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291 „Nichts Neues?" fragte der Kommende. „Nichts besonders Bedeutendes, das, was ich Icbon lange vorhcrgcschcn, ist cingetretcn." „Und das wäre?" „Habt Ihr nichts mitgebrachl?" „Hier, da hast du Wein, da Geld." „Eins ist des andern werth; daß ich's kurz sage, Fräulein Selima ist heute feierlich mit dem Engländer verlobt worden." Der Fremde taumelte wie vom Blitz getroffen und hielt sich nur mit Mühe aufrecht. „Was fehlt Euch denn — seid Ihr vielleicht betrunken?" „Es ist nichts, ich leide an heftigem Schwindel; eS dreht sich mir der Kopf — mein Kopf," und er griff mit beiden Hän den an ihn und zauste wild in seinen langen Haaren. „Ich werde Euch mit Wasser begießen, das thut gegen viele Schäden gut." „Laß mich — lebe wohl — morgen komme ich wieder." Der Pope — der Leser wirb ihn schon erkannt haben, — durchranntc die menschenleeren Gassen. „Also verlobt, vielleicht schon vermählt —vielleicht schwelgt schon der Barbar im Genüsse der Blume, die nur für mich duften sollte — aber nein — noch ist Hoffnung — er muß ja in die Krim — der alte Hund Ibrahim wird seine Tochter nicht an einen dein Tode Geweihten geben — nur verlobt — er geht in die Krim." Das schienen die Angeln, um welche sich Michailoff's Ge danken drehten. 19»