Enthält einige Anstreichungen Karl Mays im Text, sowie Knickspuren über der oberen Ecke als Leseanmerkung an den Seiten 97-104, 129-136, 161-168, 225-232 und 257-264
entschädigen wollte — wie vielmal erschien ihn, da, einem neckende» Dämon gleich, statt des hcrausbcschworenen BildeS der Todlen — das lcbcnSsrischc Bild der reizenden Selima. Diese schöne schlanke Brünette mit ihren rabenschwarzen Haaren, bezaubernden dunklen Augen, von langen Wimpern beschattet, dem hübschen, cdclgeformten Näschen, den liebe- hauchenden Sammtlippen, dem zarten Teint und den zierlichen Umrissen ihres Schwanenhalses und ihres wogenden BuscnS! — diese schöne schlanke Brünette lächelte ihm ja so lieblich zu, blickte ihn so sanst an, warum sollte er sich sie nicht öfters ver gegenwärtigen ? Liebte er sic? Cr behauptete scst — nein; seine Liebe sei mit Alcrandra zu Grabe gegangen, er könne nun sür kein Weib mehr etwas Anderes empfinden, als Achtling odcrsrcunkschastliche Zuneigung. Dafier die schöne Selima mehr schätzte, als alle anderen Frauen, dessen war er sich freilich wohl bewufit. Eines Nachmittags wollte sich IameS eben zu Ibrahim begeben, als der Pascha selbst in sein Arbeitszimmer cinlrat. Ibrahim erzählte einige politische Neuigkeiten, die er eben aus echter Quelle erfahren hatte. Hierdurch kam das Gespräch bald aus die politische Stellung verschiedener Staaten und auf die betreffenden Nationen selbst. — ,,Mir kommt nichts lächerlicher vor," bemerkte Ibrahim, ,,alö wenn Jemand den Charakter ober die politische Ansicht eines Einzelnen nach dem Charakter oder der Politik seiner Nation beurthcilcn will, und doch gibt cs dcrcn so viele, die cs thun, besonders in unserem unkultivirten Lande, wo sogar die BUter a. t. oiiemal. Kriege. II. 1t