Enthält einige Anstreichungen Karl Mays im Text, sowie Knickspuren über der oberen Ecke als Leseanmerkung an den Seiten 97-104, 129-136, 161-168, 225-232 und 257-264
i1 zu betcn. Der lange silbcrgrauc Bart und das tvallendc schnce- wcißc Haar gaben ihm ein chrfurchtgcbictcndcs Aussehen. Das Kreuz, so dachte James, dieses Symbol des Frie dens , der Liebe und der Milde, wirk wieder mißbraucht, um die Völker in lange Drangsale zu stürzen. Wer weiß, ob nicht dieser so ehrwürdig ausschende Geistliche nur giftige Saat in die empsänglichen Herzen seiner Gemeinde streut. Die Töne der Glocke mischten sich in den Ruf des Muezzin, welcher die Gläubigen zu Gebete mahnte. — „Könnte nicht die Gottheit in verschiedenen Formen angcbetel werden, ohne daß sich deshalb die Menschen zer fleischen?" Man sicht, die idyllische Landschaft hatte James in eine für den Augenblick nicht sehr kriegerische Stimmung versetzt. Da ereignete sich ein Zwischenfall, welcher die Aufmerk samkeit James in hohem Grade scsselte. Zwischen der Kirche und der Wohnung des Popen führte ein Weg, wie es schien, tiefer in'S Gebirge. Auf diesem Wege kam ein Karren von zwei mageren Ochsen gezogen. Aus dem selben saßen einige Kinder, welche mit dem aufgcladenen Haus- gcrälhe spielten. Neben den Ochsen schritt eilt junger Mann, auf dessen Zügen tiefes Leid eingcgraben war, hinter dein Karren aber ein noch junges Weib, welches gleichgültig vor sich hinsticrle, ihr zur Seite gingen ein etwa zwölfjähriger Bursche und ein Greis, der sich nur mühsam an seinem Stabe fort- bewegte. Der Eindruck, den dieser kleine Zug in der friedlichen und wie cs schicn wohlhabcndcn Gcgcnd machtc, war unbcschrciblich.