Enthält einige Anstreichungen Karl Mays im Text, sowie Knickspuren über der oberen Ecke als Leseanmerkung an den Seiten 97-104, 129-136, 161-168, 225-232 und 257-264
289 James reichte seinem Freunde die Hand, welche dieser herzlich schüttelte. „Freund, nun bin ich vollkommen glücklich," ries er selig aus. „Nun liebe Zaida," wendete sich Ibrahim an seine ent zückte Gemahlin, „lasse Speisen und guten Wein bringen, aus daß wir die Verlobung unserer Kinder feiern können." James und Sclima waren verlobt und beide die glücklich sten Wesen in ganz Konstantinopel. Als aber Ersterer auch den Wunsch äußerte, sich bald mit seiner holden Braut zu vermählen, sagte ihm Ibrahim ernst: „Junger Freund, Sie werden mich soweit wohl schon kennen, daß ich frei von jedem Vorurtheile rücksichtlich des Glaubens bin; ich habe mich nicht gescheut, einzuwilligen, daß meine Tochter die Gattin eines Christen und selbst Christin werde. Es wäre mir aber sehr leid, wenn Sic von mir glauben wür den , daß ich in Hinsicht aus mein blutendes Vaterland gleich- giltig bin. Die Türkei ist jetzt das Spiel crschütternderStürme, ein furchtbares Ungewitter trübt ihren Horizont und bedroht ihre Fluren — wie leicht könnte sic dcn unhcilschwangern Mächtcn untcrlicgcn. Muß da nicht das Herz jedes redlichen Moslims, ja jedes braven Mannes in steter Angst schweben — daß das Schlimmste sich ereignen könnte? Wäre cs nicht etwas Unmännliches, in dieser gefahrdrohenden Zeit der Ruhe zu pflegen, den Freuden und Genüssen zu stöhnen, während jeden Augenblick die höllische Macht triumphiren kann?" Müßte Bilder a. d. oriental. Kriege. II.