Enthält einige Anstreichungen Karl Mays im Text, sowie Knickspuren über der oberen Ecke als Leseanmerkung an den Seiten 97-104, 129-136, 161-168, 225-232 und 257-264
Orientale, dem die fortwährende, oft fieberhafte Aufregung des Ersteren bei seinem heißen Temperamente unerträglich wäre. Der Westländer lebt ein Leben, welches seinen Verstand in jedem Augenblicke bildet und schärft, zugleich aber auch dessen fortwäh rende Anwendung erfordert. Der Orientale dagegen ist ruhiger und beschaulicher. Nur- große Katastrophen vermögen ihn aus seiner Ruhe aufzurütteln, dann aber gleicht er der Lava, welche in ihrem Laufe alles ver wüstet und zerstört. Der Orientale siegt oder geht zu Grunde, — einen Mittelweg kennt er nicht. Der Orientale gicbt sich gerne den Spielen der Phantasie hin, er ist ein Träumer, dem die Wirklichkeit oft fremd bleibt. Aber eine große Elasticität ruft in ihm die Noth wach und mit wunderbarem Geschick weiß er die wirkliche Situation zu errathcn und sich nach ihr zu richten. Die beiden Männer betrachteten sich einen Augenblick prüfend, beim ersten Blicke, den sie wechselten, entsprang in ihnen eine gegenseitige Zuneigung und Mussa, sich länger keinen Zwang anthucnd, reichte dem Ankömmling herzlich die Hand, die James, den Abstand ihrer militärischen Würde vergessend, ebenso herz lich drückte. — „Sein Sic mir willkommen, Franke, in meinem Lager, und sein Sie ein ebenso tapscrer Streiter, als ich Ihnen ein guter Freund sein werde." Der anwesende Dolmetscher wollte diese Worte übersetzen. Doch James hatte vermöge seines wunderbaren Gedächt nisses die türkische Sprache während seines kurzen Aufent haltes in Konstantinopel schon genügend erlernt und erwiderte zum Erstaunen des Pascha's türkisch: