Enthält einige Anstreichungen Karl Mays im Text, sowie Knickspuren über der oberen Ecke als Leseanmerkung an den Seiten 97-104, 129-136, 161-168, 225-232 und 257-264
252 Wer beschreibt Hassan's Erstaunen, als er nebst Iwan unter den Anwesenden auch den Popen Michailoff erkannte! — Hassan mußte allen Muth zusammen nehmen in der offenbar gefährlichen Lage, in welcher er sich befand, und alle Geistes gegenwart, um wo möglich uncntdeckt zu bleiben. Er beutete die schlechte Beleuchtung zu seinem Vortheile aus, und trachtete sich im finstersten Theile deS Gemaches unbemerkt zu erhalten. Alles ging sehr gut; Niemand fragte ihn, wer er wäre, was er wolle; alle saßen gleichsam einer dem andern mißtrauend, schweigend und ohne auf den Nachbar zu achten, da. Jeder hatte eine Kanne vor sich und ein zerlumpter Junge brachte bald nach seinem Eintritte auch Hassan, der sich bescheiden in einen finstern Winkel gesetzt hatte, eine solche, die dieser zu seiner nicht unangenehmen Ucbcrraschung mit Wein gcsüllt sand. Schon hatte er den Rebensaft gekostet und wollte eben einen sehr langen Zug thun, als ihm einficl: — „Halt, du mußt deine fünfSinne offen behalten, wenn du alle diese Leute prellen willst, ohne massakrirt zu werden." Er musterte nun mit seinem durchdringenden Blicke die ganze gcspensterartige Gesellschaft. — Ganz oben, wo die Del- lampc brannte, saß aus einem Lehnstuhle der Protojerci, die Stirne in seine Hände gestützt und nur manchmal mit seinen grauen Aenglein über die Versammelten streifend, der gemäch lichen Stellung und dem Platze nach das Haupt der Gesellschaft vcrrathend. Dann saßen aus ledernen Polstern dreizehn Männer von sehr verschiedenem Aussehen, unter diesen Iwan dem Popen zunächst.