Volltext Seite (XML)
sich Zoig hoan se mitn gemacht. Bargersch August is vou Geburt oa mit enner dauerhoaftchen Guttmütigkeet be- hoaft und lußch oalls gefoalln. Ar soite ack immer: „Ne, enn sichen schien Hoahn wie iech hoa. En sich» hoat dr Farschter ne. Etz brauchn meine Hinger n klenn Weißen nemmie." Schließlich schluf ar ei und fung oa ze schnoarchen. Etz wurdn de Kollegen vulends narvsch und wullten Bor gern oamoulen und no mie sich Zoig. Dar Teichschuster dar toat oaber oalle Überschrein und brüllte: „Hiert oack har, woasch soi! Ze woasse sull dar H schinn Hoahn heemtroin? Wißtr woas, ich hoa drheeme e sich Räudl, doas is nacktch hinten rim, und biese is dar Karle und gorgeln koan ar fer zweeje. Dan sparr mr eis Kurbel und ich nahm mr dan schinn Hoahn! Barger weeß en Quoark, wie dr Hoahn ausgesahn hout." Nu, doas wour ju e Spoaß! „Huln oack glei, Schu ster," brüllten se oalle, und dar luf o glei. Mei August schnoarchte drweile water und markte nischt. Dr Schuster brucht ou richtch senn Hoahn. Wißtr, su e Viech — nej, doas woar überhaupt kee Hoahn. Gruß und stoark woar ar, oaber dorte, wu de andern Hoahne de längstn Fadern hoan, wur ej nacktch Fleckl, su grüß wie ej Handtaller. Su ej vrgabliches Vieh goabs ne glei wieder. Also, mei Schuster nimmtch dan guten Hoahn und sparrt doas Räudl nei eis Kurbl vou Borgern. Wie nu mei August ufwackte, machtrch of de Strümpe. Ar woar nou ganz domm ein Schödel und markte nischt, doaß ar enn foalschen Hoahn derwuscht hoatte. Ar koam ou glücklich heem und goabn dr Paulin'. Nu, die sahgs ju glei, woas fer a Räudl s wur und soite: „Neej, Gust, woas fer enn Papegei hostr denn dou ufhängn loassn. Dar hoat ju ej nacktch A.fchel. Schoaffn ack wieder hie, wu'dn har Hoost." Etz wurd ju mei August munter. Ar kunntch oaber dach nemmie rajcht besinn, eb ar vou enn weißen Hoahne getreemt hoatt, oder eb dr Hoahn glei su ausgesahn hoatt. Ar toatch oaber ne streiten und soite: „Ich hoan gewunn. Dou bleibte! S' A.schel werd schun wieder zuwachsn." Woas doas betrifft, hoatt ar oaber ne rajcht. S' bleeb nackch. Ar toatsn mit Soalbe eireiben, s wuchs nischt. Ar keefte Voartwichse und streech feste druf, s wurd nischt. Schließlch hoatt ars soatt und soite: „Jj meins- waigen, moag ar su rimloofen. S' is a tüchtcher Hoahn und doas is de Hauptsache." Dou hoatt mei August freilich rajcht. A guter Hoahn woar dr Karle. Uf feine Hinger luß ar nischt koummen. De Pauline freilch woar ne gut uf dan Hoahn ze reden. Se soite ej übersch andermoul: „Nee, ack mit dan Hoahne! Woasch miech dou schun schämen muß. Oallendchen lachen se enn aus! Wenn dn ne tutmachst, dou lußch mich scheeden." Oaber August bleeb feste. „Dar Hoahn is gut. Ar besurgt seine Sache und fer doas nackche Fleckl koan ar nischt. Iech koan'n dach keene Housen oaziehn." Also, mei Hoahn bleeb. War nou o ne gutt drbei woar, doas worn Farschtersch. Ihr kinnts gleeben, s woar oaber ou ej Racker, dar Hoahn. Su ej Gorgelfritze! Woas dar zesamtekrachte! Egoal eij enner Tour brülltr sei Gik- kericki! Wennersch ack wingstens richtg gebrett hätte. I beileibe! Ihr hoat dach oalle schund ejmoul n Postonebus gesahn, dar de vou Schirchswale uf Kursche fährt. Wenn dar gale Kasten im de Turnhoalle rimwälkert, dou macht ar oallemoul: llä-üä-üä, üä, üäääh! Sahrtsch, groade asu machts ou Borgern sei Hoahn. Ich bucht oallemoule, dr Postonebus käm gerädert, wenn