20 / e> > schätzung im alten Babylonien erfreute. Wenn dort oben alles auf Erden Geschehende bestimmt war, dann muhte es auch ab gelesen werden können. Ursprünglich ist die Astrologie also kein Aberglaube und keine Afterwissenschaft. Das ist sie erst ge worden, nachdem man die Irrigkeit der alten Weltanschauung er kannt hatte. Das ist erst durch Kopernikus und Keppler ge schehen. Es ist bekannt, welchen Widerwillen gerade Keppler dagegen empfand, noch astrologische Beobachtungen anstellen zu müssen. Bis aufs Zeitalter der Reformation hat die altbabp- lonische Anschauung also gewirkt, und zwar bei den Gebildetsten und Aufgeklärtesten — genau so wie gewisse Erkenntnislehren der griechischen Philosophie noch bei uns wirken. Man erinnere sich, welches Gewicht Schiller in meisterhafter Weise mit Recht auf diesen Zug seines Wallenstein in Übereinstimmung mit dem historischen gelegt hat. Die Astronomie ist also babylonischen Ursprungs, darüber hat nie ein ernster Zweifel bestanden, und das klassische Altertum, Alexandria, hat vollbewußt seine astronomischen Kenntnisse von Babylon, von den „Chaldäern", herübergenommen. Neben dieser direkten, sozusagen wissenschaftlichen, Überlieferung der baby lonischen Weisheit, geht aber noch eine andere, die wir nicht auf dem Boden der klassischen Altertumswissenschaft feststellen können, um von dort ihre Spuren weiter zu verfolgen, sondern eine andere, die überall auf dem Erdkreis sich wiederfindet, und deren Vorhandensein wir zwar feststellen, deren Wege wir aber noch nicht wieder aufdecken können. Dem Babylonier offenbart sich aller göttliche Wille in den Sternen und alle irdischen Einrichtungen müssen deshalb ein Ab bild der himmlischen ckermDenners oa .oven" vorgeschrieben ist, muß auch liier unten einaerichtet iverdcn, das Bild eines ae- ordneten Staatswesens muß genau dem himmlischen Borbilde entsprechen. Durch die großen Gestirne werden die Zeiten und ihre Ein teilung bestimmt — das spricht auch die biblische Auffassung aus sl. Mos. 1, 14). Am klarsten kann man daher die Vor-