Wir kehren zur 60 als der 360 des Kreises zurück. Es wird ausdrücklich bezeugt, daß die 12 Doppelstunden des Tages in 6 Unterteile, also zu je 2 Doppelstunden —4 unserer Stunden geteilt werden. Diese heißen: Morgen, Mittag, Abend und drei entsprechende Nachtwachen. Das ist die allgemein gütige Ein teilung im alten Orient, die auch der Anschauung des Alten Testamentes entspricht. Wir haben Tag --- Jahr (Sonnenumlauf) im kleinen. Die selbe Einteilung (zu 6) auf das Jahr angewendet ergiebt 6 Doppelmonate, die wir etwa als Jahreszeiten bezeichnen können (wie bei unserer 4 Teilung). Diese finden sich bei den Indern und noch in der Zeit kurz vor Muhammed bei den Arabern in prak tischem Gebrauche. Bian betrachte jetzt die römischen Monatsnamen, die auch die unsern sind: Januar, Februar, März, April, Mai, Juni haben ihre Namen von Gottheiten, und zwar, was hier nicht ausgeführt werden kann, in einer Reihenfolge, die sie der babylonischen Götterreihe entsprechen läßt. Von da an (Quinctilis — Juli, Sextilis — August, September bis Dezember) werden sie einfach gezählt. Es sind also ursprünglich nur sechs Namen vorhanden, die 12-Teilung oder besser 12-Benennung ist jünger, man hat die zweite Hälfte nur gezählt. Diese Benennung war also aus die Rechnung nach Doppelmonaten berechnet. Woraus die Zählung des 7. bis 12. Monats als 5.—10. sich erklärt werden wir noch sehen (S. 314 Mond und Sonne sind die beiden großen Zeit und Zahl- bestimmer. Die 360 als Zahl der Tage des Jahres ist nur das Ergebnis einer Ausgleichung. Bekanntlich vollendet der Mond seinen 12 maligen Umlauf in 354, die Sonne ihren Jahres lauf in 365 Tagen. Es ist die Aufgabe des Kalenders, den Unterschied auszugleichen, zu verrechnen. Die eingeschlagenen Wege, d. h. die verschiedenen Kalender, sind in den verschiedenen Zeiten sehr verschieden gewesen. Wir haben uns aber immer vorzustellen, daß die verschiedenen Rechnungsweisen stets alle be kannt und im System, also „wissenschaftlich" entwickelt waren. Die