Bargersch Hoahn krachte, su übernatürlich machte barsch. An meesten toatch mei Farschter über doas Getütre derbusen. Ver senn Stübl, wu ar schreibt, is eene Stange. Uf die soatztch oalle Murgen mei Hoahn und gorgelte a zwantzschmol. Nu mei Farschter wurd bale verrockt dr- vou. Ar scheechtn weg, s notzte oaber ne vill. Glei koam a wieder und gorgelte no nutzer. Und wenn arch ausge- gorgelt hoatt, dou gung a Forschtersch kleen Hoahnl ze nounde und toatn moichln, doaß ack de Fadern su slugen. S' weiße Hoahnl toatch goar ne mie afür wougen. Su kunnts ne watter giehn. Dr Farschter battelte Borgern, ar sellte ack dan biesn Hoahn drschloin. Doas toatn arger». Ar kriegt enn Hoarten Koup und soite: „Nischt glbts, dar bleibt." Satztrsch! Su woar dr Arger fartch! Egoal woar Gezanke waigen dan Hoahne. Ar mauste ban Farschter s Futter, ar moichelte seine Hinger und enn schinn Tags toatr s weiße Hoahnel su zerpflockn, doaß s krepieren toate. Etz wurd mei Farschter foalsch. „Ich tun's Räudel derschissen," soite ar. De Farsch- tern wullts ne hoan. „Ack kee Blutt," soite se. Mei Farschter soite gur nischt. Ar lehtch de Flinte zeraichte und wie'ch dar diese Hoahn wieder ufs Stengel satzte, plautzte ar druf lus. Denktr, ar hättn getraffn? I beileibe! Ack de Fadern slugen rim. Dr Hoahn machtch geschwind drvou, suchtet) ej ander Fleckl, mu dr Farschter ne hielangen kunnt und gorgeltr nu arscht rajcht wie ne ge scheit. Dr Nobber oaber wur ärgerlich, wie ar hurt, doaß dr Farschter ausn Fauster geschossn hoatt. Ar wulltn oa- zeign und su. S' wurd Euch enne biese Sache. Ej poar Wachen gung de Zankerei furt. Dr Farschter wurd su biese, doaß ar sugoar mit Waldmannl garschtch wurd. Doas toatn ärgern. Ar hoatts schun lange weg, doaß dou ack dr ale Hoahn droa schuld woar. Dr Dackl toate sinst'n Hingern nischt, dou woar a zu gutt gezoin. Oaber etz hoatt arsch soatt. Ar kunnt dan Gorgelfritzn su ne leiden, schund wajen dann nackchen Meckel. Also etz spoannt mei Waldmannl uf dan Hoahn. Und richtg, s toate euch ne lange dauern, kriegt arn ban Kriebse und beeßn de Kahle durch. Weg wur a. „Dar macht nemmie üä-üäüäüäh!" Su mucht Wald mannl denken, wie arch n Karlen oasahg. Woas füllte ar nu oaber mit dam Vieche oagahn? Dou kunnt ar ne liegen bleibn. Ar noahmn ei de Gusche und schloapptn ein Teich. Plautz! loag ar brinne, as hättrch derseeft. Etz hättr ack sulln dan Spektakl hiern, dar de lus- gung, wie Bargersch August senn Hoahn an Teiche sahg. „Doas is dar Farschter gewasen," soit ar. Dar lußch nischt gefoalln und wulltn kloin. Oaber an Dackl bucht niemand. Dar loag schund lange ufn Kanne- peeje und schluf. Wie nu de Farschtern amoul reikoam, dou sahg se, doaß mei Waldl enne Fader an Maule häng» hoatte. „Ju du," soite se, „du hoastn wull goar?" Watter soite se nischt. Dr Nobber hoatt enne Weile gedickscht. Drnou wurd ar wieder gutt. Ar soite zun Farschter: „Also, wunn mr uns ack wieder vertroin. Etz keef mr jeds en neuen Hoahn und gut is." Su wurds ou. De Farschtern hoatts oaber ne ver- routn, doaß Waldmannl dan dummen Gickerickihoahn tutgebissen hoatt. Der Mutter Lied. Wenn eine Mutter leis ihr Kind In süßen Mittagsschlaf gesungen, Dann haben wohl im Sommerwind Viel feine Glöckchen mitgeklungen. Und all der zarte, weiche Klang, Von Blütenduft und Licht getragen — Das Lied, das einst die Mutter sang, Macht heimwehkrank in späten Tagen. Frieda Callier.