Enthält einige Anstreichungen Karl Mays im Text, sowie Knickspuren über den oberen Ecken als Leseanmerkung an den Seiten 65-72, 129-136, 193-200, 225-232 und 257-264
152 Ständen nicht selten; aber dieses Mädchen mit ihrer Fertigkeit im Pianospiel, im Französischen, Italienischen und Englischen erregt das lebhafteste Erstaunen." — ,,Jst Fräulein Sclima hübsch?" fragte Alcrandra. — „Jetzt muß ich Ihnen ein Complünent sagen," ent gegnete James lächelnd, „auf welches Sie stolz sein können; sic ist sehr schön, aber neben Ihnen würde ihre Schönheit ver dunkelt werden." — „Sehr verbunden, Sir," lachte das Mädchen; „und wie unterhielten Sic sich mit ihr?" — „Ucbcr allc mcinc Erwartungen gilt. Ihre Belesenheit in den italienischen und namentlich in den deutschen Elassikern, welche sie in italienischen oder französischen llcbersctzungcn liest, wetteifert mit der Ihrigen; nur daß Schiller ihrLicbliugsdichtcr ist, während Ihr Ideal Goethe ist." — „Aus ihren Licblingslcetüren," sagte der Arzt, „kann man die Damen am besten bcurthcilcn. Ich finde es sehr na türlich, daß die feurige, schnsuchtsreichc Orientalin Schiller vor zieht, während die höher gebildete Europäerin bei ihrem mehr geläuterten Geschmacke, bei ihrer zarteren antikeren Anschauung an den reinen .Kunstwerken Goethc's mehr Geschmack findet." — „Erwähnen muß ich noch die Bescheidenheit Selima's und ihre grenzenlose Belehrung der europäischen Kultur und der Europäer selbst, namentlich der Engländer," fuhr James in sei ner Lobrede fort. — „Sie machen mich ja mit Ihrem Lobe über Selima ganz eifersüchtig," scherzte Alcrandra.