Enthält einige Anstreichungen Karl Mays im Text, sowie Knickspuren über den oberen Ecken als Leseanmerkung an den Seiten 65-72, 129-136, 193-200, 225-232 und 257-264
3 Gruppen seiner Mitreisenden hin, die cS sich zur Aufgabe gemacht zu haben schienen, einander zu langweilen, nur um sich selbst vor diesem liebel zu schützen. Ein kleines mageres Männchen von 45 bis 50 Jahren umkreiste schon seit geraumer Zeit den auf der Bank sitzenden jungen Mann, — zwar nicht gerade wie ein Stoßvogel, bevor er auf seine Beute loöstürzt, in geometrischen Kreisen oder Spi ralen, sondern genau so, wie cs Schiffspassagicre überhaupt zu thun pflegen, wenn sic kcincn Zeitvertreib wissen und sich irgend ein Opfer ihrer Untcrhaltungswuth ausersehen. Sie gehen dann auf und ab, unschlüssig, — bleiben sichen, gehen wieder weiter, — blicken ihr Objekt an, — wagen sich aber nicht gleich heran, — bis endlich die Verzweiflung der Langenweilc über alle Bedenken siegt. So war es auch mit dem hcrumwandclnden Männchen; — cs schicn, als dächte er über die Art und Weise nach, wie er mit dem Einsamen ein Gespräch anknüpfen könnte, denn er selbst hatte bisher unter allen Passagieren keine Ansprache gefunden; wie sehr er auch bestrebt gewesen, sich Unterhaltung zu verschaf fen, waren ihm seine Versuche doch durch das Sonderliche seines Wesens stets mißlungen. Endlich faßte er sich ein Herz und trat auf den Auser- kornen zu. „Guten Abend, Mylord, schönen guten Abend," rief er unter einer tiefen Verbeugung im echten Berliner Jargon seinem Manne zu. Dieser erwiderte den Gruß höflich. „Nicht wahr," fuhr der kleine Mann fort, „Sie sind ein Engländer? Gleich dacht' ich mir's, da ich Sie mit Ihrem