Enthält einige Anstreichungen Karl Mays im Text, sowie Knickspuren über den oberen Ecken als Leseanmerkung an den Seiten 65-72, 129-136, 193-200, 225-232 und 257-264
244 Atlas schmiegten sich enge um ihre kleinen Füßchen, ihre zarte weiße Hand spielte nachlässig mit einem Sonnenschirm von grauem Taffet und einer Handhabe, die mit Tourgoi eingelegt war. So stand dieses reizende Wesen wie „gewebt aus Son nenschein und Rosenduft" am Fenster und ließ in ihren Gedan ken die kleinsten Ereignisse des vorhergcgangenen Abends vorbci- passiren. Sic schien glücklich zu sein. Warum? Sie hatte mit James recht viel gesprochen und sich vorzugsweise mit ihm unter halten. Ihr Baler, der James wie seinen eigenen Sohn liebte, hatte, wie es ihr schien, daran kein Mißvergnügen. Wer war glücklicher als sie! Nicht einmal Halle sie schon mit Alerandra über ihn gesprochen, nicht einmal hatte ihr Baler so manch' Schönes von JamcS erzählt, daß sic scit längerer Zeit keinen innigeren Wunsch hegte, als diesen Mann, von dein schöne Frauen und tapfere Männer mit gleicher Begeisterung sprachen, und den sie sich selbst nicht genug loben konnte, immer näher und genauer kennen zu lernen. Die hübscht Sclima hatte sich ja schon längst gestanden, daß sie JameS liebe, und bei diesem Gedanken war sic überglück lich ; allein bald crinncrtc sic sich, daß sic aus Gcgenlicbc keinc Hoffnung haben konnte, das arme Mädchen wurde traurig; ein einziger Seufzer entschlüpfte ihrer Brust — und jede Spur von Traurigkeit war verwischt, hing sie doch an Alerandra mit einer Freundschaft, die ihres Gleichen suchte; wie war es ihr mög lich, daß sie an ihre Liebe denken sollte, ohne dabci die heilig sten Bande dcr Freundschaft zu verletzen, ein Laster, bei dessen Gedanken schon das edle Wesen in ihrem Innern zusammen- bebtc.