Enthält einige Anstreichungen Karl Mays im Text, sowie Knickspuren über der oberen Ecke als Leseanmerkung an den Seiten 97-104, 129-136, 161-168, 225-232 und 257-264
126 groß und stark genug, und schien weder Hölle noch Teufel zu fürchten. Nicht wahr, ein fataler Casus, meine Herrn? Nachen Sie aber, was der Kosack gemacht Hai?" Es wurde Mancherlei vorgebracht. „Falsch, ganz falsch!" rief der Nüsse; Alles ging friedlich und ohne Gewalt vor sich. Der Schweif des seligen LammeS hing am Rücken herab und baumelte hin und her.— Bekanntlich sind die Schweife der Lämmer in der Ukraine und in Bessarabien sehr lang. — Mein Kosack nun zieht eiligst eine Nadel und Zwirn hervor und schleicht sich an den Bauer, wobei ihm der tiefe Straßcnstaub zu statten kam, der seine Schritte unhörbar machte." „Aber was will er mit der Nadel? — etwa den Bauer todtstcchen?" „Oder ihm den Mund in Eile zusammennähen, damit er nicht schreien kann?" scherzte ein Anderer. „Er hatte weder eines noch das Andere nöthig," fuhr der Erzähler fort; — „der Kosack ergriff bloS daö Ende des Schweifes und begann es an seine Kapotc anzunähen. — Der Bauer, mit welchem der Kosack währenddes Nähens sorgfältig Schritt hielt, wanderte behäbig vorwärts, ohne an sein Fell oder gar an den Schweif desselben zu denken. — Schon war der Schweif fest genug an der Kapote angcnäht, als der Kosack die Annäherung mehrerer Menschen bemerkte. Fast unbemerkt ergriff er das Fell über den Schultern des Bauern — und mit einem raschen Wurf hatte er cs auf seiner eigenen Achsel.