb mein Haus betreten muß", seufzte Lilli, „während meine Mörder —" „Oder richtiger, die, welche es werden wollten", flüsterte der Doktor, an dessen Seite jetzt die junge Frau wieder stand. * Das Verhängnis der Braut. Die ob ihrer Schönheit im ganzen Umkreise ihres Heimats- ortes vielbewunderte neunzehnjährige Tochter Magdalena des Bauers Alexander Nastasinka in Jdzest (Bukowina) vergiftete sich vor einigen Tagen — so berichten polnische Blätter — mit Lauenstein. Als man Morgens in ihr Zimmer kam, fand man sie tot im Bette. Der Beweggrund zu diesem Selbstmorde war ein höchst eigentümlicher; es war ein seltenes Verhängnis, welches das hübsche Mädchen verfolgte. Die Burschen von weit und breit waren auf Tod und Leben in sie verliebt und jeden Augenblick hielt man um ihre Hand an. Sobald aber das Mädchen in die Verbindung gewilligt hatte, trat immer ein fatales Ereignis ein, welches die Trauung hintertrieb. Ihr erster Bräutigam starb kurz vor der Trauung eines plötzlichen Todes; vier andere wurden zum Militär geüommen; zwei ertranken zufällig; bei einem stellte es sich heraus, daß er bereits in Bessarabien eine Frau habe, und zwei traten von der Verbindung zurück, weil ihnen die Mitgift zu klein erschien. Auf diese Weise war das Mädchen zehnmal verlobt gewesen, ohne einmal vor den Traualtar getreten zu sein. Vor einigen Wochen erklärte sich ihr der elfte Liebhaber. Die Hochzeit sollte kommenden Frühling stattfinden und diesmal schien jede Störung ausgeschlossen. Indessen besann sich der junge Mann eines anderen, kehrte dem Dorfe den Rücken und wanderte heimlich aus. Die Verlassene war ob des sie verfolgenden Verhäng nisses so verzweiselt, daß sie ihrem Leben ein Ende machte, ohne darauf zu warten, ob vielleicht der zwölfte Bräutigam ihr mehr Glück brächte, als seine elf Vorgänger. * Ein Seiltänzer verunglückt. Der Seiltänzer „Steirer-Hans", der durch seine mit ver blüffender Sicherheit ausgeführten Kunststückchen auf hochgespanntem Seile zuletzt bei dem großen Rotunden feste in Wien viel Aufmerksamkeit erregte, verunglückte beim Seiltanzen in Wiener-Neustadt. Er hätte sein Leben eingebüßt, wenn er sich nicht durch einen glück lichen Zufall beim Sturze vom Seile an diesem hätte festhalten können. Der Steirer-Hans stieg, wie das „N. W. T." berichtet, aus das Seil, lies über das selbe und feuerte aus einem Gewehre während des Laufens mehrere Schüsse in die Luft ab. Die nächste Pause benutzte der Seilkünstler, um einem auf dem Seile improvisierten Sitze zuzugehen und das Gewehr neu zu laden. Als er sicherhob, trug er das Gewehr den Lauf nach unten gesenkt. Plötzlich knallte ein Schuß, das Gewehr hatte sich von selbst entladen und der Schuß hatte den Seiltänzer am Fuße verwundet. Er wankte, stürzte, und während das Gewehr auf einen glücklicherweise unbesetzten Platz fiel, erfaßte der Steirer-Hans mit den Händen das Seil, zog sich bis zu den Stangen hin, auf welche das Seil gespannt worden war, und glitt an denselben zu Boden. Kaum daß er den Erdboden erreicht hatte, brach er ohn mächtig zusammen. Die erschreckten Zuschauer drängten sich um den Bewußtlosen; es wurde ein Arzt geholt, welcher feststellte, daß der Papierpfropf, mit welchem das Gewehr geladen war, dem Seiltänzer eine Zehe des rechten Fußes zerschmettert hatte. Der Verwun dete wurde von dem Platze