Enthält einige Anstreichungen Karl Mays im Text, sowie Knickspuren über der oberen Ecke als Leseanmerkung an den Seiten 97-104, 129-136, 161-168, 225-232 und 257-264
von Tag zu Tag schwieriger. Die Russen unterhielten gegen sie immerwährend ein heftiges Feuer aus den alten Batterien, und führten täglich neue auf. Doch was die russische Artillerie an Zahl der Geschütze voraus hatte, das ersetzten die türkischen Artilleristen durch ihre Geschicklichkeit und unermüdliche Aus dauer. Ihr Ches Grach war ganz in seinem Elemente. Uebcrall persönlich zugegen, verbesserte er die ursprünglich sehr mangel haften Werke, führte zum Theil neue aus und wies der Artillerie diejenigen Stellungen an, in welchen sic dem Feinde den größten Schaden zufügcn konnte. Ihm stand ein Gegner gegenüber, dessen Äricgstüchtigkeit und wissenschaftliche Bildung in ganz Europa berühmt waren; — wir meinen den General Schilder. Freilich war sein Wille nicht frei, sonderndem dcsCzaren untergeordnet; er konnte nicht seine Ansicht zur Geltung bringen, daß Silistria methodisch be lagert werden sollte. Er hatte die Türken richtig bcurtheilt, wenn er seine Meinung aussprach, daß ein anhaltendes und noch so heftiges Bombardement auf sic kcincn bcsondern Eindruck machen werde. Desto mehr rechnete er aus die Wirkungen des Mincn- kriegcs; aber er berücksichtigte nicht genügend, daß die Türken schon in den ältesten Zeiten durch ihre Geschicklichkeit im Minircn berühmt und gefürchtet waren. Diese angeborne Eigenschaft der Osmanli, verbunden mit dem Genie eines Grach, machte die tinerhörten Anstrengungen der Russen zu Schanden. Zn tiefstem Geheimniß, in nächtlicher Finsterniß begannen sie einen Minengang zu treiben. Doch als ob ein eigener In-