Enthält einige Anstreichungen Karl Mays im Text, sowie Knickspuren über den oberen Ecken als Leseanmerkung an den Seiten 65-72, 129-136, 193-200, 225-232 und 257-264
185 mim, auf km Hof gehenden Fenster, wo sie sich wie gewöhn lich mit dem Stricken eines schwarzen Strumpfes beschäftigte. Die alte Duhla konnte den artigen Hassan sehr gut leiden, sie fragte ihn, was er bringe. — „Ist die gnädige Fräulein zu Hause?" fragte er die Alte, nachdem er ihren unermüdlichen Fleiß und ihr unvergleich liches Talent im Strumpfstricken gelobt hatte. — „Nein, mein Söhnchen." — „Das ist nicht möglich," sagte Hassan; „ich sie gesehen vor paar Minuten in das Haus treten." — „Du lügst, Bursche," sagte die Alte, gutmüthig mit dem Finger drohend. — „Beim Barte deS Propheten," betheuerte jener, „ich sie gesehen ein grünseidenes Kleid mit blauem Schleier." — „Das Fräulein hat ja gar kein grünes Kleid," eiferte die Alte, „da hab' ich dich, Bursche, bei einer Lüge erwischt!" — „Goddam, so war es ein anderes Kleid," behauptete Hassan; „aber gesehen habe ich Fräulein." — „Du lügst, Hassan." — „Ich nicht, beim Barte meines Urgroßvaters!" — „Aber du lügst doch," rief die Alte in edler Entrüstung auS; „du lügst, denn das Fräulein war schon seit einer Woche nicht aus dem Hause." „So!" meinte Hassan, „also wirb jemand anderer sein, den ich habe gesehen. Doch" — setzte er naiv hinzu, „wenn Fräulein noch nicht aus war, muß sic sein zu Haus." Die Alte wurde verlegen, dann sagte sie mit gedämpfter Stimme: