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227 Mir nicht, Herr, aber eS sicht dcm gnädigcn Frätilein cin großes Unglück bevor, und wenn Ihr Euch nicht in's Mittel legt, um cs abzuwcndcn, so weiß ich nicht, was gc- schchcn wird." — „So rückt nur mit der Sprache heraus, Aleri," rief ungeduldig 2wan, „Ihr hallet mich ja auf; sprecht, was droht denn Eurem gnädigen Fräulein, wenn ich, wie Ihr meint, helfen kann ?" — Jetzt wurde cs Aleri lcichtcr um'sHerz, und dcr treue Die- ncr sctztc mit großer Bcrcdtsamkcit bic Eollifion auscinandcr, wclchc sich wcgcn dcr Abreise des Majors und dcr Lagt scincr Tochlcr crgäbc. — „Ich habt," so schloß cr, und scint Stimmt zitltrtt dabci — „ich habt unser Fräulein unter meinen Augen auswachscn sehen, nebst ihrer Mutter, dieser guten Frau, weckebe jetzt gewiß unter den Engeln ist, war ich cs, dcr um das Kind dic größte Sorge- trug, es war mein Augapsel; mein Leben hätte ich sür sie hingcgebcn, um von ihr irgend ein Ungemach abzuwcnden, und jetzt soll ich sie Hinsterben sehen, wenn Ihr Euch, Herr Iwan, nicht ihrer annehmet." Iwan war während dieser Worte Alcri's rasch aufgestanden und ging aus und ab; mitunter blieb cr stehen, rieb sich selbst zufrieden die Hände und rief aus: „Ich hab' cs!" — „Was habt Ihr?" fragte erwartungsvoll Aleri. — „Nun wohl, Bälerchen," antwortete Iwan, durch dicsc Fragc in seinem Gcdankengang gestört, „Ihr seid ein braver bie derer Mann, ich muß Eure Liebe zum Fräulein lobend anerken nen, so wie auch das Vertrauen, das Ihr in mich setzt, Ihr sollt Euch in mir nicht getäuscht haben, ich will mein Möglichstes 18'