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Schnee. 34 sächsische Eisenbahnlinien mußten infolge der Schneeverwehungen den Betrieb einstellen. Ein strenger Geselle war schließlich der des Jahres 1917. Bittere Kälte quälte unsere Krieger im Felde und in der Heimat herrschte Kchtennot. In aller Erinnerung aber iß noch der harte Winter des Jahres 1929. Der kälteste Tag, der 8. Februar, brachte uns Kälte bis zu 35 Grad. Und auch in Zukunft wird man noch oft nicht nur von „Som mer im Winter", sondern auch von „richtigen Wintern" erzählen können. Aber auch hinter den härtesten Winter wird ein Frühling folgen. Blumen im Winter. Im Hornung blühen in geschützten Gegenden oft schon die Schneeglöckchen. Die Eigenart ihres Zellensaf tes oder, wie der Botaniker sagt, die „spezifische Kon- stilution" des Zellsaftes und wunderbare andere Schutz einrichtungen ermöglichen es dem Schneeglöckchen, schon zu einer Zeit zu wachsen und Blätter und Blüten zu ent falten, wo fast alle anderen Gewächse noch im starren Winterschlaf ruhen oder Samen und Zwiebeln noch gar nicht an ein Keimen denken. Man hat um Weihnachten bei gelinden Wintern und nach heißen, langen Sommern schon oft noch blühende Schlüsselblumen und Veilchen neben den Blüten der Nießwurz gefunden, man weiß, daß das Gänseblümchen unter der Schneedecke verschlafen weiterblüht, sodaß es als erstes nach der Schneeschmelze sofort sein zartes Blumengesichtchen zeigen kann; aber die Schneeglöckchen sind doch von einer anderen Ordnung als die übrigen, denn sie sind tatsächlich die ersten Ge wächse unserer Heimat, die sich unter der Schneedecke aus ihrer Zwiebel heraus entwickelt haben. So ein Plan Schneeglöckchen ist eine wahre Augenweide. Man wit tert Vorfrühlingsluft und begeistert sich an neuen Hoff nungen. Baid kommt der verwandte Märzbecher, der in Sachsen zu den Pflanzenschütziingen gehört und nur noch wenige Wiesen in größeren Massen bevölkert, und wenn erst einmal die Veilchen und Himmelschlüsselchen blühen, dann ist die harte Zeit des Winters vorüber. Inzwischen sucht man ein paar Zimmerpflanzen zu pflegen, denn Herz und Gemüt wollen auch im stillen Heim eine freund liche Note in des Tages Emerlci haben. Gerade die Pflege von Zimmervflanzen im Winter, seien es nun Blüten- oder Blattpflanzen, verrät bei so vielen Men schen die Liebe zur Natur. Ab'rglob'n, wie schien bist du! (Melodie: Las Reichenauer Boahnel). Wenn de willst uff de Reese gihn , do mußte siehr uffpoass'n wenn de a ales Weibl triffst, do koannst' de Reese loassn, do kehrschte bess'r wieder im und machst de Reese andersch rim! Ab'rglob'n, wie schien bist du, brengst mei Geiniete aus dar Ruh! Und wenn de anne Spinne sißt, zu Mitt'che od'r Obend, doas is a grußsr Underschied mol biesart'g und mol loabend. Und sist se noa an Freit'che goar, su hoaste Paich noa a dan Joahr! Ab'rglob'n, wie schien . Kräht anne Henne stoatt 'n Hoahn su brauchste goarne fackln und muht'r glei dan Hoals imdrähn , do koan se nemie gackln, — Und klatt'rt dar Hoahn uff'n Mist do weßte, doaß schiens Water is. / Ab'rglob'n, wie schien , Leest 'dr ne Koatze übern Waig, do tu ock dreimal schpuck'n und is se noa a Stick darvond su därfste dich ne muckn. Do bleibste ganz gemietl'ch stihn und läßt an andern driebergihn! j >: Ab'rglob'n, wie schien Hoaste dan Saalznoapp imgcschitt, su wärschte bale ween'n — oab'r wenns Saalz ai's Troige floigt do seins ock Freedenträn'n. Bei'n Ass'n poaß uff's Mass'r usf, wenns huuch stiht, reit't dar Teif'l druff! Ab'rglob'n, wie schien Hoaste a Kind noa unt'rn Joahr laß ne an'n Spiegel guck'n und heb's ock bluhs ne iber'n Zaum funst maust's mol grüße Huck'». Und loatsche oa ne iber'sch waig (weg) do wächst d'crsch nimie von dan Flmck! (Fleckt Ab'rglob'n, wie schien Su mußte drim ze jed'r Zeit und jed'r Stunde wiss'n, goar moanch'r Mensch hoat'ch falber schun ai's Unglick neigeriss'n! Drim schpucke bess'r äftersch moal d'rschpoarscht d'r hernoach ville Quoal! Ab'rglob'n, wie schien ' Käte Kloas, Wilthen. Von schiefen Türmen. In vielen Ortschaften Deutschlands kann man schiefe Kirchturinspitzen beobachten. Fast immer handelt es sich um alte Kirchen. In manchen Fällen werden sich die schweren Balten infolge des Alters und der Traglast verzogen haben. Vielleicht hat auch der Winddrück bei verschiedenen dieser schiefen Türme mitgewirtt. Auf der ganzen Erde bekannt ist ja der Schiefe Turm von Pija, doch handelt es sich hier um einen steinernen Turm, dessen Fundament samt Turm sich nach einer Seite senkte, oder hat man den Turm so schief gebaut? Der Turm zu Pisa ist 54,4 Meter hoch und weicht von der Senkrechten um 4,3 Meter ab. Auf unserem Bilde ist der Kwchlurm der Stadt Schwerte a. d. Ruhr. (Scherl Bilderdienst, M.)