25 Entscheidung für den einen oder andern Kalender war Sache der Gesetzgebung und stand in systematischem Zusammenhänge mit den jeweiligen Kultsormem Wo Mondkult: Mond :c. Unser Kalender ist bestrebt, den Unterschied, also die über schlissigen Zeiten, im wesentlichen innerhalb eines Jahres aus zugleichen — ob er praktisch ist, wollen wir nicht untersuchen, ohne Nachhilfe mittels der Knöchel der Hand kann man sich ja schwer darin zurecht finden. Auch er bedarf aber des 4 jährigen und 100 jährigen Cyklus, um ganz zurechtzukommen. Die Praxis hat wie gesagt die verschiedensten Wege ein geschlagen, um die Differenz wegzubringen, im wesentlichen kommt es immer auf die Rechnung nach größeren Cyklen hinaus. Wir hatten das Jahr zu 6 Doppelmonaten zu je 60 Tagen eingeteilt. Diese 60 sind wieder 12 x 5, die beiden Einheiten des Sexagesimalsystems. Es ist bekannt, daß unsere 7 tägige Woche bei den Hebräern und sonst im Altertume im Gebrauch war. Auch Babylonien hat sie gekannt. Daneben haben wir eine fünftägige Woche inschriftlich belegt, sie gehört also dem Sexagesimalsystem an. Das Jahr von 360 Tagen besteht aus 72 solcher Fünserwochen, wozu dann eine 73. Festwoche als überschüssig tritt, um die 365 voll zu machen. Es ist die Fest zeit der Epagomenen als Karneval überall behandelt und ge seiert. Das Mondjahr hat 70 Fünserwochen und einen Über schuß von vier Festtagen (5x704-4 — 354). Folgen wir dem Grundsatz: im kleinen wie im großen, Tag — Jahr, so entspricht der Fünserwoche ein Cyklus von 5 Jahren: das ist das römische lustrum, ursprünglich zu 5, erst später zu 4 Jahren. Nun haben wir eine römische Überlieferung, ursprünglich habe das Jahr 304 Tage gehabt. Hierin spielt die 4 natürlich dieselbe Rolle wie bei 365 die 5, sie ist überschüssig. Dann stellt dieses altrömische Jahr die Rechnung zu 5 Doppelmonaten dar, man wollte also nach 5 und nicht nach 6 teilen. Ein solches Jahr erscheint uns als sinnlos und dem Be griffe des Jahres widersprechend, denn es muß durch das ganze