getragen, worauf sich die Zuschauer von der unterbrochenen Vorstellung ent fernten. * Unklar gewordene Stempel, deren Schrift oder Wappenteile sich nach und nach mit fettstaubigem Filz versetzt haben, reinigt man sehr schnell und gründlich durch Abdruck in heißem Siegellack. Man läßt den Stempel einen Augenblick in dem Siegellack stehen, bis dieser kalt und hart geworden ist, und wird ihn Sie nickte, dann setzte sie hinzu, „während sie sich droben ihres Werkes freuen." Fünf Minuten später saß die kleine Gesell schaft im Wohnzimmer des Portiers, der alte Jean aber hatte den Portierschalter mit einem Tuch verhängt. Vor morgen früh sollte niemand wissen, wessen Ankunft sich das Haus Vormissen zu erfreuen hatte. — Lange saß man so gemütlich um den runden Tisch. Schon an diesem ersten Abend in der Heimat versprach die Gerettete den Getreuen bei ihrem Leben zu geben, was sie nach dem Tod Lillis erhalten sollten. Aber weder Jean noch Marianne dachten jetzt daran, das Hans zu verlassen. Freilich, an ihrer Verlobung rüttelte nichts. Doch sie wollten der wiedergeschenkten Herrin auch als verheiratete Leute dienen. Dagegen versprach die Senatorin, die Portierwohnung um meh rere Zimmer zu vergrößern und die Stellung des alten Jean auch sonst noch um vieles besser zu gestalten. Erst als.Marianne sich davon überzeugt, daß Katharina sich oben in ihr Schlafgemach zurückgezogen und auch Guido die Zimmer aufgesucht hatte, welche er von heute ab bewohnen wollte, führte sie die Se natorin in ihre eignen bescheidenen Stübchen. Willibald aber erbot sich, die Nacht ebenfalls im Hause zu bleiben. Der alte Portier war auch sofort bereit, ihm auf dem Kanapee ein Lager herzurichten. Trüb und regnerisch war der Tag heraufgezogen, so ein rechter, echter Novembertag, den man nur mit Unbehagen begrüßt. Wie gewöhnlich, seitdem sie ihre Seele von einer furchtbaren Mitschuld belastet sühlte, hatte Katharina dann ganz rein fortnehmen können. Nötigenfalls wiederholt man diese Prozedur noch einmal. Hat sich Siegellack in die Schrift des Stempels gesetzt, so springt dieses leicht ab, wenn man es mit einem scharfen Holzstäbchen herausdrückt. Metallspitzen, Na deln oder dergleichen verwende man nicht, da man damit leicht den Stempel beschädigen kann. * Am letzten Freitag hat, wie bekannt, der Reichs kanzler die Galavorstellung im Opernhause besucht. Es ist das in der That ein nennenswertes Ereignis, denn der Fürst ist kein Theaterbesucher. Seit er preußischer Minister ist, dürfte er kaum ein Dutzend Male ein Theater besucht haben. In den 60er Jahren fand er sich zeitweise im Wallner-Tbeater ein, wo die lustige Berliner Posse herrschte; seit 1865 hat sich der Fürst aber nur zweimal im Theater gezeigt, und zwar außer am 1l. Oktober 1889 nur noch im Jahre 1879 am 11. Juni. Das war der goldene Hochzeits tag des Kaiserpaares und damals, wie neulich, saß der Fürst in einer der kleineren Logen in großer Generalsuniform. * Im kalten Rußland herrscht seit 14 Tagen Sommerwetter. In Petersburg hat man seit 140 Jahren solch milden Oktober nicht beobachtet. Kirchlicke Nnckrickten. In der Kirche zu Callnberg. Dom. XlX. p. rrio., 27. Oktbr. Vorm. 9 Uhr Gottesdienst mit Predigt: HerrPast. Köllner. Nachm. V-2 Uhr Gottesdienst mit Predigt: Herr Diak. Riedel. Römer 3, 24. Wir werden ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnade. Familiennachrichten. Geboren: Hrn. Ingenieur Louis Oschatz in Crimmitschau ein M. — Hrn. Paul Wichmann in Lindenau ein K. — Hrn. Felix Piorkowski in Leipzig ein K. Verlobt: Frl. Johanna Ebert in Lichtenstein mit Hrn. Archidiakonus Carl Häselbarth in Stollberg i. E. — Frl. Clara Claus; mit Hrn. Diakonus Ottomar Höppner in Kötzschenbroda. — Frl. Constanze Methe in Leipzig mit Hrn. Hilfsgeistlichen Alwin Hauptmann in Schandau. — Frl. Albine Hache mit Hrn. Edwin Scholl in Pegau. — Frl. Meta Tirpitz in Dresden mit Hrn. Stabsarzt vr. Radestock in Marienberg. Gestorben: Hr. Pfarrer Paul Brödel in Stöntzsch. — Hr. Kaufmann u. König!. Sachs. Hauptmann der Laudw.-Feld- artillerie Oskar Adolph Hitzschold in Dresden. — Hr. Georg Hermann Weber in Kleinzschachwitz. — Frau Wil helmine Rosenhauer geb. Schlesinger in Schönheide. Chemnitzer Marktpreise vom 23. Oktober 1889. pro 50 Kilo. weiß u. b. Weizen 10 Mark 25 Pfg. bis 10 i Mark 50 Pfg. sächsischer Weizen 9 - 25 - - 9 - 75 - sächsischer Roggen 8 - 25 - - 8 - 50 - Braugerste 8 - - - - 10 s s Mahl-u. Futtergerste 6 - 50 - - 6 - 75 - Hafer 7 - 70 - - 7 - 90 - Heu 3 - 30 - - 4 - 20 - Stroh 3 - - - - 4 2 2 Kartoffeln 2 - 50 - - 2 - 70 - 1 Kilo Butter 2 - 10 - - 2 - 70 - Kohlen-Versand in der Zeit vom 13. bis mit 19. Oktbr. 1889. In Ladungen ä 5000 Kilogramm. Ab Oelsnitz i. E.r VIN Lngau: 1358 Ladnngen, vin St. Egidien: 1364 „ Bahnhof Oelsnitz in Summa: 2722 Ladungen. Wetter-Aussichten auf Grund der täglich veröffentlichten Witterungs Thatbestäude der Deutschen Seewarte. (Nachdruck verboten.) 25. Oktober: Neblig, veränderlich wolkig mit Sonnen blicken, Regenfälle, naßkalt, später lebhafter Wind. Im Osten strichweise Nachtfröste. Sturmwarnung für die Küstengebiete. Vormissen, wie wir die Unselige jetzt wohl nennen müssen, eine Nacht hinter sich, die ihr nur wenig er quickenden Schlaf gebracht. Desto mehr aber hatte sie sich von marternden Selbstvorwürfen gepeinigt gefühlt. Was Wunder also, daß das schöne junge Weib mit rotumrandeten Augen und blasser Gesichts farbe am Frühstückstisch erschien, wo Guido bereits ihrer wartete, anscheinend in der besten Laune von der Welt. Als er seine Gemahlin eintreten sah, erhob er sich vom Sopha und ging ihr galant entgegen. Im Moment aber zog eine düstere Wolke über sein männ lich schönes Gesicht und in seinen Augen blitzte es drohend auf. „Zeige mir endlich eine andre Miene, Frau!" herrschte er die Unglückliche an. „Wie oft soll ich denn Dir noch sagen, daß ich dieses Armsündergesicht nicht sehen mag. — Hüte Dich, hüte Dich!" brauste er dann auf und stampfte zornig auf den teppichbelegten Boden, „hüte Dich, daß mein Herz nicht eines Tages einer Frau überdrüssig wird, die jede Liebenswürdig keit verlernt und nichts weiter ist, als eine winselnde, hohläugige Jammergestalt." „Guido, sei nicht so grausam!" stammelte das junge Weib. Er aber wendete ihr trotzig den Rücken und setzte sich wieder auf seinen alten Platz in der Sophaccke. Schüchtern, ängstlich folgte sie ihm. Mit übermenschlicher Anstrengung suchte sie dann Herrin ihrer Empfindungen zu werden. Es gelang ihr auch, ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern und ohne zu zittern den Kaffee ans der blinkenden Maschine in die kleinen Meißner Porzellantäßchen zu gießen. (Fortsetzung folgt,)